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HSBC Trinkaus: Kapitalerhöhung rückt näher

Für seine Wachstumsinitiative im Firmenkundengeschäft braucht HSBC Trinkaus mehr Eigenkapital.
HSBC

HSBC Trinkaus könnte bald eine Kapitalerhöhung bekanntgeben. Im ersten Halbjahr lag die Eigenkapitalquote der Bank nur noch bei 11,9 Prozent gegenüber 14,7 Prozent zum Vorjahresende. Das harte Kernkapital (Core-Tier-1) ist von 11,7 auf 8,8 Prozent gesunken. „Wir schauen uns das sehr intensiv an“, sagte HSBC-Trinkaus-Finanzvorstand Paul Hagen bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. „Man kann nicht wachsen und das Kapital auf Dauer gleich halten.“

Konkrete Planungen für eine Kapitalerhöhung gebe es aber noch nicht, wie ein Sprecher gegenüber FINANCE erklärte. Weder wann noch in welchem Umfang die Bank frisches Eigenkapital einsammeln könnte, stehe fest. Bereits im Februar hatte Vorstandssprecher Andreas Schmitz angedeutet, dass die Bank eine Kapitalerhöhung benötigen wird. Damals waren Zahlen von 750 Millionen bis 1 Milliarde Euro im Umlauf.

Kernkapitalquote von HSBC Trinkaus stark gesunken

Grund für den starken Rückgang der Kernkapitalquote ist vor allem die Wachstumsinitiative im Firmenkundengeschäft, die die HSBC vor einem Jahr gestartet hat, und die nun erste Früchte trägt: Im ersten Halbjahr hat allein das Kreditgeschäft um 44 Prozent zugelegt – Anzahl, Volumina und Ausnutzungsquote der Kreditlinien sind allesamt gestiegen. „Wir wachsen gegen einen schrumpfenden Markt“, kommentierte Vorstandssprecher Andreas Schmitz die Ergebnisse.

Die Kehrseite der Medaille: Wenn die Kreditvergabe wächst, steigen auch die Risikopositionen – und das Kernkapital sinkt. Außerdem belasten die Kosten für den Ausbau der Geschäftsaktivitäten den Jahresüberschuss: Vor Steuern ist der Gewinn im ersten Halbjahr auf 108,1 (Vorjahr: 131,9) Millionen Euro gesunken. Im Januar hatte Schmitz angekündigt, dass HSBC in den kommenden drei Jahren rund eine halbe Milliarde Euro investieren will.

Ein Teil des Geldes ist inzwischen geflossen: Von den angekündigten 500 neuen Mitarbeitern hat HSBC zum Ende des ersten Halbjahres rund 250 eingestellt. Außerdem sind drei der insgesamt fünf neuen Niederlassungen nun eröffnet: Auch in Köln, Mannheim und Dortmund ist die HSBC nun vertreten, bis Ende des Jahres sollen Nürnberg und Hannover folgen.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de