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Finanzierungen: Zalando, Delivery Hero, Dic Asset

Beim Online-Modehändler Zalando ist viel in Bewegung. Als nächstes ist der Börsengang geplant.
Zalando

Zalando plant Börsengang

Der Onlineversandhändler Zalando plant den Gang an die Frankfurter Börse. Der IPO soll noch in diesem Jahr stattfinden. Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners werden Morgan Stanley, Goldman Sachs International und Credit Suisse sein. Deutsche Bank und JP Morgan fungieren als Joint Bookrunners. Jefferies und Stifel Nicolaus Europe wurden als Co-Lead Manager mandatiert.

Die Details des Börsengangs hat das Unternehmen noch nicht bekanntgegeben, erwartet wird ein Volumen von etwa 440 Millionen Euro. Es wäre einer der größten Börsengänge in diesem Jahr. Zalando will die Erlöse in sein weiteres Wachstum investieren. Im Juli hatte Zalando eine revolvierende Kreditlinie über 200 Millionen mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen.

Delivery Hero erhält 350 Millionen Dollar

Der Online-Plattformbetreiber Delivery Hero, der in Deutschland unter dem Namen Lieferheld firmiert, sammelt 350 Millionen US-Dollar von seinen Investoren ein. Einen großen Anteil daran hat der neue schwedische Investor Vostok Nafta, weitere Investoren sind Insight Venture Partners, Luxor Capital, Kite Ventures und Team Europe. Erst vor wenigen Wochen hatte Delivery Hero den Konkurrenten Pizza.de gekauft, der genaue Übernahmepreis ist nicht bekannt. Darüber hinaus plant das Berliner Unternehmen im nächsten Jahr an die Börse zu gehen.

Dic Asset platziert weitere Anleihe

Die Immobiliengesellschaft Dic Asset hat innerhalb weniger Stunden eine Anleihe mit einem Volumen von 125 Millionen Euro platziert. Die Platzierung wurde aufgrund der starken Nachfrage vorzeitig beendet. Vor der Emission hatte das Unternehmen ein Volumen von mindestens 100 Millionen Euro angestrebt. Der Kupon des Papiers mit fünfjähriger Laufzeit liegt bei 4,625 Prozent. Das endgültige Volumen und der Kupon wurden auf Basis einer internationalen Privatplatzierung festgelegt. Joint Lead Manager waren Bankhaus Lampe und Citigroup Global Markets.

Mit dem Erlös will Dic Asset bestehende Verbindlichkeiten ablösen, unter anderem soll die erste Anleihe des Unternehmens vorzeitig zurückgezahlt werden. Dies wird voraussichtlich am 16. Oktober 2014 erfolgen. Die neu platzierte Anleihe soll am 8. September 2014 in den Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse eingeführt werden und in den Prime Standard für Unternehmensanleihen der Deutschen Börse aufgenommen werden.

Rewe platziert German Private Placement

Der Handel- und Touristikkonzern Rewe schließt das erste German Private Placement in Form eines Schuldscheindarlehens über 175 Millionen Euro ab. Das Papier ist festverzinst und läuft zehn Jahre. Unterstützt wurde die Emission von der Allianz, die HSBC hat die Transaktion auf Bankenseite begleitet. Investoren sind Versicherungsunternehmen und Pensionsfonds in Deutschland. Das Unternehmen sichert sich nach eigenen Angaben „durch die Fixierung des Kupons langfristig ein historisch günstiges Zinsniveau.“ Die genaue Höhe des Kupons ist nicht bekannt.

Volkswagen Financial Services platziert größte Auto-ABS Transaktion in Pfund

Die Volkswagen Financial Services hat die Verbriefungstransaktion Driver UK two mit einem Volumen von 1,2 Milliarden britischen Pfund, umgerechnet etwa 1,5 Milliarden Euro, platziert. Es ist Unternehmensangaben zufolge die größte Auto-ABS-Transaktion in britischen Pfund. Für Volkswagen ist es bereits die zweite Verbriefungstransaktion in britischen Pfund. Im Jahr 2008 platzierte der Autobauer bereits Driver UK one mit einem Volumen von 500 Millionen britischen Pfund. Die verbrieften Finanzierungsverträge wurden in zwei Tranchen im Bookbuilding-Verfahren verkauft. Die erste Tranche wurde zu einem Preis von 1-Monats-Libor plus 42 Basispunkte platziert, die zweite mit plus 90 Basispunkten. Im Juli hatte Volkswagen Financial Services die erste Verbriefungstransaktion in Renminbi durchgeführt.

Weiter Finanzierungen

Die Deutsche Wohnen platziert eine Wandelschuldverschreibung mit einem Volumen von 400 Millionen Euro. Das Papier hat einen Zinssatz von 0,875 Prozent und eine Laufzeit von sieben Jahren. Die Wandelschuldverschreibung ist Teil eines Refinanzierungsplans, in dem die Deutsche Wohnen Verbindlichkeiten von ungefähr 1,4 Milliarden Euro neu finanzieren will.

