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Lazard richtet deutsches M&A-Geschäft neu aus

Die Investmentbank Lazard baut ihr M&A-Beratungsgeschäft in Frankfurt aus.
Meinzahn/Thinkstock/Getty Images

Die renommierte Investmentbank Lazard verbreitert ihr M&A-Beratungsgeschäft in Deutschland. Wie die „F.A.Z.“ in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, hat Lazard an ihrem deutschen Standort in Frankfurt eine Einheit gegründet, die sich speziell um M&A-Mandate von Mittelständlern bemühen soll. Lazard bestätigte dies auf FINANCE-Anfrage.

Geleitet wird das neue Team von dem seit 2008 für Lazard arbeitenden Automotive-Spezialisten Christof Söndermann, der in diesem Zuge auch zum Managing Director und damit in die Geschäftsführung befördert worden ist. Derzeit arbeiten rund 30 Professionals bei Lazard in Frankfurt.

Starke Konkurrenz am deutschen M&A-Markt

Lazard ist weltweit mit Büros in 43 Städten vertreten und beschäftigt 2.800 Mitarbeiter. Vor allem bei großen, grenzüberschreitenden Transaktionen ist Lazard häufig präsent. Dies gilt auch für Deutschland, wo seit dem vorigen Jahr Ex-Bahnchef Rüdiger Grube als nicht-operativer Chairman Aushängeschild des Lazard-Großkundengeschäfts ist. Operativ wird das Großkundengeschäft von den beiden Geschäftsführern Eric Fellhauer und Ken-Oliver Fritz geleitet.

Das neu geschaffene Team von Christof Söndermann soll speziell Deals mit Volumina zwischen 100 und 500 Millionen Euro betreuen. In diesem Teil des Marktes sind die großen Wall-Street-Banken nicht so stark präsent wie im Geschäft mit den Milliardendeals. Viele Transaktionen des deutschen Mittelstands werden von den großen WP-Gesellschaften sowie von global aufgestellten M&A-Boutiquen wie Lincoln International, Rothschild, William Blair oder Alantra begleitet. Im Segment darunter prägen regionale, mittelständische M&A-Berater und Corporate-Finance-Häuser den deutschen M&A-Markt.

Lazard befördert auch Manuel Echterbecker

Nach Aussage von Deutschlandchef Fellhauer soll die Gründung der neuen Einheit demonstrieren, dass der Mittelstand eine wichtige Säule des Beratungsgeschäfts von Lazard in Deutschland darstelle – und das auch schon vorher schon so gewesen sei. „Mit der neuen Struktur tragen wir dem auch formal Rechnung“, sagte Fellhauer der F.A.Z.. Den gleichen Schritt ist Lazard auch schon in London, Paris und Mailand gegangen, wo bereits spezielle Mittelstands-Teams aufgebaut worden sind.

Lazard hofft, mit der neuen Aufstellung vor allem Mandate auf Verkäuferseite an Land ziehen zu können, die für die M&A-Berater attraktiver sind. Sie versprechen deutlich sicherere Einnahmen als Buy-side-Mandate. Bei diesen kassiert der M&A-Berater nur dann eine hohe Gebühr, wenn sein Kunde das Rennen macht. 

Andreas Schreiber hat Lazard verlassen

Söndermanns Aufstieg ist nicht der einzige Wechsel in der Geschäftsführung von Lazard in Deutschland. Auch Manuel Echterbecker, Spezialist für öffentliche Übernahmen, ist zum Managing Director befördert worden. Er kam 2014 von der Credit Suisse zu Lazard.

Dafür hat nach Informationen der F.A.Z. Managing Director Andreas Schreiber, der in Frankfurt die Financial-Institutions-Gruppe leitete, Lazard nach elf Jahren verlassen. Ihm wurde vor rund eineinhalb Jahren der frühere Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen zur Seite gestellt. Asmussen hat bei Lazard inzwischen für ganz Kontinentaleuropa die Verantwortung für die Beratung von Kunden aus der Finanzbranche übernommen.