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Stefan Schönauer ist neuer Immofinanz-CFO

Das Eigengewächs Stefan Schönauer ist der neue Finanzvorstand des Immobilienkonzerns Immofinanz. Schönauer wird bei den Österreichern finanzierungsseitig schnell aktiv werden müssen.
Immofinanz

Der börsennotierte Immobilienkonzern Immofinanz hat mit Stefan Schönauer einen neuen Finanzchef gefunden. Wie die Österreicher am heutigen Freitag bekanntgegeben haben, übernimmt der 36-Jährige das Amt des Finanzvorstands mit sofortiger Wirkung. Sein Vertrag läuft bis 2019. Schönauer folgt als Finanzchef auf Birgit Noggler, die die CFO-Position nach mehr als vier Jahren Mitte Februar aufgegeben hatte.

Nachfolger Schönauer ist ein Eigengewächs und seit Ende 2008 für den Immobilienkonzern tätig. Während dieser Zeit leitete er verschiedene Großprojekte, darunter den Spin-off der Tochtergesellschaft Buwog im Frühjahr 2014. Auch die Bereiche Kapitalmarktfinanzierung und Investor Relations waren Schönauer bereits zugeordnet. Zuletzt arbeitete er als Head of Capital Markets and Corporate Strategy. Der CFO soll jetzt gemeinsam mit Vorstandschef Oliver Schumy und COO Dietmar Reindl, dessen Vertrag um vier Jahre verlängert wurde, das Unternehmen führen.

Zwei Immofinanz-Anleihen werden 2017 fällig

Neu-CFO Stefan Schönauer wird gleich alle Hände voll zu tun haben. Immofinanz ist auf Gewerbeimmobilien spezialisiert, ein Viertel des Portfolios steht in Russland. Diese Aufstellung ist eher suboptimal. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 (Stichtag 30. April) ist der Umsatz um mehr als ein Fünftel auf 210 Millionen Euro eingebrochen. Verantwortlich dafür waren rückläufige Mieterlöse in Moskau, schreibt Immofinanz.

Zwar stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um mehr als das Dreifache auf 430 Millionen Euro. Dieses war jedoch laut Immofinanz erheblich von währungsbedingten Aufwertungen des Immobilienvermögens beeinflusst. Der Euro hatte im Berichtszeitraum gegenüber dem Rubel deutlich aufgewertet. Das operative Ergebnis aus dem Asset Management, den Immobilienverkäufen und der Immobilienentwicklung ging hingegen um 56 Prozent von 155 Millionen Euro auf 68 Millionen Euro zurück.

Vor allem finanzierungsseitig muss Neu-Finanzchef Schönauer schnell aktiv werden: In diesem und im nächsten Geschäftsjahr werden mehr als 1,6 Milliarden Euro an Finanzverbindlichkeiten fällig. 2017 laufen unter anderem eine 100 Millionen Euro schwere Unternehmensanleihe und eine Wandelanleihe mit einem Volumen von 21,4 Millionen Euro aus. Zuletzt bilanzierte Immofinanz liquide Mittel inklusive Barbesicherung von 435 Millionen Euro. Die Nettofinanzverbindlichkeiten beliefen sich auf 3,7 Milliarden Euro bei einem Börsenwert von knapp 1,9 Milliarden Euro. Die 2017 endende Anleihe notiert bei 103 Prozent.

Immofinanz trennt sich von Buwog-Anteilen

Zusätzliches Kapital floss Immofinanz in den vergangenen Tagen zu. Das Unternehmen trennte sich von 10 Millionen Buwog-Inhaberaktien, was laut Mitteilung 10 Prozent des von der Buwog ausgegeben Aktienkapitals entspricht. Brutto kassierte Immofinanz dadurch 171 Millionen Euro. Die Beteiligung an der Buwog sinkt damit auf 28,6 Prozent.

jakob.eich[at]finance-magazin.de

Jakob Eich ist Redakteur der Fachzeitungen FINANCE und DerTreasurer des Fachverlags F.A.Z Business Media, bei dem er auch sein Volontariat absolviert hat. Eich ist spezialisiert auf die Themen Digitalisierung im Finanzbereich und Treasury. Durch seine Zwischenstation bei der Schwesterpublikation „Der Neue Kämmerer“ ist der 1988 geborene Journalist auch versiert beim Thema Kommunalfinanzen. Erste journalistische Erfahrungen hat der gebürtige Schleswig-Holsteiner in den Wirtschaftsmedien von Gruner+Jahr sowie in der Sportredaktion der Hamburger Morgenpost gesammelt.