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Digitale Transformation: Welcher Vorstand bestimmt?

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Wer ist für die digitale Transformation zuständig? Viele CFOs sehen sich selbst in der Verantwortung, doch die Meinungen gehen auseinander.
moodboard/Thinkstock/Getty Images

Eigen- und Fremdwahrnehmung gehen mitunter auseinander – so auch beim Thema Digitalisierung. Einigkeit besteht unter Führungskräften darin, dass die digitale Transformation für die Zukunft der Unternehmen entscheidend ist. Umstritten ist aber, wer den Bereich vorantreibt. Offenbar will jeder Vorstand der digitalen Transformation seinen Stempel aufdrücken.

Darauf deuten zumindest die Ergebnisse einer Studie des ERP-Software-Anbieters IFS. Hierfür wurden 500 Führungskräfte aus mehr als 20 Ländern befragt, darunter Vorstände der C-Ebene, aber auch weitere Manager. Das bemerkenswerte Ergebnis: In den Unternehmen herrscht große Uneinigkeit darüber, wer für die digitale Transformation persönlich zuständig ist.

CFOs und CEOs reklamieren digitale Transformation für sich

Die Gesamtheit aller befragten Führungskräfte sieht die Zuständigkeiten für digitale Fragen grundsätzlich im Vorstand breit verteilt: Auf die Frage, wer im Unternehmen federführend für die digitale Transformation verantwortlich sei, wurden der CIO (40 Prozent) und der CEO (39 Prozent) am häufigsten genannt, mit 35 Prozent folgt der CFO aber dicht dahinter.

Ein deutlich anderes Bild ergibt sich allerdings bei der Auswertung der Antworten, die die C-Level-Teilnehmer bei der Umfrage gegeben haben. Sie zeigen, dass sich jeder selbst in der Führungsrolle sieht. Besonders stark ist die Abweichung bei den Finanzchefs: 69 Prozent der CFOs sehen sich der IFS-Studie zufolge selbst in der Führungsrolle – das ist doppelt so viel wie die 35 Prozent, die die CFOs in der Gesamtgruppe der Befragten erzielt haben. CIOs sehen sich zu 63 Prozent selbst in der Führungsrolle. Bei den CEOs ist es gut jeder Zweite (55 Prozent).

US-Unternehmen sehen den CFO besonders stark in der Pflicht

Regional wird die Führungsrolle bei der digitalen Transformation durchaus unterschiedlich verteilt: In dem USA sehen besonders viele den Finanzvorstand in der Pflicht (41 Prozent), den CEO sehen dort nur 30 Prozent in der Verantwortung. Skandinavische Umfrageteilnehmer sehen besonders den CIO gefordert (45 Prozent). Unter asiatischen Führungskräften herrscht dagegen Unsicherheit: Von ihnen gaben 29 Prozent an, nicht zu wissen, wer im Unternehmen für das Thema verantwortlich ist. Detaillierte Daten zum deutschsprachigen Raum wurden für die Studie nicht erhoben.

Insgesamt haben die Vorstände zwar erkannt, dass die digitale Transformation für sie von Bedeutung ist, doch viele haben noch keine Idee, wie sie das Thema konkret angehen sollen. 76 Prozent wünschen sich nach eigenen Angaben mehr Informationen. 40 Prozent räumen offen ein, dass ihnen eine klare Strategie für die digitale Transformation noch fehlt. Für viele CFOs dürfte sich damit noch die Gelegenheit bieten, sich bei diesem Zukunftsthema aussichtsreich zu positionieren.

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