RWE kündigt Hybridanleihe
Der Energiekonzern RWE kündigt eine nachrangige Hybridanleihe über 250 Millionen Schweizer Franken (etwa 234 Millionen Euro) wie bei Hybridanleihen üblich zum ersten Kündigungstermin. Die Anleihe ist mit 5,25 Prozent verzinst.
Die Einnahmen aus dem Börsengang der RWE-Tochter Innogy erleichtern die Rückzahlung des nachrangingen Bonds, der von Ratingagenturen zum Teil als Eigenkapital anerkannt wird. Durch die gestärkte Eigenkapitalquote kann RWE den Bond zurückzahlen, ohne das es Auswirkungen auf das Rating des Konzerns hat. Standard & Poor´s bewertet RWE weiterhin mit BBB- mit einem stabilen Ausblick.
Gategroup refinanziert Brückenfinanzierung
Der Airline-Caterer Gategroup hat eine festverzinsliche, vorrangige Anleihe emittiert. Das Papier hat eine fünfjährige Laufzeit und wird jährlich mit 3 Prozent verzinst. Gategroup nimmt durch die Anleihe 350 Millionen Schweizer Franken (etwa 328 Millionen Euro) ein, 50 Millionen davon wurden im Nachhinein aufgrund des hohen Investoreninteresses aufgestockt. Die Mittel sollen unter anderem für die Rückzahlung einer Brückenfinanzierung genutzt werden, die für die Übernahme des Konkurrenten Servair genutzt wurde. White & Case hat Gategroup bei der Transaktion beraten.
Grammer wehrt sich mit Pflichtwandelanleihe
Im Kampf des Automobilzulieferers Grammer gegen die Unternehmerfamilie Hastor haben die Franken einen weißen Ritter gewonnen: Über eine Pflichtwandelanleihe in Höhe von 60 Millionen Euro zeichnet der Autozulieferer Ningbo Jifeng Auto Parts rund 9,2 Prozent des Grundkapitals von Grammer. Mit der Anleihe begründen die beiden Unternehmen eine strategische Partnerschaft.
Bei der Begebung der Pflichtwandelanleihe wurde Grammer von Hengeler Mueller beraten. Die 60 Millionen Euro will Grammer für strategische Wachstumsinvestitionen im In- und Ausland und allgemeine Unternehmenszwecke verwenden.
Weitere Finanzierungen
Der europäisch-asiatische Private-Equity-Fonds Agic hat seinen ersten Fonds mit einem Volumen von 1 Milliarde Dollar (etwa 940 Millionen Euro) geschlossen. Der Fonds dient Investitionen in kleine und mittelständische Unternehmen in Europa. Ziel ist es, den europäischen Unternehmen chinesische Absatzmärkte zu erschließen. Europa-Co-Chef Heiko von Dewitz hatte sich gegenüber FINANCE im vergangenen Jahr optimistisch geäußert, dass die Milliardenmarke schon im September vergangenen Jahres fallen könnte.
Volkswagen Financial Services hat japanische Auto-Asset Backed Securities platziert. Die Verbriefung der japanischen Autokredite hat ein Gesamtvolumen von rund 60 Milliarden Japanischen Yen (etwa 500 Millionen Euro). Für den Autokonzern ist es bereits die sechste japanische ABS-Transaktion. Der Zins der Senior Tranche liegt acht Basispunkte über dem Referenzzins. Als Joint Lead Manager traten bei der Transaktion die BNP Paribas Securities und Shinsei Securities auf.
Die österreichische Immobiliengesellschaft CA Immo begibt eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 175 Millionen Euro. Die Anleihe läuft 7 Jahre und ist mit 1,875 Prozent verzinst. Mit dem Erlös will das Unternehmen besicherte Finanzierungen umschulden und geplante Bankfinanzierungen ersetzen. Die Erste Group Bank und die Raiffeisen Bank International begleiten die Transaktion als Joint-Lead Manager und Bookrunner.
