Unicredit mit Rekordeinnahmen und wenig Details zur Commerzbank

Die italienische Großbank Unicredit hat im Geschäftsjahr 2024 insgesamt Einnahmen in Höhe von 24,2 Milliarden Euro erzielt. Sie lagen damit um rund 4 Prozent höher als im bereits starken Vorjahr. Zu den Übernahmeplänen für die Commerzbank verkündete CEO Andrea Orcel bislang wenig Neues: Die Bank sei an Übernahmen nur interessiert, wenn sie „unsere eigenständige Position stärken und unsere strikten finanziellen und strategischen Maßgaben erfüllen“. Zu dem Einnahmeplus bei der Bank trugen vor allem höhere Beratungsentgelte bei, die um 7,6 Prozent auf rund 8,1 Milliarden Euro zulegten. Der Gewinn lag 2024 bei 9,7 Milliarden Euro und damit rund 2 Prozent über dem Vorjahr. Im Segment „Corporate Solutions“ erzielte die gesamte Gruppe Einnahmen von 5,4 Milliarden Euro, von denen 37 Prozent auf Fees zurückgingen. Der Bereich wuchs 2024 um rund 9 Prozent. Hypovereinsbank meldet leicht rückläufige Einnahmen Im Geschäft der Deutschlandtochter Hypovereinsbank blieben die Einnahmen leicht hinter dem Vorjahr zurück und beliefen sich erneut auf 5,2 Milliarden Euro. Hinter diesem leichten Rückgang verbergen sich gegenläufige Trends im Zins- und Provisionsgeschäft. Während die Zinserlöse um 3,5 Prozent fielen, legten die Provisionseinnahmen um 3 Prozent zu, im 4. Quartal sogar um 8,2 Prozent. Den Nettoertrag in Deutschland bezifferte die Bank für 2024 auf 1,9 Milliarden Euro, ein Plus von 11,6 Prozent. Im Vorjahr hatte sie einen Gewinn vor Steuern von 2,1 Milliarden Euro genannt. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag bezifferte Unicredit für die gesamte Gruppe 2024 auf 37,9 Prozent. Das sind 1,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Bei der Deutschlandtochter HVB lag die Cost-Income-Ratio (CIR) bei 40,6 Prozent. Commerzbank hinkt beim Verhältnis von Aufwand und Ertrag hinterher Externer Inhalt von Datawrapper Um externe Inhalte anzuzeigen, ist Ihre widerrufliche Zustimmung nötig. Dabei können personenbezogene Daten von Drittplattformen (ggf. USA) verarbeitet werden. Weitere Informationen. Immer entsperren Einmalig entsperren Damit stellt sich die italienische Großbank weit besser als die Commerzbank, an der sie seit Herbst einen Minderheitsanteil hält. Unicredit gilt seither als Interessent für das Frankfurter Institut und erwartet im März die Erlaubnis der Europäischen Zentralbank, ihren Anteil auf unter 30 Prozent zu erhöhen. Parallel dazu hat sie ein Übernahmeangebot für die italienische Konkurrentin Banco BPM unterbreitet. Unicredit will Regierungsbildung in Deutschland abwarten Unicredit-Chef Orcel bekräftigte am heutigen Dienstag erneut, dass die Bank ihre Beteiligung an der Commerzbank unverändert als ein finanzielles Investment betrachte. Weiterführende Entscheidungen würde das Unicredit-Management erst treffen, wenn die neue Bundesregierung in Berlin im Amt ist. Das hatte der Unicredit-Chef bereits im November angekündigt. Unicredit beobachtet also in den kommenden drei bis fünf Quartalen, wie sich die Commerzbank entwickelt. „Als Anteilseigner bin ich zufrieden, dass das Unternehmen Veränderungen anstößt und vorankommt“, sagte Orcel in der Telefonkonferenz mit Analysten. Neu ist ein klares Set an Fragen, mit dem Unicredit auf die Frankfurter Bank schaut. Dazu zählen unter anderem die Effizienz der Commerzbank, ihre Daten- und IT-Landschaft sowie ihre weitere Strategie und ihre Gewinnaussichten. Im Vorjahr 2023 hatte Unicredit ihre Einnahmen 2023 auf 23,3 Milliarden Euro gesteigert, ein Plus von 26 Prozent. Davon entfielen 5,3 Milliarden Euro auf die deutsche Tochter Hypovereinsbank (HVB), die jedoch bei den Einnahmen lediglich um 13 Prozent zulegte.

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