Thyssenkrupp hat einen Nachfolger für den vakanten CFO-Posten gefunden: Axel Hamann wird ab Mai Finanzvorstand des Industriekonzerns. Das teilt das Unternehmen am heutigen Dienstagmittag mit. Derzeit ist Hamann Head of Global M&A sowie Head of Internal Audit & Risk Management des Chemieriesen Bayer. Er folgt auf Jens Schulte, der das Amt erst seit vergangenem Juni innehatte und schon Ende 2024 seinen Wechsel zur Deutschen Börse gekannt gab.
Hamann war bisher in unterschiedlichen Funktionen für die Bayer tätig, unter anderem als CFO für die Division Pharmaceuticals, darüber hinaus als Projektleiter für den Börsengang des heutigen Chemie-Konzerns Covestro sowie als CEO und CFO der türkischen Bayer-Tochter. Seine Karriere begann der an den Universitäten in Bayreuth, Würzburg und Köln studierte Jurist und Betriebswirt bei der Kanzlei Hengeler Mueller in Düsseldorf.
Thyssenkrupp transformiert sich
Thyssenkrupp erlebt gerade turbulente Zeiten und steckt in einer tiefgreifenden Transformation. Die Stahlsparte soll massiv umgebaut und rund 11.000 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. CEO Miguel Lopez befindet sich im Dauerstreit mit Gewerkschaften und Betriebsrat.
Damit nicht genug: Die Marinetochter TKMS sollte an Rheinmetall verkauft werden, doch diese Pläne wurden nach Informationen des „Handelsblattes“ vergangenen Freitag ad acta gelegt. Bis Spätsommer soll demnach endgültig eine Lösung gefunden werden.
Der bisherige Personalvorstand und Arbeitsdirektor Oliver Burkhard soll laut Thyssenkrupp den Spin-off nun „kraftvoll“ vorantreiben. Er wird deshalb ebenfalls aus dem Vorstand ausscheiden und sich ausschließlich auf seine Aufgaben als CEO bei TKMS konzentrieren. Sein Nachfolger wird Wilfried von Rath. Er war bisher geschäftsführender Gesellschafter bei der Restrukturierungsberatung Lynius.
Der Aufsichtsrat zeigt sich zuversichtlich: „Mit Axel Hamann als neuem CFO und Wilfried von Rath als künftigem CHRO gewinnen wir für unseren Konzern zwei hochqualifizierte, transformationserprobte Persönlichkeiten“, erklärte Siegfried Russwurm, Aufsichtsratsvorsitzender von Thyssenkrupp. „Gemeinsam wird der neu aufgestellte Vorstand die Leistungsfähigkeit des Konzerns weiter voranbringen und die vielfältigen Herausforderungen meistern.“
Falk Sinß ist Redakteur bei FINANCE. Er hat Soziologie, Politologie und Neuere und Mittlere Geschichte in Frankfurt am Main sowie in Mainz Journalismus studiert, wo er auch einen Lehrauftrag inne hatte. Vor seiner Zeit bei FINANCE war Falk Sinß drei Jahre Redakteur der Zeitschrift Versicherungswirtschaft und zehn Jahre für verschiedene Medien des Universum Verlags tätig.