Die Bondgläubiger der 2012 von René Lezard begebenen Mittelstandsanleihe stimmen der Verlängerung der Zinsstundung bis Ende Mai zu, um die das Modehaus Anfang des Jahres gebeten hatte. Dies hat nun die Gläubigerversammlung beschlossen. Auch den Unternehmensvorschlag für einen Verzicht auf Kündigungsrechte stimmten die Anleihe-Gläubiger zu.
Die Agrial Gruppe, ein französisches Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie, hat zum ersten Mal einen Schuldschein platziert. Die Transaktion erfolgte über ihre Tochtergesellschaft Agrial Finances und hat ein Volumen von 150 Millionen Euro. Die Laufzeiten liegen zwischen sechs und zehn Jahren. Die Joint Arranger Bayerische Landesbank und Société Générale wurden bei der Emission von CMS Deutschland und CMS Frankreich beraten.
Das Medienunternehmen Pantaleon Entertainment hat im Rahmen einer Barkapitalerhöhung 55.000 neuen Aktien an institutionelle Anleger ausgegeben. Der Bruttoemissionserlös liegt bei 4,95 Millionen Euro. Pantaleon wurde bei der Transaktion von Heuking Kühn Lüer Wojtek unter der Federführung von Thorsten Kuthe beraten. Die Transaktion begleitete das Bankhaus Metzler.
Der Biosaft-Produzent Voelkel hat eine Finanzierung über etwa 1,5 Millionen Euro abgeschlossen. Die Finanzierung wurde über den Online-Finanzierungsspezialisten Finnest durchgeführt. Über das Portal boten Anleger insgesamt fast 2 Millionen Euro an Mezzaninekapital. Voelkel nahm schließlich rund 1,5 Millionen Euro an, die Verzinsung liegt bei 4 Prozent jährlich.
Das Biopharmazie-Unternehmen Formycon plant den Wechsel in das neue Börsensegment Scale der Deutschen Börse für kleine und mittelständische Unternehmen. Der Antrag auf den Wechsel in das KMU-Segment zum 1. März ist Unternehmensangaben zufolge bereits gestellt.
Die Allianz SE wird eigene Aktien im Volumen von bis zu 3 Milliarden Euro zurückkaufen. Das Rückkaufprogramm soll nicht länger als 12 Monate andauern, die gekauften Aktien von der Allianz SE eingezogen werden. Allerdings hat die Allianz angekündigt, Rückzahlungen von Eigenkapital in Zukunft nicht mehr an nicht ausgeschöpfte Budgets für externes Wachstum zu verknüpfen. Die Rückzahlung an die Anteilseigner soll flexibler werden.
Ratingmeldungen
Moody´s hat sein Rating für den Ziegelproduzenten Wienerberger bei Ba2 bestätigt. Den Ausblick änderte die Ratingagentur für alle Wienerberger-Ratings von stabil zu positiv.
Standard & Poor´s hat die Bonitätsnote von Tui von BB- auf BB verbessert. Der Ausblick ist stabil. Grund für die Hochstufung sei ein verbessertes Risikoprofil.
Die Unternehmensanleihe des Immobilienentwicklers Eyemaxx wird von Creditreform Rating weiter mit BBB- bewertet. Allerdings versieht die Agentur das Rating aufgrund einer Methodikänderung mit dem Zusatz „watch“. Die Anleihe mit einem Volumen von 15 Millionen Euro wird am 1. November 2017 fällig.
Moody´s hat die Bonitätsnote des Waffenherstellers Heckler & Koch verbessert. Sie liegt nun bei Caa1, vorher lag es bei Caa3. Der Ausblick wurde von positiv auf stabil gesetzt. Grund für die Verbesserung ist die Refinanzierung einer revolvierenden Kreditlinie, die bei dem Unternehmen für ein geringeres kurzfristiges Liquiditätsrisiko sorgt.
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