Der Essinger Schrottrecycler Scholz hat sich mit seinen Gläubigern auf eine Stillhaltevereinbarung geeinigt. Für 16 Monate bis zum Ende des Jahres 2014 sollen sämtliche Tilgungsleistungen ausgesetzt werden. Die ca. 50 bis 60 finanzierenden Banken, Immobilienfinanzierer, Schuldscheingläubiger und Factoring-Gesellschaften hätten der Vereinbarung zugestimmt, hieß es in der Mitteilung des Konzerns. Auch die Warenkreditversicherer stünden einer Einigung mit den Finanzgläubigern positiv gegenüber. Zuletzt galt ein Kreditverkauf an Unter-Par-Investoren als sehr wahrscheinlich. Mit der Einigung steigt nun die Wahrscheinlichkeit einer Bankenlösung. Immerhin dürften die Konditionen auch für NPL-Investoren gelten.
Die Kernbanken wollen der Meldung zufolge zur Finanzierung des laufenden Geschäfts zudem eine weitere Kreditlinie im mittleren zweistelligen Millionenbereich bereitstellen. Nach wie vor sei die 2017 fällige Mittelstandsanleihe nicht Gegenstand der Restrukturierungsverhandlungen – schon allein aus Gründen der Fälligkeit und notwendigen Verhandlungsdauer.
Scholz gab zudem Details des Restrukturierungsplans von Roland Berger bekannt: Demnach soll im Zuge der Konzentration auf den Bereich Stahl- und Metallrecycling der Handel mit Edelbaustahl und die Aluminiumproduktion aufgegeben werden. Dadurch sollen die Konzernstrukturen verschlankt werden und die Kosten sinken. Einzelheiten zu den Vorhaben teilte das Unternehmen jedoch noch nicht mit. Mit Erlösen aus den Teilverkäufen will Scholz nun die Nettoverschuldung von rund 1 Milliarde Euro bereits 2014 deutlich sinken. Zum Ende der Restrukturierung soll diese einen Verschuldungsgrad von unter vier haben.
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