Dirk Kaliebe, CFO von Heidelberger Druckmaschinen , treibt die Neuordnung der Finanzen beim Unternehmen voran. Das Unternehmen hat am vergangenen Freitag eine hochverzinsliche Anleihe im Volumen von 205 Millionen Euro platziert. Diese hat eine Laufzeit von sieben Jahren, der Kupon liegt bei 8 Prozent.
Mit dem Geld will Heideldruck weitere Teile einer 2011 begebenen Hochzinsanleihe zurückzahlen, die das Unternehmen einen Kupon von 9,25 Prozent kostet. Zu dem gleichen Zweck gab das Unternehmen kürzlich eine knapp 60 Millionen Euro schwere Wandelanleihe aus. Damit gelingt es CFO Kaliebe, die hohen Zinskosten aus der schwersten Zeit der Restrukturierung, weiter zu senken. Ein wichtiger Schritt, allerdings sehen die Ratingagenturen Heidelberg weiterhin im spekulativen Bereich: Die Kreditwürdigkeit liegt bei B (Standard & Poors) und B3 (Moody’s).
„Sind dabei, Kostenstruktur neu zu ordnen“
Doch Heideldruck hat nach mehreren Jahren harten Sparens vor Kurzem die Weichen wieder auf Wachstum gestellt. Im vergangenen Jahr schaffte das Unternehmen den Sprung zurück in die Gewinnzone. Anfang März kündigte der Vorstand mit der Übernahme des niederländischen Unternehmens PSG, einer Handelskette für Druckereibedarf, den ersten Zukauf seit langem an.
„Wir sind dabei, unsere Finanzierungsstruktur zu neu zu ordnen“, sagte Kaliebe zu FINANCE . Dafür habe der CFO zuerst die Quellen des Fremdkapitals umgestellt – von einer reinen Bankenfinanzierung zu 40 Prozent Bankkrediten, 40 Prozent Hochzinsanleihen und 20 Prozent andere Instrumente wie Wandelanleihen.
Weitere Zukäufe geplant
„Der nächste Schritt war, die Diversifizierung der Laufzeiten anzugehen“, so Kaliebe. „Wir wollen keine großen Blöcke mehr haben, sondern alle zwei bis drei Jahre eine Fälligkeit von rund 50 bis 100 Millionen Euro, die wir aus dem Cashflow bedienen können“. Mit der Begebung von Wandelanleihe und Hochzinsanleihe habe das Unternehmen seine Basisfinanzierung bis 2022 verlängert.
Nach der heutigen Refinanzierung stehen von der Hochzinsanleihe aus dem Jahr 2011 noch rund 100 Millionen aus. Ob Heideldruck diese weiter refinanziert oder früher tilgt, werde das Unternehmen davon abhängig machen, ob sich mittelfristig weitere Gelegenheiten zu Zukäufen bieten.
„Wir haben eine Reihe von möglichen Übernahmezielen, ähnlich wie die kürzlich gekaufte PSG bewegen diese sich vor allem im Dienstleistungsgeschäft“, sagte Kaliebe. „In der Entwicklung und Herstellung von Maschinen selbst sind wir zusammen mit Partnern gut aufgestellt, da brauchen wir keine Verstärkung.“