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Erste Group gelingt Blockchain-Coup

Firmenzentrale der Erste Group in Wien: Den Österreichern ist am Schuldscheinmarkt ein Coup gelungen.
Erste Bank/Christian Wind

Nicht die LBBW, nicht die Helaba, nicht die Bayern LB oder ein anderer der Markt- und Technologieführer am Schuldscheinmarkt, sondern ausgerechnet die Erste Group hat im Wettbewerb um die Digitalisierung des Schuldscheins einen Meilenstein erreicht: Die Österreicher haben für den Autobahnbetreiber Asfinag den ersten reinen Blockchain-Schuldschein begeben. Das teilte die Bank soeben mit.

Dessen Volumen beträgt 20 Millionen Euro. Zeichner sind in erster Linie österreichische Versicherer und Banken. Die Vertragsgestaltung, die Dokumentation, aber auch der Vertrieb und die Zuteilung des Darlehens fanden demnach komplett und ausschließlich über die Blockchain statt.

Damit gelingt den Österreichern ein wichtiger Durchbruch: Denn die Schuldscheinemissionen von Daimler und Telefónica Deutschland, die die Landesbank Baden-Württemberg arrangiert hatte, liefen noch parallel über den herkömmlichen papierbasierten Emissionsweg ab. Finanzielle Vorteile hatte der Einsatz der Blockchain in diesen Transaktionen also nicht gebracht, sie demonstrierten aber die technische Machbarkeit.

Erste Group hofft auf Signal für Schuldscheinmarkt

Bislang sorgten zivilrechtliche und bankregulatorischen Unklarheiten dafür, dass Banken Schuldscheine nicht allein über die Blockchain platzierten. Das rechtliche Fundament der Asfinag-Transaktion ist nach Angaben der Erste Group allerdings „robust“. Ein formales Gütesiegel von der österreichischen Bankenaufsicht FMA für die Erste Group Plattform gibt es allerdings nicht.

„Wir hoffen, dass von unserer Transaktion Signalwirkung ausgehen wird“, sagt Bernhard Leder, Leiter Group Markets Origination and Funding der Erste Group. Welche Vorteile die Bank in der Blockchain-Technologie sieht und warum sie sich nicht einer anderen digitalen Schuldscheinplattform anschließt, erfahren Sie bei der FINANCE-Schwesterpublikation DerTreasurer.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de