Die Siemens-Sparte Mobility hat eine neue Finanzverantwortliche gefunden. Beatrice Bock tritt in die Fußstapfen des langjährigen CFO des Bereichs, Karl Blaim, der das Unternehmen Ende November nach 40 Jahren verlässt und ein neues berufliches Kapitel aufschlagen will.
Blaim war 18 Jahre lang für die Finanzen bei Siemens Mobility zuständig. Davor war er in vier anderen CFO-Rollen für Teilbetriebe von Siemens tätig, darunter den Siemens-Einheiten Electromechanical Components in den USA und dem globalen Ultraschallgeschäft von Siemens Healthineers. Lediglich einen kurzen Zwischenstopp außerhalb von Siemens verzeichnet er in seiner Karriere, als er von Herbst 1998 bis Frühjahr 2000 bei Tyco Electronics arbeitete.
Größter Auftrag der Siemens-Geschichte
In Blaims Zeit als CFO bei Siemens Mobility fällt unter anderem der größte Einzelauftrag in der Geschichte des Konzerns: der Ausbau des Eisenbahnnetzes in Ägypten, der sich über die Jahre auf bis zu 8 Milliarden Euro belaufen könnte.
Beatrice Bock wird neben ihrer Rolle als CFO zudem Geschäftsführerin bei der Sparte des Münchener Technologiekonzerns. An ihrer Seite hat sie in dieser Rolle Michael Peter. Seinen Vertrag als CEO und Geschäftsführer verlängerte Siemens um vier Jahre.
CFO Beatrice Bock ist Siemens-Eigengewächs
Die angehende CFO ist aktuell Chief Risk Officer für die Equity Finance Business Unit bei Siemens Financial Services. Siemens-CEO Roland Busch beschrieb Bock in einer Mitteilung als „eine hochqualifizierte Führungspersönlichkeit aus den eigenen Reihen“. Deren Erfahrung in Finanzstrategie und Risikomanagement sei gerade in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld von „unschätzbarem Wert“.
Beatrice Bock verbrachte ihre komplette bisherige Laufbahn bei Siemens. Sie startete im Jahr 2010 im Bereich Corporate Finance. Nach verschiedenen Positionen bei Siemens Mobility und Siemens Energy wechselte sie 2022 zum Bereich Equity Finance bei Siemens Financial Services. Dort war sie zunächst als CFO und seit 2024 als Chief Risk Officer tätig. Bock hat einen Master of Science in Energie, Handel und Finanzen von der Bayes Business School.
Siemens Mobility hat Auftragsbestand mehr als verdoppelt
Der Siemens-Bereich Mobility kam im 3. Quartal von April bis Juni 2025 auf einen Umsatz von rund 3,1 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gewinnmarge lag bei 9,5 Prozent und damit leicht über dem Vorjahreszeitraum. Der Auftragsbestand vervielfachte sich in dem Zeitraum. Siemens bezifferte ihn für das Segment auf 7,9 Milliarden Euro. Das sind 240 Prozent mehr als Ende Juni 2024.
Raphael Arnold ist Redakteur bei FINANCE. Er studierte in Gießen und Alexandria (Ägypten) Geschichte, Geografie und Arabisch. Schon vor und während des Studiums schrieb er für verschiedene Tageszeitungen. Bei den Nürnberger Nachrichten absolvierte er ein Volontariat und arbeitete im Anschluss in deren Wirtschaftsredaktion. Danach war er über 13 Jahre für den US-Investment News Service OTR Global als Researcher und Projektmanager tätig. Beim Juve Verlag verantwortete er bis Oktober 2024 knapp acht Jahre lang die Österreich-Publikationen.
