Herr Gracher, Sie sind ursprünglich als Spezialist für Kautionsversicherungen gestartet, also in einer kleinen Nische, die für zahlreiche deutsche Unternehmen aber wichtig ist, wenn sie Handel im Ausland betreiben. In den vergangenen drei Jahren haben Sie das Portfolio aber deutlich ausgebaut – Factoring, Warenkreditversicherung und Debt Advisory gehören inzwischen auch dazu. Warum?
Vor rund acht Jahren stand ich an einem Scheidepunkt und habe mir die Frage gestellt: Bleibe ich klein in der Nische – oder baue ich deutlich aus? Damals beschäftigten wir rund 15 Mitarbeiter und hatten neben der Zentrale in Trier ein Büro in Bulgarien. Angesichts der hohen Fixkosten gab es nur diese beiden Optionen, denn die Ertragssituation war nicht zufriedenstellend. Deswegen musste eine Entscheidung fallen, und ich habe mich für die Offensivstrategie entschieden.
Hat sich der Schritt aus heutiger Sicht gelohnt?
Ja, auf jeden Fall, denn wir haben unseren Umsatz seitdem verzehnfacht. Allein die Neugeschäftsprämien lagen im Jahr 2021 bei 21,6 Millionen Euro. Unsere Personalstärke liegt inzwischen bei 62. Alleine in den vergangenen zwölf Monaten haben wir neun neue Mitarbeiter eingestellt. Wichtig ist mir, dass sie sich in ihren Fachgebieten sehr gut auskennen. Unser Anspruch ist, bei Kaution, Warenkreditversicherern, Factoring und Debt Advisory in der Champions League mitzuspielen. Das war in der Vergangenheit zugegebenermaßen nicht immer so.
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