Der 55-jährige Wolfgang Lux ist neuer Geschäftsführer im Drogeriekonzern Müller. Im Bereich Finanzen berichtet der kaufmännische Leiter Gustav Buckel an ihn. Lux zur Seite steht als zweite Geschäftsführung Elke Menold, die die Bereiche Einkauf, Vertrieb, E-Commerce, Marketing, Personal, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit leitet. Menold ist seit 2003 im Unternehmen.
Die Einführung der neuen Struktur mit zwei Ressortverantwortlichen geht nicht mit einem Rückzug des Eigentümers Erwin Müller einher, der Vorsitzender der Holding bleibt, erklärt der Konzern. Müller komme nach wie vor Tag für Tag in die Firma. „Mit der Aufteilung der operativen Ressorts auf zwei Geschäftsführungsbereiche wurde eine zukunftsweisende Struktur geschaffen. Ich bin davon überzeugt, dass sich mit den beiden Geschäftsführern Elke Menold und Wolfgang Lux das Unternehmen weiterhin sehr erfolgreich entwickelt“, sagt Müller.
Hansjörg Plaggemars geht – nach wenigen Monaten als CFO
Die beiden neuen Geschäftsführer bündeln das Tagesgeschäft unter sich und werden an Müller berichten. Der neu nach Ulm gekommene Wolfgang Lux verantwortet die kaufmännischen Funktionen Finanzen, Logistik, Expansion, Immobilien, Informationstechnologie, Revision, Recht, Organisation & Projekte national und international.
Der bisherige Finanzchef Hansjörg Plaggemars hat die Drogeriekette verlassen. Plaggemars war seit 2009 bei Müller und wurde im Juli 2012 zum Finanzchef berufen. 2013 musste er eine schwierige Situation bewältigen, nachdem dramatische Verluste aus Fremdwährungsgeschäften mit dem Schweizer Franken in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe zutage getreten waren.
Finanzierungsstruktur auf Eurobasis eingeführt
Plaggemars hatte die Finanzstruktur des Konzerns neu geordnet und refinanziert. Er löste den 2012 geschlossenen fünfjährigen Konsortialkredit in Franken ab und ersetzte diesen durch bilaterale Kreditlinien auf Eurobasis – „auf eigenen Wunsch“, wie es damals hieß. Zudem wurden die aus dem Cross-Currency-Swaps resultierenden negativen Marktwerte vollständig hinterlegt. „Damit sind die aus den Zinsverbilligung-Geschäften resultierenden Risiken vollständig bar abgedeckt“, ließ sich der damalige Finanzchef Hansjörg Plaggemars zitieren.
Die Einführung der Konzerngeschäftsführungsebene sieht Müller als „zukunftsweisend“. Damit sei der Konzernumbau im Sinne der Nachfolgeregelung für ein mögliches altersbedingtes Ausscheiden Erwin Müller abgeschlossen. Bereits im April hatte der Drogeriekonzern einen fünfköpfigen, weitgehend familienfremd besetzten Beirat als Aufsichts- und Kontrollorgan gegründet.