Personelle Veränderungen in Mainz: Finanzchefin Almuth Steinkühler wird ihre Position bei Schott Pharma nach Ablauf ihres aktuellen Vertrages Ende Juli dieses Jahres niederlegen, teilte das Unternehmen mit. Sie verlässt Schott Pharma auf eigenen Wunsch, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu widmen, heißt es in der Mitteilung weiter. Wohin es die Managerin ziehen wird, ist bislang nicht bekannt.
Steinkühler ist seit August 2022 für die Finanzen der Pharmasparte des Spezialglasherstellers Schott zuständig. Seitdem half sie dem Mainzer Konzern 2023 dabei, die Pharmatochter abzuspalten und an die Börse zu bringen. Der IPO war im Jahr 2023 der Größte in Deutschland und hängte andere Erstnotierungen wie die von Ionos oder Nucrea ab. Den Weg an die Börse beschrieb die CFO als herausfordernd. „Vor den ersten Gesprächen war ich auf jeden Fall auch nervös, mein CEO auch, weil wir natürlich auch nicht wussten, in welcher Granularität fragen Investoren nach“, verriet Steinkühler im FINANCE-Podcast „Future CFO“.
Steinkühler war bei Thyssenkrupp tätig
Die CFO blickt auf eine steile Karriere in der Finanzabteilung. Nach ihrem Studium an der WHU – Otto Beisheim School of Management stieg Steinkühler zunächst beim Automobilzulieferer Continental im Bereich Investitionscontrolling und M&A ein, wo sie in knapp zehn Jahren unterschiedliche Führungsaufgaben übernahm. Unter anderem hatte sie in Großbritannien die kaufmännische Verantwortung für die Dunlop Oil & Marine inne, später auch für das weltweite Segment Oil & Marine. Im Anschluss leitete Steinkühler das Controlling & Accounting des Segments Advanced Belting Solutions sowie der europäischen Operations-Funktion des Conveyer-Belt-Geschäfts.
Anschließend verantwortete sie von von 2017 an bei Thyssenkrupp das Ressort Controlling, Accounting und Risk der Business Unit Chemical and Process Technologies. Im Jahr 2022 ging sie zu Schott nach Mainz als Leiterin Controlling & Finance der Pharmasparte und spielte eine zentrale Rolle bei deren Carve-out.
„Im Namen des gesamten Aufsichtsrats danke ich Almuth Steinkühler für ihren herausragenden Beitrag zum Erfolg von Schott Pharma in den vergangenen Jahren. Mit ihrer Expertise und internationalen Erfahrung hat sie wesentliche Prozesse und eine Infrastruktur etabliert, die Schott Pharma kapitalmarktfähig gemacht haben, und hat das Unternehmen erfolgreich an die Börse geführt”, kommentierte Peter Goldschmidt, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Schott Pharma, den Weggang Steinkühlers.
Während bislang unklar ist, wohin es Steinkühler als Nächstes zieht, steht der neue CFO für Schott Pharma bereits fest: Reinhard Mayer wird zum 1. August die Nachfolge von Steinkühler antreten. Mayer bringt 20 Jahre CFO-Erfahrung mit. Er kommt von dem dänischen Hersteller für Reinigungsgeräte Nilfisk, wo er ebenfalls als Finanzchef agierte.
Reinhard Mayer war CFO bei Hansgrohe

Vor dieser Zeit war der Finanzmanager von Oktober 2017 bis Mai 2021 für die Finanzgeschicke des Badarmaturenherstellers Hansgrohe verantwortlich. Zu seinen weiteren Karrierestationen zählten außerdem das schwedische Medizintechnikunternehmen Getinge, wo Mayer in diversen Führungspositionen tätig war, unter anderem als CFO.
„In seiner Laufbahn in diversen Führungspositionen hat Reinhard Mayer die finanz-strategische Ausrichtung diverser globaler Unternehmen erfolgreich gestaltet, Prozesse digitalisiert und die Effizienz globaler Strukturen in Konzernen mit Milliardenumsatz gesteigert sowie zahlreiche M&A-Projekte erfolgreich abgeschlossen“, so Aufsichtsratschef Goldschmidt über die neue Personalie.
Neben der Veränderung auf der CFO-Position hat Schott Pharma außerdem den Vertrag von CEO Andreas Reisse bis April 2026 verlängert. Reisse ist seit 1987 im Schott Konzern tätig und leitet seit 2010 den Geschäftsbereich „Pharmaceutical Systems“, der seit 2023 als Schott Pharma an der Frankfurter Börse firmiert.
Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.
