Finanzchef Ivo Huhmann wird den deutschen Haushaltsgerätehersteller Leifheit nach nur drei Jahren wieder verlassen. Der 50-Jährige scheidet mit dem Ablauf seines Vertrags Ende März 2020 aus dem Unternehmen aus, wie Leifheit mitteilte. Der Aufsichtsrat bedankt sich für das „engagierte Wirken“ von Huhmann und die „ausgezeichnete Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren“, wie es in der Mitteilung heißt.
Der gebürtige Wiener ist seit April 2017 CFO von Leifheit. Zwischenzeitlich war er sogar einige Monate als Interim-CEO tätig, nach dem Vorstandschef Thomas Radke das Unternehmen im Oktober 2018 mit sofortiger Wirkung verlassen hatte.
Vor seiner Zeit bei Leifheit agierte Huhmann als Finanzchef des Familienunternehmens Stiebel Eltron. Davor hat er lange Zeit in verschiedenen Positionen für General Electric gearbeitet, unter anderem auch als Finanzchef der Deutschlandsparte GE Healthcare.
Huhmann ist erfahrener CFO
Zu den Gründen des Abgangs von Huhmann äußert sich Leifheit nicht. Das börsennotierte Unternehmen aus dem rheinland-pfälzischen Nassau nutzt den Abgang jedoch, um seine Führungsriege von drei auf zwei Vorstandsmitglieder zu verkleinern. Vor dem Hintergrund anhaltender Effizienzmaßnahmen habe der Aufsichtsrat beschlossen, keinen Nachfolger für Huhmann einzustellen, erklärte Leifheit. Stattdessen wird der Vorstandsvorsitzende Henner Rinsche künftig in Personalunion auch den CFO-Posten übernehmen.
FINANCE-Köpfe
Damit verantwortet Rinsche fortan neben Vertrieb, Marketing und Personal/Recht/IP zusätzlich die Ressorts Finanzen, Controlling und Geschäftsprozesse/IT. Der 1970 geborene Manager ist erst seit Juni 2019 als CEO von Leifheit im Amt – er löste damals Huhmann als Interim-Chef wieder ab.
Ein ausgewiesener Finanzexperte ist Rinsche dagegen nicht: Er hatte seit 2011 verschiedene Führungspositionen unter anderem bei Sodastream, einem Hersteller von Trinkwassersprudlern, inne. Seit 2015 verantwortet er dort das Europa-Geschäft. Zuvor war er Leifheit zufolge im General Management und Marketing bei Henkel, Danone, PepsiCo und Procter & Gamble tätig.
Rinsche soll Leifheit profitabler machen
Leifheit hat bereits seit längerem mit Herausforderungen im operativen Geschäft zu kämpfen. Der Ausbau der Digitalisierung fordert das Unternehmen, die Profitabilität sinkt. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abgaben (Ebit) sank in den ersten neun Monaten des Jahres auf 7,1 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum betrug es noch 8,7 Millionen Euro.
Und auch der Umsatz stagniert: In den ersten drei Quartalen erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 177 Millionen Euro – so viel wir im Vorjahr. Henner Rinsche steht nun vor der Aufgabe, als CEO und künftiger CFO das Unternehmen langfristig auf einen profitablen Wachstumspfad zurück zu führen.
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Erfahren Sie mehr über den beruflichen Werdegang des ausscheidenden Leifheit-CFOs im FINANCE-Köpfe-Profil von Ivo Huhmann.