SAP schließt neue syndizierte Kreditlinie ab
Der Softwarekonzern SAP hat eine neue syndizierte Kreditlinie in Höhe von 2 Milliarden Euro unterzeichnet. Mit ihr refinanzieren die Walldorfer eine bestehende Kreditlinie über 1,5 Milliarden Euro vom Dezember 2010, die im Jahr 2015 ausgelaufen wäre. „Das Kreditvolumen wurde auf 2 Milliarden Euro erhöht, um dem starken Unternehmenswachstum Rechnung zu tragen“, teilte der Softwarekonzern mit.
Zudem wurde die Linie schon jetzt „aufgrund des günstigen Marktumfeldes“ refinanziert, heißt es weiter. Das Softwareunternehmen konnte sich eigenen Angaben zufolge auch deutlich verbesserte Konditionen sichern. Der neue Kredit läuft fünf Jahre und enthält zwei einjährige Verlängerungsoptionen. Die neue Linie könne für allgemeine Unternehmenszwecke genutzt werden.
„Diese Kreditlinie erweitert unsere finanzielle Flexibilität bei deutlich gesunkenen Finanzierungskosten“, sagt CFO Werner Brandt, der im kommenden Jahr aus dem SAP-Vorstand ausscheiden wird. Ihm folgt zum 1. Juli 2014 Luka Mucic als CFO des Softwareunternehmens nach.
Citigroup Global Markets, Deutsche Bank, Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale und The Bank of Tokyo-Mitsubishi haben die Transaktion als Bookrunner und Mandated Lead Arranger begleitet. Insgesamt beteiligten sich 27 Banken an der Transaktion, was SAP zufolge zu einer Überzeichnung von über 60 Prozent führte.
Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen sichert sich syndizierten Kredit
Die Edeka Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen hat am 8. November eine syndizierte Kreditlinie über 125 Millionen Euro abgeschlossen. Die Regionalgesellschaft des Lebensmittelhändlers Edeka will damit eine bestehende syndizierte Kreditfazilität in Höhe von 175 Millionen Euro, die im Juli 2010 abgeschlossen worden ist, refinanzieren. Die neue Linie teilt sich in einen Term Loan in Höhe von 25 Millionen Euro und in eine revolvierende Fazilität über 100 Millionen Euro auf. Beide Tranchen laufen bis zum 30 Dezember 2018. Bookrunner und Mandated Lead Arranger sind die BayernLB, die Commerzbank, die DZ Bank und die Helaba. Als Lead Arranger sind die Sparkasse Mainfranken-Würzburg und die Sparkasse Schweinfurt beteiligt.
Die Edeka Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen mit Sitz in Rottendorf ist eine von sieben Regionalgesellschaften des Edeka Verbundes. Sie beliefert rund 1.100 Einzelhandelsmärkte in Nordbayern, im nördlichen Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen und Teilen Sachsen-Anhalts. Im Jahr 2012 erwirtschaftete die Edeka Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen einen Umsatz von 3 Milliarden Euro.
Weitere Finanzierungen
Der Sportwagenbauer Porsche platziert erneut eine forderungsbesicherte Anleihe in den USA und sammelt damit rund 690 Millionen US-Dollar ein. Der Zinskupon liege im Durchschnitt bei deutlich weniger als 1 Prozent, teilte das Unternehmen mit. J.P. Morgan, Barclays Capital und Société Générale haben die Transaktion als Bookrunner, die Deutsche Bank als Co-Manager begleitet.
Telefónica Deutschland hat eine unbesicherte Anleihe im Volumen von 600 Millionen Euro platziert. Die Transaktion war nach Angaben der Deutschland-Tochter des spanischen Telekommunikationskonzerns Telefónica stark überzeichnet. Der Bond läuft bis zum 22. November 2018 und ist mit einem Kupon von 1,875 Prozent ausgestattet. Ursprünglich wollte Telefónica nur 500 Millionen Euro über die Anleihe einsammeln. Die Nettoerlöse will das Unternehmen für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden. Bank of America Merrill Lynch, BayernLB, Commerzbank und UBS Investment Bank agierten als Joint Bookrunner.
