Newsletter

Abonnements

Robus Capital findet neuen CFO für Hallhuber

Robus Capital engagiert CFO Torsten Eisenkolb für Hallhuber.
Hallhuber

Hallhuber hat wieder einen CFO: Torsten Eisenkolb ist seit Anfang September Finanzchef bei dem Modeunternehmen, wie die Münchener nun bekannt gegeben haben. Gemeinsam mit CEO Rouven Angermann bildet er das neue Führungsduo.

Der CFO-Posten war nicht mehr besetzt, nachdem der ehemalige Mutterkonzern Gerry Weber Hallhuber gekauft und integriert hatte: Der damalige Finanzchef Richard Lohner hatte Hallhuber deshalb vor rund einem Jahr planmäßig verlassen. Doch Hallhuber verblieb nicht lange bei Gerry Weber: Nachdem der Mutterkonzern in die Insolvenz gegangen ist, verkaufte er im Juli 88 Prozent der Hallhuber-Anteile an den Finanzinvestor Robus Capital – dieser hat bei seinem Portfoliounternehmen den CFO-Posten nun neu besetzt.

Torsten Eisenkolb war CFO bei Adidas

Der 45-jährige Diplom-Kaufmann Torsten Eisenkolb kommt aus der Bekleidungs- und Modebranche: Er war zuvor viele Jahre in verschiedenen Führungspositionen bei Adidas tätig, unter anderem als CFO Global Retail und General Manager Retail und Franchise Europa. Er bringe fundierte Expertise in den Bereichen Omnichannel-Konzeption, Retail, IT sowie Controlling mit, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

„Mit Torsten Eisenkolb konnten wir einen sehr erfahrenen Manager mit einem tiefen Marktverständnis für uns gewinnen“, so Hallhuber-Chef Angermann. Neben dem Finanzressort verantwortet Eisenkolb bei seinem neuen Arbeitgeber die Bereiche Logistik, IT und Personal.

Bei Hallhuber warten auf den neuen CFO einige Herausforderungen. Zum einen muss er Hallhuber nach dem kurzen Intermezzo bei Gerry Weber wieder auf eigene Füße stellen. Unter anderem steht die Reintegration zahlreicher Zentralfunktionen wie Personal, Logistik und Rechnungswesen auf seiner Agenda. Außerdem sind gleichzeitig „weitreichende“ Investitionen in den Bereichen E-Commerce, IT-Technologie, Logistik und in das Store-Konzept geplant.

Hallhuber entging nur knapp einer Insolvenz

Vor allem muss Hallhuber auch langfristig finanziell stabilisiert werden. „Unsere oberste Prämisse ist die weitere Normalisierung der Unternehmenssituation und das Sicherstellen der geschäftlichen Kontinuität“, sagt Eisenkolb offen. Das Unternehmen entging im Februar nur knapp einer Insolvenz. Die Rettung kam in Form einer Brückenfinanzierung über 10 Millionen Euro von Robus. Diese half, den laufenden Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. In diesem Zuge sicherte sich der Investor damals auch die Kaufoption für Hallhuber.

Unter dem neuen Investor will das Unternehmen sich jetzt im „Bridge-to-Premium“-Segment positionieren, dem Bereich etwas unterhalb der Premium-Marken. Hallhuber setzt auch auf die Finanzkraft von Robus, wie CEO Angermann in der Vergangenheit betonte. Möglicherweise wird Gerry Weber perspektivisch auch noch die Restbeteiligung von 12 Prozent an die Mitgesellschafter von Hallhuber verkaufen, um mit dem Erlös die eigenen Gläubiger zu befriedigen.

marcel.thiel[at]finance-magazin.de