Das Beratungsunternehmen Alix Partners hat einen neuen Eigentümer: Ein Konsortium bestehend aus dem Gründer Jay Alix, den kanadischen Investoren Caisse De Dépot Et Placement Du Québec (CDPC) und Public Sector Pension Investment Board (PSP Investment) sowie dem Bahrainischen Investor Investcorp Group hat die Anteile des Private-Equity-Investors CVC aufgekauft.
Wie hoch der Anteil ist, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass es sich um die Mehrheit handelt. Die hochrangigen Mitarbeiter von Alix Partners bleiben am Unternehmen beteiligt. Bei der Transaktion wurde Alix Partners mit 2,5 Milliarden Euro bewertet.
CVC war 2012 bei der Beratung eingestiegen, zum damaligen Zeitpunkt haben Insider den Kaufpreis auf 1 Milliarde Euro geschätzt. Seitdem ist Alix Partners von 950 auf weltweit 1.600 Mitarbeiter gewachsen. Der Umsatz liegt global bei rund 1 Milliarde US-Dollar.
Restrukturierungsberater leiden unter zu wenigen Aufträgen
Seit 2003 ist das Beratungsunternehmen mit Wurzeln in Detroit auch in Deutschland vertreten, das Unternehmen hat Büros in München und Düsseldorf. Wie viele Mitarbeiter Alix Partners in Deutschland hat und wie hoch der Umsatz ist, wollte Deutschland-Chef Andreas Rüter nicht verraten, nur so viel: „Wir sind in den vergangenen zwei Jahren jeweils zweistellig gewachsen und wollen das Wachstum in dieser Größenordnung auch fortsetzen.“
Alix Partners hat sich breiter aufgestellt und bietet neben der Restrukturierungsberatung und dem Bereich Enterprise Improvement (zum Beispiel Post-Merger-Integration und Supply-Chain-Optimierung) auch Dienstleistungen in den Bereichen Information Management (zum Beispiel IT-Performance-Verbesserung und E-Discovery) sowie Investigations (zum Beispiel Forensik und Compliance) an.
Alix Partners wollte in Deutschland zukaufen
Vor rund einem Jahr hatte Alix Partners eine Wachstumsoffensive in Deutschland ausgerufen und sich als Konsolidierer ins Gespräch gebracht. Gegenüber FINANCE sagte Deutschland-Chef Rüter damals, dass neben Neueinstellungen mittelfristig auch Akquisitionen von Teams und sogar Zukäufe anderer Beratungshäuser möglich sind. Laut eigenen Angaben ist Alix Partners bezogen auf Umsatz und Personal gewachsen, ein Deal ist allerdings bisher nicht zustande gekommen. „Wir sind nicht angewiesen auf einen Zukauf, schauen uns aber um und kaufen zu, wenn es passt“, sagt Rüter jetzt.
Deutschland sei aber einer der wichtigsten Wachstumsmärkte, die neuen Investoren hätten die nötige Finanzkraft, um das Wachstum voranzutreiben, so Rüter. In Zukunft sollen die Bereiche Enterprise Improvement, Information Management und Investigations weiter gestärkt werden, auch durch neue Mitarbeiter von Außen. Der Bereich Restrukturierung sei schon sehr gut aufgestellt. Seinen Wettbewerbsvorteil sieht Alix Partners unter anderem darin, dass ausschließlich erfahrene Professionals in die Teams kommen. Viele Mitarbeiter von Alix Partners kommen von Roland Berger.
Julia Schmitt ist Redaktionsleiterin von FINANCE-Online und Moderatorin bei FINANCE-TV. Nach ihrem Studium der Volkswirtschaftslehre und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz stieg sie 2014 bei F.A.Z. BUSINESS MEDIA ein. Sie betreut die Themenschwerpunkte Wirtschaftsprüfung und Bilanzierung und ist Trägerin des Karl Theodor Vogel Preises der Deutschen Fachpresse.
