Ramón Zapata-Gomez wird der neue Finanzvorstand von Biontech. Er löst den bisherigen CFO Jens Holstein ab, der zum 30. Juni planmäßig aus dem Unternehmen ausscheiden und in den Ruhestand gehen wird, wie das Mainzer Unternehmen am Montag mitteilte.
Sein Nachfolger Zapata-Gomez kommt von Novartis Biomedical Research, der globalen biomedizinischen Forschungsorganisation des Novartis-Konzerns. In der Division war er seit 2022 als CFO für die Gesamtleitung der Finanzstrategie und des operativen Geschäfts verantwortlich.
Ramón Zapata-Gomez wird neuer CFO von Biontech
Insgesamt verfügt der Finanzmanager über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der internationalen Pharma- und Konsumgüterindustrie. Bevor er im Herbst 2022 seinen Posten als CFO bei Novartis Biomedical Research antrat, hatte er leitende Finanzfunktionen bei Novartis, Sandoz und Mondelēz International inne.
Ramón Zapata, der eine doppelte Staatsbürgerschaft der USA und Mexikos besitzt, soll seinen neuen CFO-Job bei Biontech mit Wirkung zum 1. Juli antreten. Das Mainzer Biotechnologieunternehmen arbeitet derzeit an der Markteinführung von ersten Produkten im Bereich der Krebstherapie, und der neue Finanzchef soll im Vorfeld die Finanzinfrastruktur und -performance in den Kernmärkten ausbauen und optimieren.
„Ramón Zapata wird die nachhaltige organisatorische Exzellenz und die globale operative Umsetzung in den Bereichen Finanzberichterstattung, Rechnungswesen, Steuern, Treasury und Einkauf weiter vorantreiben, mit dem Ziel, eine kosteneffiziente Wertschöpfung weiter zu fördern“, umreißt Biontech die Aufgaben des künftigen CFOs.
Biontechs Impfstofferfolg forderte auch die Finanzabteilung
Das Mainzer Unternehmen war in der Corona-Pandemie durch die Entwicklung eines Impfstoffs über Nacht bekannt geworden. Noch-CFO Jens Holstein war in dieser Zeit an Bord gekommen und hatte ab Juli 2021 die Finanzgeschicke von Biontech bestimmt. Damals setzte das Unternehmen an, mit den Erlösen aus dem Covid-19-Impfstoff seine Forschungspipeline in den Bereichen Krebstherapien, Infektionskrankheiten, regenerative Therapien sowie der Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten voranzutreiben.
„Er hat Biontechs globale Finanzorganisation gestärkt, Prozesse optimiert und zur finanziellen Stabilität des Unternehmens sowie zur Steigerung der operativen Effizienz beigetragen“, lobt der Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Jeggle Noch-CFO Holstein. Das Unternehmen befinde sich in einer „hervorragenden Ausgangslage, seinen Erfolg fortzuführen und sich zu einem Multi-Produkt-Unternehmen weiterzuentwickeln“.
Biontech verzeichnete zuletzt Nettoverlust
Nach den Erfolgsjahren mit Gewinnen in Milliardenhöhe, die Biontech ein komfortables Finanzpolster beschert haben, ist das operative Geschäft der Mainzer zuletzt allerdings in die Verlustzone gerutscht. Wegen der stark gesunkenen Impfstoff-Nachfrage und zugleich hoher Investitionssummen in Forschung und Entwicklung verzeichnete das Unternehmen 2024 einen Nettoverlust von rund 700 Millionen Euro. Auch für das erste Quartal 2025 hat Biontech gerade unter dem Strich ein Minus von rund 416 Millionen Euro vermeldet.
2026, so der Plan, soll dann das erste Krebsmedikament zugelassen werden. Bis dahin muss der künftige CFO Ramón Zapata die Kosten im Griff behalten, auch durch den bereits geplanten Stellenabbau, der sich über drei Jahre erstrecken soll.
Lena Scherer ist Redakteurin bei FINANCE. Sie hat Publizistik, Anglistik und Komparatistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studiert und nebenbei für verschiedene Redaktionen gearbeitet. Bevor sie zu FINANCE kam, war sie mehr als acht Jahre lang beim Branchen-Fachdienst buchreport aktiv, zuletzt als Co-Chefredakteurin. Dort hat sie unter anderem Marktanalysen vorgenommen sowie die Bereiche Fachinformation, Recht/Wirtschaft/Steuern und Digitales betreut.
