Besser spät als nie: Die Varengold Bank hat mit reichlich Verspätung das uneingeschränkte Testat für den Jahresabschluss 2022 erhalten. Das gab die Hamburger Bank am gestrigen Donnerstag bekannt. Sonderprüfungen der Finanzaufsicht Bafin hatte die Prüfung und Testierung des Jahresabschlusses bis jetzt verzögert.
Im März 2023 hatte die Bafin eine Sonderprüfung gegen die Bank eingeleitet aufgrund möglicher rechtswidriger Aktiengeschäfte. Im Juni 2023 folgte eine weitere Sonderprüfung wegen angeblicher Compliance-Verstöße. Zudem wurden Mängel in der Geldwäsche-Prävention festgestellt. Die Folge: Varengold musste den Zahlungsverkehr mit internationalen Firmenkunden einschränken, darüber hinaus untersagte die Bafin bestimmte Transaktionen. Betroffen waren primär Geschäfte im Iran.
Dem nun testierten Jahresabschluss zufolge erzielte die Varengold Bank im Geschäftsjahr 2022 einen Vorsteuergewinn (EBT) von 25,4 Millionen Euro (Vorjahr: 21,4 Millionen Euro) und einen Jahresüberschuss von 9,1 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2021 lag der Jahresüberschuss bei 17,2 Millionen Euro. Grund für den Unterschied sind laut Varengold unter anderem „die Rückstellung für mögliche Geldbußen“ und „die Rückstellungen für Rechtsrisiken“.
PwC-Testat stand wegen Bafin-Sonderprüfung lange aus
Aufgrund der festgestellten Mängel geriet auch Varengolds Wirtschaftsprüfer, das Big-Four-Haus PwC, wegen möglicher Fehler bei der Abschlussprüfung APAS. Bereits im Februar dieses Jahres hatte die Bank daher frühzeitig eine Prüfersuche gestartet.
Ungeachtet dessen habe PwC mit der Prüfung des Jahresabschlusses 2023 begonnen, hieß es seitens der Bank. Eine Testierung erwarte man im vierten Quartal dieses Jahres.