Die Deutsche Lufthansa will eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 500 Millionen Euro begeben. Das Papier soll eine Stückelung von 1.000 Euro und eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Begleitet wird die Transaktion von Bank of America Merrill Lynch, Commerzbank, Deutsche Bank und Sociététe Générale.

Die Deutsche Bahn begibt eine Anleihe mit einem Volumen von 300 Millionen Euro, die eine Laufzeit bis September 2022 hat. Der Zinssatz liegt bei Euribor plus 28 Basispunkte. Bookrunner sind JP Morgan, Bayern LB und Banca Imi.

Der Lkw-Zulieferer Saf-Holland platziert eine nicht nachrangige und nicht besicherte Wandelschuldverschreibung über rund 100 Millionen Euro, die am 12. September 2020 fällig wird. Der Zinssatz liegt bei 1 Prozent. In einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren wurde das Papier in einer privaten Platzierung institutionellen Investoren angeboten. Die Wandelschuldverschreibungen sind in rund 8,1 Millionen neue oder existierende Saf-Holland-Aktien mit einem Nennwert von 0,01 Euro wandelbar. Die Wandlungsprämie beträgt mehr als 20 Prozent auf den Referenzkurs. Citigroup Global Markets und Commerzbank waren Joint Bookrunner bei der Transaktion, Co-Lead Manager und Berater war die IKB Deutsche Industriebank.

Der Kraftwerksbetreiber Web Windenergie begibt eine endfällige Anleihe sowie eine Hybridanleihe über jeweils 10 Millionen Euro. Bei der endfälligen Anleihe ist eine Aufstockung um weitere 5 Millionen Euro möglich. Das Wertpapier hat einen Zinskupon von 3,5 Prozent und läuft bis 2019. Der Zinssatz der Hybridanleihe liegt mit 6,5 Prozent deutlich über dem der Unternehmensanleihe und hat eine unbeschränkte Laufzeit ohne Endfälligkeitsdatum.

Die chinesische Snowbird Gruppe plant den Börsengang ihrer deutschen Holdinggesellschaft. Der IPO soll im September 2014 im Prime Standard an der Frankfurter Börse erfolgen. Snowbird veredelt Daunen und stellt Daunentextilien her. Im Geschäftsjahr 2013 hatte das Unternehmen einen Umsatz von 136,9 Millionen Euro, das Nettoergebnis lag bei 28,3 Millionen Euro.

Senator Entertainment will die am 26. Juni begebene Mittelstandsanleihe aufstocken. Eine zweite Tranche von 5 Millionen Euro wurde im Rahmen einer Privatplatzierung institutionellen Investoren angeboten. Damit steigt das Volumen der Anleihe auf insgesamt 10 Millionen Euro. Mit dem frischen Geld will das Unternehmen das laufende Geschäft sichern, bis die angestrebten Rekapitalisierungsmaßnahmen umgesetzt sind. Diese sollen am 12. September beschlossen werden. Senator Entertainment plant zudem einen Zusammenschluss mit französichen Filmdistributor Wild Bunch.

Immofinanz bietet eine Anleihe mit einem Volumen von 375 Millionen Euro unter Verwendung von Buwog-Aktien an. In einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren wird die Anleihe institutionellen Investoren angeboten. Der Kupon der Umtauschanleihe liegt bei 1,5 Prozent. Die Umtauschprämie liegt bei 15 Prozent auf den Referenzpreis. Die Umtauschanleihe hat eine Laufzeit bis 11. September 2019 und wird zu 100 Prozent des Nominalbetrags emittiert und getilgt. Immofinanz hält 49 Prozent an der Buwog, von der sie sich mittelfristig trennen will. Joint Bookrunner sind BNP Paribas, J.P. Morgan und Morgan Stanley.

Die Demire Deutsche Mittelstand Real Estate beschließt eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 100 Millionen Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren zu begeben. Der Kupon liegt bei 7,5 Prozent bei halbjährlicher Zinszahlung. Mit dem Erlös will das Unternehmen neue Akquisitionen finanzieren und die Finanzkraft stärken. Die Anleihe wird im Rahmen einer Privatplatzierung qualifizierten institutionellen Investoren angeboten. Die Close Brothers Seydler Bank fungiert als Bookrunner.

Rating-Meldungen

Fitch verbessert den Ausblick der Bonitätsbewertung des Autozulieferers Continental von stabil auf positiv. Das Langfrist-Rating bleibt bei BBB. Grund für die Verbesserung sind die soliden Zahlen des ersten Halbjahrs und die Erwartung, dass das Geschäft und das finanzielle Profil in der nächsten Zeit stärker werden.

Creditreform stuft Laurèl von BB- (watch) auf B herunter. Grund für die Herabstufung sind die aktuellen Geschäftszahlen. Das Modeunternehmen leidet auch unter der Russlandkrise.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.