Zum Juli 2024 wird Tim Zech, aktuell Global Head of Tax bei Mercedes, den WTS-Vorstand erweitern. Damit baut die steuergetriebene Beratungsgesellschaft WTS ihren Vorstand auf fünf Mitglieder aus. Als Berater soll er künftig Unternehmen bei ihrem Management und der Transformation ihrer Steuerabteilungen beraten.
Zech war mehr als 20 Jahre bei Mercedes-Benz
Zech ist seit rund 22 Jahren in der Steuerfunktion von Mercedes-Benz tätig. 2010 stieg er ins Management auf und leitete die Steuerabteilung für Deutschland, bevor er 2018 zum Global Head of Tax ernannt wurde. In dieser Funktion verantwortet er die Leitung der Steuer- und Zollthemen weltweit für die Mercedes-Benz-Gruppe. Vor seiner Zeit bei dem Automobilkonzern lernte Zech bereits die Beratertätigkeit kennen. Er war für die damalige Big-Five-Gesellschaft Arthur Andersen tätig, die sich Anfang der 2000er Jahre im Zuge des Enron-Skandals auflöste.
Als Teil der Finanzabteilungen unterliegen Steuerabteilungen derzeit ebenfalls einer tiefgreifenden Transformation. „Ihre Prozesse müssen zunehmend digitalisiert und in das Ökosystem der gesamten Finanzorganisation integriert werden. Das setzt spezielles Know-how und ein umfassendes Verständnis für Konzernsteuerprozesse voraus“, so Fritz Esterer, CEO der WTS-Gruppe. Diese Transformation soll Tim Zech zukünftig begleiten. „Er gehört zu den renommiertesten Steuerchefs in Deutschland. Als glaubwürdiger Routinier und mit seiner umfassenden Expertise wird er neue Impulse insbesondere für unser Business-Partnering-Modell setzen“, so Esterer.
Das sogenannte Business-Partnering-Modell ist eine Kooperation zwischen Unternehmen und der Beratungseinheit, die Konzernsteuerfunktionen unter Einsatz neuester Technologien ganz oder teilweise darstellen soll. Das soll den Unternehmen maximale Flexibilität und Compliance-Sicherheit geben, so WTS.
WTS im Angriffsmodus
WTS hatte zuletzt ein starkes Wachstum vorgelegt. Im vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 hatte die Gesellschaft ihren Gesamtumsatz auf 226,3 Millionen Euro gesteigert. Das entspricht einem Zuwachs von 12,1 Prozent. Zuwächse habe es querbeet in allen Geschäftsbereichen gegeben, sagte Fritz Esterer, CEO der WTS-Gruppe, im Gespräch mit FINANCE.
Der größte Teil des Umsatzes stammt aus dem Steuerbereich. Hier konnte WTS ein Plus von 15 Prozent verzeichnen und erzielte insgesamt 191 Millionen Euro Umsatz. Im Financial Advisory hielt WTS das Vorjahresniveau von 35 Millionen Euro, obwohl es im Teilbereich Deal-Advisory einen leichten Rückgang von 5 Prozent gab.
KI-offensive von WTS und PSP
WTS ruht sich auf seinem Erfolg nicht aus. Erst kürzlich gab die Beratung bekannt, mit der Münchener Kanzlei Peters Schönberger & Partner (PSP) ein KI-Joint-Venture zu gründen. Im Zentrum steht eine eigene KI-Plattform, die Steuerabteilungen entlasten soll, indem sie etwa eigenständig KI-Anwendungen entwickeln können.
Dieser Dynamik wird sich zum Start in das neue Geschäftsjahr der neue, fünfköpfige Vorstand von WTS, bestehend aus Fritz Esterer als CEO, Franz Hohenlohe, Jürgen Scholz, Ulrike Schellert und Tim Zech, weiter stellen müssen.
Esra Laubach ist Redakteurin bei FINANCE und widmet sich schwerpunktmäßig den Themen Transformation, Restrukturierung und Recht. Sie ist Sprach- und Kommunikationswissenschaftlerin. Vor FINANCE war sie rund fünf Jahre als Legal-Journalistin für den Juve Verlag in Köln tätig, wo sie auch ihr journalistisches Volontariat absolvierte. Esra Laubach arbeitete während ihres Studiums multimedial u.a. für das ARD-Morgenmagazin, mehrere Zeitungen und moderierte beim Hochschulradio Kölncampus.
