(cow) Der am 8. Februar 2008 von den Eigentümern angekündigte Risikoschirm für die WestLB steht. Das teilte die Bank auf ihrer gestrigen Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf mit. Die Transaktion soll nach Bankangaben in zwei Stufen durchgeführt werden. In einer ersten Stufe wurde die WestLB bereits von den Risiken aus den auf eine Zweckgesellschaft übertragenen strukturierten Wertpapierportfolien befreit. Nach eigener Aussage wurde damit auch die daraus resultierenden Belastungen im Jahresabschluss 2007 fast vollständig ausgeglichen. Die kritischen Risiken der Bank liegen somit fast vollständig in den Händen der Eigentümer, die mit bis zu 2 Milliarden Euro dafür haften. Der Vorteil für die Eigentümer: Die ursprünglich diskutierte Kapitaleinlage durch die Eigentümer ist nicht mehr erforderlich.
Damit hatte es sich aber auch schon mit den guten Nachrichten für die WestLB. Die Risikoabgabe kann nicht über die desaströse Ergebnislage der Bank hinwegtäuschen. Wie die WestLB weiter mitteilte, belief sich der Konzernverlust vor Steuern im vergangenen Jahr auf 1,502 Milliarden Euro. Diese Ergebnisse sind vor allem auf Verluste aus Spreadpositionen im Eigenhandel sowie durch die Folgen der Finanzmarktkrise zurückzuführen, so die WestLB.
Allein durch die Finanzmarktkrise entstanden im Handelsergebnis Bewertungsverluste in Höhe von 1,304 Milliarden Euro. Für Finanzinstrumente in anderen Kategorien wurde eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung von insgesamt 406 Millionen Euro als Risikovorsorgeaufwand (Impairment) angesetzt. Hinzu kämen außerdem noch erfolgsneutrale Bewertungsverluste in Höhe von 301 Millionen Euro, die in der Neubewertungsrücklage ausgewiesen sind.
Im Kundengeschäft dagegen konnte die Bank den Widrigkeiten der Finanzkrise allerdings trotzen: Der Zinsüberschuss erhöhte sich um 78 Millionen Euro auf 1,09 Milliarden Euro, was die WestLB im Wesentlichen auf Erfolge im Kundengeschäft zurückführt. Insgesamt stieg im Segment Geschäftskunden & Sparkassen das Vorsteuerergebnis gegenüber Vorjahr um 184 Millionen Euro€ auf 264 Millionen Euro.
Quellen: WestLB, FINANCE