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Moderates Wachstum bei Deutscher Leasing

Die Deutsche Leasing ist weiterhin auf Wachstumskurs. „Das Neugeschäftsvolumen lag im Geschäftsjahr 2010/2011 bei 7,9 Milliarden Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 2 Prozent entspricht“, gab Kai Ostermann (Foto), Vorstandsvorsitzender der Deutsche Leasing AG am Montag bei der Bilanzpressekonferenz im Frankfurter Presseclub zu Protokoll. Das Mobilien-Leasing wuchs um 10 Prozent, das Neugeschäft ohne die DAL wuchs um 11 Prozent. Die DAL musste im Neugeschäft unter anderem aufgrund von schwierigen Rahmenbedingungen im Immobilienleasingmarkt einen Rückgang von 32 Prozent hinnehmen. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit hat die Deutsche Leasing Gruppe in Summe jedoch von 29,4 Millionen Euro auf 70,2 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Das wirtschaftliche Ergebnis steigerte der Branchenprimus auf 131 Millionen Euro (Vorjahr 124 Millionen Euro). Den Substanzwert erhöhte die Bad Homburger Leasinggesellschaft um 71 Millionen Euro auf 1,466 Milliarden Euro. Die Deutsche Realwirtschaft zeige sich unbeeindruckt von der Staatschuldenkrise, begründete Ostermann diese Entwicklungen. Die mittelständische Wirtschaft investiere weiter.

 

Damit hat die Deutsche Leasing ihre positiven Geschäftsentwicklungen im Gegensatz zur VR Leasing fortführen können. Der Eschborner Wettbewerber hatte wegen Probleme in Osteuropa in der vergangenen Woche einen Verlust von 30,3 Millionen Euro ausweisen müssen. Lesen Sie hierzu auch: Probleme in Ungarn bescheren VR Leasing Verlust. Auf die Frage, was die Deutsche Leasing besser als ihr Konkurrent machen würde, antwortete Ostermann: „Die VR Leasing ist auf den ersten Blick zwar unser genossenschaftliches Gegenstück, aber wir haben eine andere Ausrichtung.“ Beispielweise sei die durchschnittliche Losgröße im Neugeschäft der VR Leasing deutlich kleiner als die der Deutschen Leasing. Zudem hätten die beiden Gesellschaften jeweils eine andere Strategie im Auslandsgeschäft verfolgt. „Vergleiche sind schwierig“, betont Ostermann. Die Geschäftsentwicklungen der beiden Leasingfinanzierer stünden unter verschiedenen Vorzeichen.

 

Doch auch die Deutsche Leasing hat im vergangenen Geschäftsjahr einige Anpassungen bei ihren Auslandsgesellschaften vorgenommen: Die irische Landesgesellschaft werde nun aus UK heraus mit geführt. „In Portugal verfahren wir ähnlich“, sagte Ostermann. Die dortige Landesgesellschaft werde nun aus Spanien heraus mit betreut. „Zudem mussten wir in Spanien und Polen mehr Ausfälle hinnehmen als im vergangenen Geschäftsjahr“, räumte Ostermann ein. Doch Italien laufe „anstandslos“, betonte der Deutsche-Leasing-CEO. „Wir werden sowohl in Spanien als auch in Italien präsent bleiben.“ Auch in Zentral- und Osteuropa sei die Deutsche Leasing Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr und in den ersten fünf Monaten des aktuellen Geschäftsjahres gut durchgekommen.

 

Für das Geschäftsjahr 2011/2012 rechnet der Branchenprimus mit einem einstelligen Wachstum. Das Neugeschäftsvolumen liege im bisherigen Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres über dem Vorjahr, erklärte Ostermann weiter. „Aber insgesamt ist die wirtschaftliche Lage im Moment für jeden schwer einzuschätzen. Die Aussagen schwanken von Tag zu Tag.“ Die Deutsche Leasing sei zwar gut in das neue Geschäftsjahr gestartet, es sei aber dennoch gut die Augen offen zu halten, sagte Ostermann abschließend.

Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.