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Kabelnetzbetreiber Tele Columbus wird saniert

(ame) Das Ringen um den Kabelnetzbetreiber Tele Columbus ist vorerst beendet. Die über 100 Gläubigerbanken entzogen das Unternehmen nach wochenlangen Verhandlungen seinem bisherigen Eigentümer Escaline. Der Finanzinvestor hatte Kreisen zufolge gedroht, Tele Columbus in die Insolvenz zu schicken. Wie das Unternehmen mitteilte, soll nun der Londoner Restrukturierungsspezialist Nikolaus & Co den insbesondere in Ostdeutschland aktiven Netzbetreiber sanieren. Dazu haben die Gläubiger Tele Columbus in eine neue Holding nach Luxemburger Recht eingebracht und das nötige Kapital beigesteuert. Das Hannoveraner Unternehmen ist mit mehr als 900 Millionen Euro verschuldet.

Die Details der Sanierung sollen in den nächsten Wochen festgelegt werden, hieß es aus Finanzkreisen. Die Gläubiger müssen wohl auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten, am Ende soll Tele Columbus verkauft werden. Im September war ein Verkauf gescheitert, weil alle potentiellen Interessenten auf einen billigeren Einstieg hofften und deshalb keine Offerte abgaben. Durch die jetzige Einigung war eine von den Gläubigern angestrengte Versteigerung des Kabelnetzbetreibers knapp verhindert worden.

Kreisen zufolge erhält die deutsche Holding von Escaline, Orion Cable, für den Verzicht auf Tele Columbus 2,5 Millionen Euro. Die Escaline-Investoren Scott Lanphere und Robert Fowler, die sich Ende November als Geschäftsführer von Tele Columbus eingesetzt hatten, müssen gehen. Statt ihrer kehrt der altgediente Dietmar Schickel als Leiter des operativen Geschäfts zurück.

 

Quellen: Reuters, FINANCE

 

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