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Österreichische Bad Bank Heta wird abgewickelt

Seit dem Wochenende steht es fest: Die Bad Bank Heta wird abgewickelt.
Heta Asset Resolution

Der österreichische Staat zieht die Reißleine: Die Heta Asset Resolution erhält kein frisches Geld mehr, teilte das österreichische Finanzministerium am Sonntag mit. Die Finanzmarktaufsicht und Abwicklungsbehörde FMA hat  die Abwicklung der verstaatlichten Bank eingeleitet.

Grund dafür ist eine milliardenschwere Kapitallücke: Eine Asset-Überprüfung der Wirtschaftsprüfer Alvarez und PwC hat ersten Ergebnissen zufolge einen weiteren Finanzierungsbedarf zwischen 4 und 7,6 Milliarden Euro aufgedeckt. Damit war das Maß für den österreichischen Staat voll, der seit 2009 bereits 5 Milliarden Euro in die ehemalige BayernLB-Tochter Hypo Alpe Adria gepumpt hat.

Derzeit sei die Heta zwar noch nicht zahlungsunfähig, es lägen jedoch „objektive und konkrete Anhaltspunkte dafür vor, dass die  Gesellschaft in naher Zukunft nicht mehr in der Lage sein wird, ihre Schulden und Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu begleichen“, teilt die Bank mit.

Schlechte Aussichten für Gläubiger

Die Gläubiger müssen sich nun auf herbe Verluste einstellen: Die FMA hat die Verbindlichkeiten der Heta bis zum 31. Mai 2016 gestundet. Bis dahin werden bestimmte Schulden der Bad Bank nicht getilgt. Ausnahme: Die Verbindlichkeiten der bundesgarantierten Nachranganleihe aus 2012 mit einem Volumen von 1 Milliarde Euro würden pünktlich und in vollem Umfang zurückbezahlt, heißt es.

Die FMA will das Schuldenmoratorium nutzen, um einen Abwicklungsplan zu erstellen. Noch ist unklar, wie die Gläubiger an der Abwicklung beteiligt werden. Das Finanzministerium teilt bislang lediglich mit, dass im Rahmen der Abwicklung nach dem europäischen Bankenabwicklungsregime „auch die Gläubiger der Heta zur Lastentragung herangezogen werden“ können.

Die Heta Asset Resolution wurde 2014 von der Hypo Alpe Adria getrennt und hatte den gesetzlichen Auftrag, die notleidenden Teile des Portfolios abzubauen. Dazu gehört das Südosteuropa-Bankennetzwerk mit der Steuerungsholding in Österreich und der Geschäftsbereich Italien.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.