Newsletter

Abonnements

Welche Bank am meisten zahlt

Bankenranking: Welche Bank zahlt am meisten?
Nastco/iStock/Thinkstock/Getty Images

Banker, denen das Gehalt am wichtigsten ist, dürfte es nach wie vor zum  Branchenprimus ziehen, denn die Deutsche Bank zahlt wieder am besten. Wie im Vorjahr ist die Deutsche Bank auch 2014 wieder die Universalbank, die ihren Mitarbeitern am meisten zahlte. Insgesamt lag der durchschnittliche Personalaufwand der Bank pro Mitarbeiter bei 127.494 Euro. Das sind etwa 1,6 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Dies hat das Karriereportal eFinancialCareers in einer aktuellen Analyse der Geschäftszahlen ermittelt.

Überraschend auf Platz zwei liegt die Baader Bank, an deren Spitze gerade ein Generationswechsel stattfindet.  Die kleine Privatbank zahlte ihren Mitarbeitern immerhin noch 127.161 Euro. Aber auch die Hypo Vereinsbank will sich nicht lumpen lassen und wendete im vergangenen Jahr 4,5 Prozent mehr für durchschnittliche Personalkosten auf als noch im Jahr davor. Sie liegen nun bei rund 99.000 Euro.

Retail-Banken zahlen weniger

Aber nicht alle Mitarbeiter bekommen ein gleich großes Stück von dem Kuchen ab. Am wenigsten verdienen Mitarbeiter im Retail-Geschäft. Reine Retail-Banken wie die Volks- und Raiffeisenbanken haben deshalb nur einen durchschnittlichen Personalaufwand von 53.000  Euro. Aber auch beim Spitzenreiter Deutsche Bank verdient ein Mitarbeiter im Filialgeschäft durchschnittlich  nur 77.815 Euro.

Das ist nichts im Vergleich zu den Investmentbankern. Für sie hat die Deutsche Bank rund 210.000 Euro pro Kopf aufgewendet, also weit mehr als das doppelte als für Retail-Mitarbeiter. Bei der Hypo Vereinsbank verdienten Investmentbanker mit 174.094 Euro etwas weniger, ein Mitarbeiter im Filialgeschäft 83.732 Euro. Mit der Bruttovergütung sind diese Zahlen nicht gleichzusetzen, weitere Nebenkosten des Arbeitgebers sind in dieser Zahl ebenfalls enthalten.

Bestbezahlte Banker bringen nicht den meisten Profit

Stellt man das Vorsteuerergebnis der Banken in einen Bezug mit den Personalaufwendungen, zeigt sich, dass die Profitabilität der Banken und die Bezahlung ihrer Mitarbeiter nicht im direkten Verhältnis zueinander stehen. Bei der Deutschen Bank wird zum Beispiel ein Vorsteuergewinn von 31.751  Euro pro Mitarbeiter ausgewiesen, während die Personalkosten bei 127.494 Euro pro Kopf liegen. Das ergibt nach Berechnung von eFinancialCareers eine Quote von 1:4,02.

Ausgeglichener sieht das Verhältnis bei der HVB aus, die eine Quote von 1:1,65 vorzuzeigen hat. Im Durchschnitt erwirtschaftet dort jeder Mitarbeiter 60.234 Euro Vorsteuergewinn und kostet die Bank 99.110 Euro.

Nicht nur zwischen den Banken, auch innerhalb der Geldhäuser unterscheiden sich die einzelnen Bereiche deutlich. „Nur selten sind die Personalaufwendungen, gemessen am erwirtschafteten Gewinn, auch verhältnismäßig kalkuliert. Oftmals ist die Vergütung wesentlich höher, auch in vergleichsweise risikoreicheren Sparten“, sagt Tanja Apel-Mitchel, Director Continetal Europe & Middle East bei eFinancialCareers.

Indiz: Während ein Mitarbeiter der Deutschen Bank im Bereich Corporate & Investment Banking im Schnitt nur rund 10.000 Euro mehr Vorsteuergewinn erwirtschaftet hat als sein Kollege im Global Transaction Banking, lag der Personalaufwand für den Investmentbanker im vergangenen Jahr rund 60.000 Euro höher.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Wie sich aktuell die Gehälter für Treasurer, Controller und CFOs entwickeln, lesen Sie hier

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.