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Welche Emissionsbanken verdienen am meisten?

Dass 2016 ein gutes Jahr am europäischen Bondmarkt war, ist bekannt. Doch welche Banken haben dabei am besten verdient?
Tijana87/iStock/Thinkstock/Getty Images

Die Rangordnung der Emissionsbanken für das vergangene Jahr steht fest. Doch ein Top-Platz in den League Tables heißt noch lange nicht, dass man auch der Top-Verdiener ist. Das geht aus dem aktuellen DCM-Rückblick von Thomson Reuters hervor, der die Managergebühren der Emissionsbanken für den gesamten Euro-Bond-Markt erfasst.

In dieser Kategorie, die alle Euro-Bonds umfasst, geht der größte Marktanteil gemessen am begleiteten Volumen mit 7,3 Prozent an die BNP Paribas. Die französische Großbank ist auch bei den Unternehmen im deutschsprachigen Raum der Spitzenreiter, wie aus den aktuellen League Tables des Datenanbieters Dealogic hervorgeht. Der BNP folgen bei den Euro-Bonds auf den Plätzen 2 und 3 fast gleichauf die HSBC (6,5 Prozent) und Barclays (6,4 Prozent). In die Top 3 der bestverdienenden Emissionsbanken schafft es aber nur eines dieser Geldhäuser.

Deutsche Bank verdient am meisten

Am meisten mit Bondemissionen verdient hat erstaunlicherweise die Deutsche Bank. Sie nahm 2016 mit der Emission von Euro-Anleihen Gebühren über 216,7 Millionen Euro ein. Das Geld holte die Bank mit 277 begleiteten Deals rein und stellte damit die anderen Banken in den Schatten, obwohl ihr Marktanteil mit 5,7 Prozent deutlich hinter dem des Spitzenreiters BNP Paribas liegt.

Die BNP Paribas lässt sich jedoch auch nicht lumpen. Mit Managergebühren von 214,8 Millionen Euro reiht sie sich in Sachen Verdienst direkt hinter dem deutschen Branchenprimus ein. Allerdings mussten die Bondteams der Franzosen mehr dafür tun: Sie haben im vergangenen Jahr 350 Deals begleitet und liegen damit auch in Sachen Transaktionszahl an der Spitze der Tabelle.

JP Morgan macht beim Verdienst Plätze gut

Aus dem Mittelfeld konnte sich JP Morgan beim Geldverdienen herauf arbeiten. Die Bank liegt mit einem begleiteten Marktvolumen von 5,3 Prozent auf Platz 7 der League Table. Mit Managergebühren in Höhe von 211,9 Millionen Euro kann sie sich allerdings ein so großes Stück vom Kuchen abschneiden, dass sie es auf Platz 3 der bestverdienenden Banken schafft. Dabei hat JP Morgan mit 252 Deals noch einmal deutlich weniger Emissionen begleitet als die Deutsche Bank.

Den vierten Platz der Gutverdiener teilt sich Barclays (191 Millionen Euro) überraschenderweise mit dem zehntplatzierten der League Tables: Die Citigroup schafft es mit 204 begleiteten Deals auf Managergebühren von 190,9 Millionen Euro.

Credit Agricole CIB und Unicredit verdienen am wenigsten

Die Genügsamsten unter den Top 10 Emissionsbanken waren im vergangenen Jahr die Unicredit mit 135,7 Millionen Euro Gebühren und – als Schlusslicht – die Credit Agricole CIB mit 129 Millionen Euro. Sie haben jeweils 263 und 249 Deals begleitet.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Mehr über die Konkurrenz der Banken erfahren Sie auf unserer Themenseite zum Firmenkundengeschäft.

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.