Joachim Preisig
Freenet AG
Seine berufliche Karriere startet Joachim Preisig 1987 als Assistent bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC in Zürich. Bis 1996 arbeitet er unter anderem als Finanzchef bei einem Hightech-Unternehmen im Business-to-Business- und Logistikbereich (Steinbeck Holding in Zürich und Steinbeck Global Logistics in Bremen) sowie bei dem Konsumgüterhersteller Vinito.
Dann wechselt er zum Mobilfunkanbieter O2 und wird dort Managing Director Marketing & Sales. Gleichzeitig leitet er als Geschäftsführer auch den Bereich Finanzen und Controlling. 2002 zieht es Preisig nach Bonn zu T-Mobile. Dort übernimmt er den Posten des CFOs, bevor er ein Jahr später den Zentralbereich Konzerncontrolling bei der Deutschen Telekom verantwortet.
2006 übernimmt er für zwei Jahre das Amt des CFOs bei dem Mobilfunker Debitel, bevor er 2008 zu Freenet wechselt. Dort ist er zunächst zwei Jahre als Chief Operations & Integration Officer tätig. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Interims-CEO ist Preisig seit 2010 CFO von Freenet. Ende Dezember 2018 verlässt er das Unternehmen.
1) Finanzierung: Im Februar 2016 begibt Freenet unter der Regie von CFO Joachim Preisig einen Schuldschein über 560 Millionen Euro und löst damit eine auslaufende Highyield-Anleihe ab. Die Zinsdifferenz zwischen den beiden Instrumenten beträgt fast 600 Basispunkte, was die Finanzierungskosten Freenets deutlich senkt. Zudem arrangiert Preisig einen syndizierten Kredit über 1,14 Milliarden Euro.
2) M&A: Im Sommer 2018 erwirbt Freenet 10 Prozent an Ceconomy. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung übernimmt Freenet rund 32,6 Millionen Aktien für etwa 277 Millionen Euro. Im März 2016 erwirbt Freenet für 714 Millionen Euro einen Anteil von 23,8 Prozent an dem Schweizer Telekommunikationskonzern Sunrise. Beinahe zur gleichen Zeit übernimmt Freenet zum Preis von 295 Millionen Euro den Kölner TV-Dienstleister Media Broadcast und steigt damit in das Geschäft mit digitalem Radio und Fernsehen ein.
3) Integration: Ab 2008 integriert Preisig den Mobilfunker Debitel in die Freenet AG und richtet das Konzernportfolio auf das Mobilfunk-Service-Provider-Geschäft aus. Parallel dazu werden umfangreiche Maßnahmen verfolgt (vor allem im Bereich M&A), um den Leverage zu reduzieren und ein Investment-Grade-Rating zu sichern.