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PwC sortiert sich neu

PwC präsentiert die neue Führungsriege: Neuer Chef wird Ulrich Störk (Mitte). Die beiden wichtigsten Geschäftsbereiche leiten Petra Justenhoven (Wirtschaftsprüfung) und Joachim Englert (Beratung, 2. Person rechts von Störk).
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PwC Deutschland nutzt den Wechsel an der Spitze – Ulrich Störk löst altersbedingt Norbert Winkeljohann ab –, um die Anzahl der Geschäftsführer von neun auf sieben zu reduzieren. Im Zuge dessen verteilen sich auch zahlreiche Aufgabenfelder neu – und neue Manager steigen in die Geschäftsführung auf.

Joachim Englert übernimmt Chefposten bei PwC Advisory

Winkeljohanns internationale Rollen auf europäischer und globaler Ebene übernimmt Harald Kayser. Neuer Chef des Bereichs Advisory wird Joachim Englert. Er dürfte damit zur zweitwichtigsten Person bei PwC Deutschland aufgestiegen sein, hat das Beratungsgeschäft unlängst doch die Wirtschaftsprüfung als größtes Geschäftsfeld abgelöst. Englert bringt Erfahrung auf den Gebieten Digitalisierung und Restrukturierung mit.

Vor allem in letzterem Gebiet muss er PwC voranbringen, denn die Konkurrenz rüstet auf. Gerade erst hat die Unternehmensberatung Oliver Wyman Kai Bender, einen ausgewiesenen Digitalisierungsexperten, zum neuen Deutschlandchef befördert. PwC hingegen setzt an der Spitze mit Ulrich Störk nach wie vor auf einen Wirtschaftsprüfer.

Petra Justenhoven bleibt Chef-Wirtschaftsprüferin

Oberste Wirtschaftsprüferin bleibt Petra Justenhoven. Sie ist die einzige Frau in der Geschäftsführung und eine der wenigen, die ihr Aufgabenfeld beibehält.

Die Sparte Tax & Legal leitet künftig Klaus Schmidt, der bisher die Steuerberatung rund um M&A- und Private-Equity-Mandate verantwortet hatte. Schmidts Vorgänger Marius Möller übernimmt die Ressorts Personal, Finanzen und Operations.

Peter Bartels, Geschäftsführer Mittelstand und Familienunternehmen, erhält zusätzliche Aufgaben und übernimmt zusätzlich das Großkundengeschäft und sowie das Ressort „Digitale Dienstleistungen“. Den Sektor Finanzdienstleistungen betreut künftig Clemens Koch.

PwC wächst mit hohem Tempo

Der in den Ruhestand tretende Ex-Chef Winkeljohann hat die Hürde für seine Nachfolger hoch gelegt, denn PwC befindet sich auf Erfolgskurs. Allein im vorangegangenen Geschäftsjahr wuchs der Umsatz um 10 Prozent, angetrieben durch noch höhere Zuwächse im Beratungsgeschäft. Im Jahr davor war PwC in Deutschland sogar um 16 Prozent gewachsen.

Allerdings legen auch die Rivalen EY und Deloitte rasant zu – zum Teil sogar noch stärker als PwC. Im Kreise der Big Four kämpft einzig KPMG mit einer schwachen Umsatzdynamik.

Doch auch PwC sieht sich einer großen Herausforderung gegenüber: Als führender Wirtschaftsprüfer bei Deutschlands Großkonzernen neben KPMG haben die Frankfurter durch die verpflichtende Prüferrotation mit am meisten zu verlieren. Nur das Erobern großer neuer Prüfmandate sowie weiterhin starke Zuwächse im Beratungsgeschäft könnten verhindern, dass die Wachstumsdynamik nachlässt.

raphael.warnke[at]finance-magazin.de

Info

Wessen Geschäft wächst am stärksten, wer gewinnt die lukrativsten Mandate? Wie sich KPMG, PwC, Deloitte und EY entwickeln, können Sie auf unserer Themenseite zu den Big Four nachlesen.