Am 31. März 2022 schien die Welt am Varta-Platz 1 im schwäbischen Ellwangen noch in Ordnung. Der dort ansässige Batteriehersteller Varta verkündete einen Umsatz von mehr als 900 Millionen Euro und ein Konzernergebnis, das mit 126 Millionen Euro fast ein Drittel über dem des Vorjahres lag. Für 2022 rechnete das Unternehmen mit deutlichen Steigerungen. CFO Armin Hessenberger sah Varta gut aufgestellt, „um die Zukunftsinvestitionen zu finanzieren und eine Dividende von 2,48 Euro auszuschütten“.
Ein halbes Jahr später kassierte Varta seine im Sommer schon nach unten korrigierte Jahresprognose komplett und der langjährige CEO Herbert Schein nahm „mit sofortiger Wirkung“ seinen Hut. Mitte November kündigte der schwäbische Mittelständler am Standort Nördlingen Kurzarbeit an, stoppte den Bau einer Fabrik für die neue „V4Drive“ genannte Lithium-Ionen-Rundzelle.
Viele CFO-Wechsel bei Varta
Ende Dezember folgte der Rauswurf aus dem MDax. Und damit nicht genug: Einen Monat später kündigte CFO Armin Hessenberger „aus persönlichen Gründen“ seinen Abschied für Ende April an. Im Juli war sein Vertrag erst um zwei Jahre verlängert worden. Hessenberger ist nicht der erste CFO, der sich nur kurze Zeit auf dem Schleudersitz hielt. Doch wie konnte es soweit kommen? Und vor allem: Wie geht es für Varta nun weiter?
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