Statt Exit: Private-Equity-Investor FSN Capital legt Continuation-Fonds auf

FSN Capital hat 588 Millionen Euro für den neuen Continuation-Fonds „Confluence“ eingeworben. Das gab der Private-Equity-Investor am heutigen Dienstagvormittag bekannt. Der Fonds war nach eigenen Angaben deutlich überzeichnet. Investiert haben demnach internationale Stiftungen, Pensionskassen und Anlageverwalter, darunter auch einige Geldgeber, die bereits in einen FSN-Fonds investiert haben. Hauptinvestor ist LGT Capital Partners, Co-Underwriter sind Altarmarcam Partners und Cubera. Bestandsinvestoren hatten die Option, sich ausbezahlen zu lassen oder zu den bisherigen Konditionen in das Fortführungsvehikel hinüberzurollen – eine gängige Praxis bei Continuation-Fonds. Der Anteil der Investoren, die die Cash-Variante gewählt haben, liegt bei 85 Prozent, wie FSN auf Nachfrage von FINANCE mitteilte. Der Anteil ist damit recht hoch, doch der Finanzinvestor beschwichtigt: „Das ist relativ gesehen wenig“. Das Marktumfeld für Private Equity ist in der Tat derzeit nicht einfach und institutionelle Investoren prüfen ihre PE-Allokationen kritisch. Auch bei Continuation-Fonds anderer Private-Equity-Investoren lag die „Aussteigerquote“ deutlich über 50 Prozent, wie FINANCE von verschiedenen Marktteilnehmern immer wieder hört. FSN transferiert Nordlo und Saferoad in neuen Fonds Das frische Kapital will FSN in zwei Beteiligungen stecken: Der IT-Dienstleister Nordlo und der Verkehrssicherheitsspezialist Saferoad aus dem fünften Buy-out-Fonds werden in das neue Vehikel transferiert und sollen mit frischen Mitteln für organisches Wachstum und weitere Add-on-Transaktionen ausgestattet werden. 60 Prozent des Kapitals, also etwa 353 Millionen Euro, sollen dabei Saferoad zukommen, die restlichen 40 Prozent und damit rund 235 Millionen Euro sind für Nordlo. FSN Capital hatte Nordlo im Juni 2018 aus vier IT-Unternehmen geformt und seitdem 15 Add-ons getätigt. Damit ist die Gruppe bereits seit sechs Jahren im Portfolio des Finanzinvestors und zumindest gemessen an der üblichen Haltedauer bereit für einen Exit. Im Jahr 2022 erzielte die Firma einen Umsatz in Höhe von 171 Millionen Euro. Gleiches gilt für Saferoad, das Unternehmen hatte FSN im September 2018 von der Börse genommen und den Geschäftsbereich Viacon anschließend abgespalten. 2023 betrug der Umsatz der früheren Nordic-Capital-Beteiligung umgerechnet rund 548 Millionen Euro. Darum legt FSN einen Continuation-Fonds auf FSN Capital hat sich vor allem aus zwei Gründen für das Auflegen eines Continuation-Fonds entschieden, wie Managing Partner Robin Mürer auf Nachfrage von FINANCE erklärt: „Wir wollen unseren LPs die Option ermöglichen, Liquidität zu generieren, und gleichzeitig weiterhin bei den beiden erfolgreichen Unternehmen investiert bleiben.“ Der Finanzinvestor will den Beteiligungstransfer nicht als Plan B für schwer oder nicht verkäufliche Assets verstanden wissen: „Heute werden damit in der Regel erfolgreiche Unternehmen am Ende der vorherigen Fondslaufzeit unterstützt“, betont FSN in der Mitteilung. Ob schon einmal ein Exit-Prozess bei Saferoad angestoßen wurde, gab der Private-Equity-Investor nicht bekannt. Nordlo hingegen sollte 2021 an die Börse gehen, „die Märkte waren dem aber nicht zuträglich“, so Mürer. Noch vier deutsche Beteiligungen im fünften FSN-Fonds Nach dem Transfer von Nordlo und Saferoad in das Continuation-Vehikel verbleiben im fünften Fonds noch zehn Beteiligungen, darunter mit dem Autoteilehersteller Boldr (ehemals Rameder), dem Software-Anbieter Ecovium, dem Schlauchliner-Hersteller Impreg sowie dem Software-Entwickler Tasking vier deutsche Unternehmen. Alle vier Unternehmen hat FSN Capital in den Jahren 2019 und 2020 übernommen. Diese dürften damit demnächst ebenfalls verkaufsfertig gemacht werden. Mit Bygghemma und Morenot hat FSN aus dem 1 Milliarde Euro schweren Fonds bereits zwei Exits getätigt – via Börsengang sowie im Zuge eines Mergers zwischen Morenot und dem Mitbewerber Hampiðjan. Weitere Exit-Prozesse „sind in den nächsten zwölf Monaten geplant“, so Managing Partner Mürer gegenüber FINANCE. Mehr zum Thema FSN Capital schließt sechsten Mittelstandsfonds FSN Capital hat 1,8 Milliarden Euro an Kapitalzusagen für den neuen Mittelstandsfonds eingeworben. Wohin das Geld fließen soll und wie die Bilanz des Vorgängerfonds aussieht, berichtet Partner Robin Mürer. Mehr lesen FSN Capital könnte bald nächsten Fonds auflegen Derzeit investiert FSN Capital aus dem sechsten Buy-out-Fonds, den der Finanzinvestor im Juni 2021 bei 1,8 Milliarden Euro geschlossen hatte. Mit dem Kapital hat der Private-Equity-Investor bereits elf Unternehmen gekauft, darunter die vier deutschen Firmen Adragos Pharma, Lobster, Bäcker Görtz und Swash Group (ehemals Megabad). Der Fonds ist damit zu 75 Prozent ausinvestiert, teilt FSN FINANCE mit. „Wir werden bestimmt in der nahen Zukunft wieder einen Fonds raisen“, kündigt Mürer an. Mehr zum Thema FSN Capital sammelt 420 Millionen Euro für ESG-Fonds ein FSN Capital hat für einen nachhaltigen Fonds 420 Millionen Euro eingeworben. Wie das Fundraising als First Timer lief und warum es kein Impact-Fonds geworden ist, berichtet Co-Managing Partner Robin Mürer. Mehr lesen Darüber hinaus hat FSN Capital im Mai dieses Jahres den ersten ESG-Fonds bei 420 Millionen Euro geschlossen. Das Geld aus dem „Compass“-Fonds soll in Wachstumsunternehmen im Small- und Midcap-Segment aus den Branchen Technology, Services, Industrials und Green Transition fließen. Bei dem aktuellen Fonds-Closing waren Campbell Lutyens als Placement Agent sowie die Kanzlei Kirkland & Ellis beratend tätig.

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