Der Onlinehändler Getgoods ist seit Ende vergangener Woche zahlungsunfähig, Insolvenzanträge sollen kurzfristig gestellt werden, hieß es am vergangenen Donnerstag. Die BaFin hat die Prüfung der Transaktionen vor dem Hintergrund eines potentiellen Insiderhandels bereits aufgenommen. Auf Insiderhandel stehen in Deutschland bis zu fünf Jahre Haft. Bitter ist diese Nachricht für die Investoren: Erst im Oktober hatte Getgoods die letzte Tranche einer Mittelstandsanleihe platziert, am Samstag wären Zinsen fällig gewesen. Heftige Kritik kam schon Ende September: Creditreform bemängelte damals die Strukturen in der Finanzabteilung.
Der Raststättenbetreiber Tank & Rast steckt offenbar in umfassenden Refinanzierungsverhandlungen: Noch 2013 soll der Deal in London abgeschlossen werden. Im Gespräch ist Berichten zufolge eine Struktur aus Senior Loans und PIK-Notes.
Moody’s stuft die Anleihe der HSE Netz über 320 Millionen Euro, die 2041 fällig wird und mit einem Kupon von 6,125 Prozent ausgestattet ist, von Baa1 auf Baa2 herunter. Das neue Rating reflektiere die Kreditqualität der Muttergesellschaft der HSE Netz, der HEAG Südhessische Energie (HSE AG).
Das österreichische Bauunternehmen Porr hat seine Anleihe erfolgreich platziert und wie geplant 50 Millionen Euro eingesammelt. Die ursprünglich bis zum 22. November laufende Zeichnungsfrist wurde aufgrund der hohen Nachfrage bereits am zweiten Angebotstag vorzeitig beendet. Die Anleihe läuft fünf Jahre und ist mit einem Kupon von 6,25 Prozent ausgestattet. Als Sole Global Coordinator und Bookrunner agierte Steubing.
Der Funktionstextilienhersteller Sympatex will mit einer Unternehmensanleihe 15 Millionen Euro einsammeln.
abcfinance hat kürzlich mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ihre erste Verbriefungstransaktion durchgeführt. Damit hat das in den Geschäftsfeldern Leasing und Factoring tätige Unternehmen seine Refinanzierungsbasis nach Angaben der LBBW um ein Standbein im Kapitalmarkt erweitert. Im Rahmen der Transaktion hat die abcfinance über ihr Schwesterunternehmen abcbank Forderungen aus Leasing- und Mietkaufverträgen mit gewerblichen Kunden an eine Finanzierungsgesellschaft verkauft. Die Finanzierungsgesellschaft hat mit diesen Forderungen gedeckte Schuldverschreibungen in Höhe von 279,7 Millionen Euro begeben.
Moody’s weist dem Medium Term Note Programme (EMTN Programme) von WPP in Höhe von 2,5 Milliarden Euro ein Rating von Baa2 zu. Zudem bestätigt die Ratingagentur die langfristige Bonitätsnote der Landesbank Saar bei A3 und setzt den Ausblick von stabil auf negativ.
Sanochemia Pharmazeutika wechselt das Börsensegment. Wie das Unternehmen kürzlich mitteilte, hat die Deutsche Börse den Segmentwechsel der Sanochemia vom General Standard in den Entry Standard bewilligt. „Mit dem Wechsel des Börsensegments soll der finanzielle und organisatorische Aufwand für das Unternehmen reduziert werden“, teilte das mittelständische österreichische Pharmaunternehmen mit. Die Unternehmensanleihe von Sanochemia notiert ebenfalls im Entry Standard.
Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.