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CFO Eisenkolb kehrt Hallhuber den Rücken

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CFO Thorsten Eisenkolb verlässt zum September den insolventen Modehändler Hallhuber. Foto: doganmesut – stock.adobe.com
CFO Thorsten Eisenkolb verlässt zum September den insolventen Modehändler Hallhuber. Foto: doganmesut – stock.adobe.com

Torsten Eisenkolb schmeißt hin: Der Finanzchef von Hallhuber verlässt den Münchener Modehändler, der sich aktuell in der Insolvenz in Eigenverwaltung befindet. Bereits Ende des Monats gibt er seinen Posten ab, wie das Unternehmen am Dienstagnachmittag mitteilte. Der überraschende Abgang erfolgt „einvernehmlich und auf eigenen Wunsch”.

Eisenkolb kam 2019 von Adidas als CFO zu Hallhuber. Bei dem Sportartikelhersteller war er CFO Global Retail und General Manager Retail und Franchise Europa. Bei Hallhuber übernahm er ebenfalls den CFO-Posten, der zuvor fast ein Jahr lang unbesetzt geblieben war, nachdem Ex-Finanzchef Richard Lohner das Unternehmen ohne Nachfolger verlassen hatte.

Wer den CFO-Posten bei Hallhuber ab September übernehmen wird, ließ das Unternehmen bislang offen. Interimistisch könnten vorerst Rouven Angermann einspringen, der seit August 2017 CEO des Modeunternehmens ist. Zusammen mit Eisenkolb bildet er die Geschäftsführung bei Hallhuber. Der 48-jährige CFO verantwortete neben dem Ressort Finanzen auch die Logistik, IT und Human Resources beim Münchner Modehändler.

Hallhuber: Insolvenz in Eigenverwaltung

Die Nachricht von Eisenkolbs Abschied kommt für Hallhuber zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Seit Jahren stehen die Finanzen des Modehändlers auf wackligen Beinen. Seit Juni befindet sich das Unternehmen in seinem inzwischen zweiten Insolvenzverfahren – dieses Mal in Eigenverwaltung. Bereits drei Jahre zuvor war Hallhuber im Zuge der Corona-bedingten Schließungen unter den Schutzschirm geschlüpft.

Damals hatten die beiden Geschäftsführer Angermann und Eisenkolb das Münchner Unternehmen in einem Management-Buyout aus der Insolvenz gekauft. Die jüngste Investorensuche blieb jedoch bislang ohne Erfolg. Wie das Unternehmen mitteilt, hält man aber weiterhin am Ziel fest mit Interessenten „den Fortbestand der Marke Hallhuber sicherzustellen“.

Modehändler mit bewegter Geschichte

Hallhuber hat eine bewegte Eigentümergeschichte hinter sich. 1977 in der Isar-Metropole gegründet, folgte 18 Jahre später die Übernahme durch den Ingolstädter Bekleidungsunternehmer Karl Schleicher. Bereits fünf Jahre später im Jahr 2000 sicherte sich der italienische Damenbekleidungshersteller Stefanel 95 Prozent der Unternehmensanteile, nur um 2009 an den britischen Investor Change Capital Partners zu verkaufen.

Es folgten erfolgreiche Geschäftsjahre die 2014 im Weiterverkauf an die derzeit ebenfalls insolvente Modekette Gerry Weber mündete. Als 2019 Gerry Weber in finanzielle Schwierigkeiten geriet, übernahm schließlich der Investor Robus Hallhuber als letzter Besitzer vor dem Management-Buyout.