Dem PE-Investor EQT ist es offenbar gelungen, den bisherigen Personalvorstand der Deutschen Bank Stephan Leithner für sein Münchener Büro zu gewinnen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit der Situation vertraute Quellen.
Der 49-jährige Leithner soll als Partner ins Deutschland-Büro der Schweden stoßen, heißt es. Dabei soll er das Wachstum des PE-Investors vorantreiben. Weder EQT noch die Deutsche Bank wollten die Personalie auf FINANCE-Nachfrage kommentieren.
Mit Stephan Leithner kommt ein M&A-Veteran zu EQT
Für EQT dürfte Leithner wegen seiner Erfahrung mit großen M&A-Deals interessant sein. Bei der Deutschen Bank war er einer von zwei Leitern des Corporate-Finance-Geschäfts für die lokalen Länderteams in Europa und Asien. Davor hatte er europaweit das M&A-Geschäft geleitet.
Das passt zu EQT. Der schwedische PE-Investor, der neben Deutschland-Chef Marcus Brennecke hierzulande bisher neun weitere Partner zählt, konzentriert sich ebenfalls auf große Transaktionen zwischen 250 Millionen Euro und 3 Milliarden Euro. Anfang August gelang es EQT, mit 6,75 Milliarden Euro so viel Geld für einen Fonds einzutreiben wie noch nie in der Geschichte der Beteiligungsgesellschaft. EQT versucht, vor allem durch Umsatzwachstum Geld an seinen Portfoliounternehmen zu verdienen.
Leithner ist seit dem Jahr 2000 bei der Deutschen Bank und seit 2012 Vorstand. Bei dem Geldhaus, das der neue CEO John Cryan gerade radikal umbaut, gilt Leithner allerdings als Wackelkandidat. Wegen seiner Rolle im Libor-Skandal wurde er von der Finanzaufsicht Bafin stark kritisiert.
Leithner wäre nicht der erste Top-Investmentbanker, der ins Lager der PE-Investoren wechselt. Erst Mitte Juni hatte der langjährige Deutschlandchef von Goldman Sachs, Alexander Dibelius, seinen Wechsel zu CVC bekanntgegeben.