Die Details zum Mega-Börsengang von Porsche stehen fest: VW plant den IPO seiner Sportwagentochter für den 29. September. Ab diesem Tag soll ein Teil der Vorzugsaktien des Luxussportwagenherstellers frei am Markt gehandelt werden, wie das Unternehmen bekannt gab. Volkswagen hatte bereits Anfang des Monats einen Börsengang für Ende September beziehungsweise Anfang Oktober avisiert, jedoch zunächst ohne festes Datum.
Wie der Mutterkonzern Volkswagen am Sonntagabend mitteilte, wurde als Preisspanne für die Vorzugsaktie ein Korridor zwischen 76,50 Euro und 82,50 Euro festgelegt. Dabei ist nach VW-Angaben die Ausgabe von knapp 114 Millionen Vorzugsaktien geplant, inklusive rund 15 Millionen für eine mögliche Mehrzuteilung. Sollte die Platzierung wie geplant verlaufen, erwartet Porsche ein Bruttoerlös zwischen 8,71 Milliarden und 9,39 Milliarden Euro. Die Zeichnungsfrist soll am morgigen 20. September starten und bis zum 28. September laufen.
Porsche-Bewertung könnte bei bis zu 75 Milliarden Euro liegen
Bis Ende des Jahres sollen bis 25 Prozent der Vorzugsaktien platziert werden. Dazu wurde das Grundkapital von Porsche bereits zur Hälfte in stimmrechtslose Vorzugs- und stimmberechtigte Stammaktien, insgesamt 911 Millionen Papiere, aufgeteilt. Die Stammaktien sollen nicht platziert werden.
Mit der angepeilten Emissionsspanne würde es Porsche auf einen Bewertung von 70 bis 75 Milliarden Euro bringen. Die Analystenschätzungen zuvor waren weit auseinandergegangen. Diese lagen zuletzt zwischen 70 und 85 Milliarden Euro, gingen jedoch teilweise hoch auf bis zu 100 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der Mutterkonzern VW wird am Markt derzeit mit rund 88 Milliarden Euro bewertet.
IPO: Porsche plant Sonderdividende von 49 Prozent
Die VW-Eigentümerholding Porsche Automobil Holding (Porsche SE) erwirbt zudem 25 Prozent plus eine Stammaktie des Sportwagenherstellers. Dazu zahlt sie zusätzlich zu dem Preis der Vorzugsaktien eine Prämie von 7,5 Prozent. Damit hat die Holding durch eine Sperrminorität auch künftig Einfluss auf elementare Entscheidungen. Je nach Höhe des endgültigen Angebotspreises für die Vorzugsaktien liegt der Erlös aus der Transaktion der Stammaktien zwischen 9,36 Milliarden und 10,10 Milliarden Euro. Der gesamte Erlös, inklusive dem des Börsengangs, würde demnach zwischen 18,1 und 19,5 Milliarden Euro betragen.
Bei einem erfolgreichen Börsengang will Volkswagen bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im Dezember eine Sonderdividende in Höhe von 49 Prozent der Bruttoerlöse des Börsengangs vorschlagen. Mit den restlichen IPO-Erlösen will Volkswagen die eigene Transformation vorantreiben – konkret: in die neue Batterietechnik sowie in das kriselnde Software-Projekt Cariad investieren.
Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.
