Das traditionsreiche Familienunternehmen Werhahn muss sich einen neuen Finanzchef suchen: Die amtierende CFO Kathrin Dahnke wird den Konzern zum Jahresende verlassen, wie die Neusser bekannt gaben. Die Entscheidung sei in Abstimmung mit dem Verwaltungsrat erfolgt. Über die Gründe des Weggangs ist nichts bekannt.
Dahnke hat dann mehr als fünf Jahre lang die Finanzen bei Werhahn verantwortet. Die heute 59-Jährige kam im April 2014 als erste Frau in den Vorstand des mehr als 175 Jahre alten Familienunternehmens und folgte damit auf Michael Werhahn. Zuvor sammelte sie CFO-Erfahrung beim Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori Seiki und dem Prothesenhersteller Ottobock. Ihren beruflichen Weg hat sie nach dem Studium der Betriebswirtschaft im Controlling bei Beiersdorf begonnen.
Bei Werhahn arbeitete sie zunächst mit dem damaligen Vorstandschef Anton Wehrhahn zusammen, vor eineinhalb Jahren übernahm dann Paolo Dell´Antonio diesen Posten. Lange Zeit war Dahnke auch für den Finanzierungsarm Abcfinance zuständig, seit Mai hat aber Alexander Boldyreff dieses Amt übernommen und agiert seitdem als dritter Vorstand neben Dahnke und Dell’Antonio.
Werhahn hat sich unter Dahnke gut entwickelt
Dahnke hinterlässt ein solides Unternehmen: Im vergangenen Jahr hat die Gruppe, die aus den drei Sparten Konsumgüter, Baustoffe und Finanzdienstleistungen besteht, rund 3,5 Milliarden Euro umgesetzt. Das ist ein Plus von 5 Prozent zum Vorjahr, verglichen mit dem Umsatz zu Dahnkes Amtsantritt 2014 ein Plus von 11 Prozent.
Das Ergebnis vor Steuern schrumpfte 2018 verglichen mit dem Vorjahr hingegen von 163 auf 105 Millionen Euro. Das Unternehmen begründete den Rückgang mit Schließungskosten für ein Werk, Aufwendungen für einen Verkauf sowie mit Investitionen in die Digitalisierung.
Anton Werhahn, inzwischen Verwaltsratschef von Werhahn, dankte der Finanzchefin für „ihr außerordentliches Engagement und ihren hervorragenden Einsatz“. Nach einem Nachfolger werde bereits gesucht.
FINANCE-Köpfe
Wohin es Dahnke jetzt zieht, ist nicht bekannt. Sie stelle sich einer neuen beruflichen Herausforderung, heißt es lediglich in der Mitteilung. Gegenüber dem „Handelsblatt“ sagte Dahnke, dass sie ja oft „die erste Frau“ in einer Funktion gewesen sei. Ihre Aufsichtsratsämter bei dem Flughafenbetreiber Fraport, dem Medizintechnikunternehmen Braun und dem Bremsspezialisten Knorr-Bremse behält sie weiterhin.
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Noch sind Finanzexpertinnen in der Minderheit. Wie die Entwicklung weitergeht, erfahren Sie auf der Themenseite Frauen in Finance.
Mehr über die Werhahn-Finanzchefin erfahren Sie auf dem FINANCE-Köpfe-Profil Kathrin Dahnke.