Die Übernahme von ProSiebenSat.1 durch Media for Europe (MFE) ist vorerst vertagt. Zum Ende der Angebotsfrist kam die Holding der Familie Berlusconi auf etwa 43,6 Prozent des Grundkapitals und der ausübbaren Stimmrechte der deutschen Sendergruppe. Das teilte MFE am heutigen Montag mit.
Allerdings gehen die Italiener am morgigen Dienstag in die nächste Runde: Dann startet die zweite Annahmefrist, innerhalb derer Aktionäre von ProSiebenSat.1 ihre Anteile noch andienen können. Diese zweiwöchige Periode endet dann am 1. September.
PPF hält nun 18 Prozent an ProSiebenSat.1
MFEs Konkurrentin PPF, die als zweitgrößte Aktionärin von ProSiebenSat.1 den anderen Aktionären ebenfalls ein Teilerwerbsangebot gemacht hatte, konnte ihre Anteile nur um wenige Prozentpunkte ausbauen – auf nun 18,41 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte, wie die Tschechen ebenfalls am heutigen Montag mitteilten.
PPF wollte von Beginn an unter der wichtigen Kontrollschwelle von 30 Prozent bleiben. Ab dieser schreibt das deutsche Übernahmegesetz (WpÜG) bei einer börsennotierten Aktiengesellschaft ein verpflichtendes Übernahmeangebot vor.
Lena Scherer ist Redakteurin bei FINANCE. Sie hat Publizistik, Anglistik und Komparatistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studiert und nebenbei für verschiedene Redaktionen gearbeitet. Bevor sie zu FINANCE kam, war sie mehr als acht Jahre lang beim Branchen-Fachdienst buchreport aktiv, zuletzt als Co-Chefredakteurin. Dort hat sie unter anderem Marktanalysen vorgenommen sowie die Bereiche Fachinformation, Recht/Wirtschaft/Steuern und Digitales betreut.
