Brenntag kauft in den USA zu
Der Chemiedistributeur Brenntag hat die Altivia Corporation, einen texanischen Distributeur von Chemikalien zur Wasseraufbereitung mit Standorten in Houston (Texas), St. Gabriel (Louisiana) und Marlow (Oklahoma), für 125 Mio. US-Dollar übernommen. Altivia rechnet im Geschäftsjahr 2012 mit einem Umsatz von 83 Mio. Dollar. Nicht eingeschlossen in den M&A-Deal sind das Geschäft mit Aluminium-Polymeren sowie eine Produktionsstätte für Eisenoxide und Sulfate der Altivia Chemicals in Pasadena.
Brenntag möchte mit dem M&A-Deal die Regionalgesellschaft Brenntag Southwest sowie das Wasseraufbereitungsgeschäft stärken, das Vorstandsmitglied William Fidler zufolge zu den weltweiten Fokusindustrien zählt. Der Standort in Houston ermögliche durch die gute Verkehrsanbindung zudem Effizienzgewinne. Brenntag hatte im Sommer bereits einen kleineren Zukauf in den USA getätigt und den Chemikalienvertrieb TER Corporation übernommen.
Lumera Laser gehört jetzt zu Coherent
Das Unternehmen Coherent mit Hauptsitz in Kalifornien hat den Hersteller von Hochfrequenzlasern Lumera Laser mit Sitz in Kaiserslautern von der Aton-Gruppe übernommen. Der Kaufpreis liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Ein Team von CMS Hasche Sigle um die Lead Partner Dr. Heike Wagner und Till Liebau hat die an der Nasdaq gelistete Coherent bei dem M&A-Deal beraten.
Coherent erwirtschaftete 2011 einen Umsatz von rund 800 Mio. US-Dollar und hat seine Aktivitäten in Deutschland erst kürzlich durch die Übernahme des Hannoveraner Unternehmens Inno Light Innovative Laser verstärkt.
Übernahmegerüchte um Schmolz+Bickenbach
Der angeschlagene Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach soll vor einer Übernahme durch die PE-Investoren Apollo und Triton stehen. Die PE-Investoren könnten ihren Einstieg über den erst im Sommer begebenen Highyield-Bond suchen.
Marktgerüchten zufolge überlegen die Private-Equity-Investoren, die Hochzinsanleihe aufzukaufen, sie anschließend in Eigenkapital zu wandeln und am Ende des Prozesses den Aktionären ein Übernahmeangebot zu unterbreiten. Die Umwandlung der Hochzinsanleihe in Eigenkapital wäre eine große finanzielle Entlastung für den Stahlkonzern. Der Kaufpreis dürfte FINANCE-Recherchen zufolge insgesamt über 500 Mio. Euro liegen.
E.on verkauft Anteile an Thüringer Tochter
Der Energieversorger E.on hat in dieser Woche einen Vertrag zum Verkauf eines 43-prozentigen Anteils an der Tochter E.on Thüringer Energie an den Kommunalen Energiezweckverband Thüringen (KET) unterzeichnet. Der M&A-Deal hat ein Volumen von ca. 900 Mio. Euro, darin enthalten ist die Übernahme von Gesellschafterdarlehen über rund 400 Mio. Euro durch den KET.
Der M&A-Deal soll in den kommenden Wochen abgeschlossen werden, die Thüringer Landesregierung muss zustimmen. E.on behält zunächst einen Anteil von 10 Prozent an der Tochter, der dem Unternehmen zufolge ebenfalls kurzfristig verkauft werden soll.
E.on will sich im Regionalversorgergeschäft auf die vier Anbieter Avacon, E.on Bayern, Edis und E.on Hanse konzentrieren. Der Konzern will bis Ende 2013 Geschäft im Volumen von rund 15 Mrd. Euro abstoßen und war daher in den vergangenen Monaten regelmäßig als Verkäufer unterwegs, zuletzt gingen 51 Prozent der Tochter Energy from Waste an EQT.
Aenova übernimmt Euro Vital Pharma
Das Pharmaunternehmen Aenova hat erneut zugekauft. Zu einem nicht genannten Preis hat Aenova das Unternehmen Euro Vital Pharma übernommen. Ein Team von CMS Hasche Sigle um Lead Partner Dr. Jacob Siebert hat Aenova beraten. Für die Aenova-Gruppe ist es der zweite M&A-Deal seit dem Eigentümerwechsel im August, als BC Partners das Unternehmen von Bridgepoint übernommen hatte. Im November hatte Aenova den Kaufvertrag für das Pharmaunternehmen Temmler-Gruppe(Umsatz ca. 170 Mio. Euro) abgeschlossen.
M&A-News: Personalien
Die VR Unternehmerberatung hat ihr Team zum Jahresanfang ausgebaut und sich mit mehreren Mitarbeitern in Hamburg verstärkt. Oliver Rogge (43) ist in die Geschäftsführung eingetreten, er war zuletzt Geschäftsführer bei HSH Corporate Finance. Die Beratung hat nach eigenen Angaben weitere 12 Mitarbeiter im M&A-Bereich an Bord geholt, das Mid-Cap-Team umfasst nun knapp 30 Mitarbeiter.
Die Kanzlei Noerr hat Dr. Tobias Bürgers und Dr. Alexander Ritvay für die kommenden drei Jahre zum Sprecher-Duo ernannt. An der Spitze des Fachbereichs Corporate haben Prof. Dr. Christian Pleister, Experte für internationale M&A-Deals und Distressed M&A, sowie Dr. Gerald Reger, spezialisiert auf öffentliche Übernahmen und Kapitalmarktrecht, zum Jahreswechsel die Leitung von Ritvay und Dr. Thomas Schulz übernommen. Die Leitung der Praxisgruppe Corporate Refinancing, Restructuring & Rescue übernehmen die Sanierungsexperten Dr. Thomas Hoffmann und Dr. Martin Kleinschmitt. Die Leitung der Praxisgruppe Compliance übernimmt Dr. Torsten Fett von Prof. Dr. Thomas Klindt. Zum Jahreswechsel hat Noerr zudem sieben Partner, 13 Associated Partner und drei Counsel ernannt.
Weitere M&A-Deals
Die Verwaltungsgesellschaft der Chiron-Werke hat rückwirkend zum 1. Oktober 75,1 Prozent der Anteile an Scherer Feinbau übernommen. Der bisherige Alleingesellschafter Frank Scherer behält die restlichen Anteile und bleibt Geschäftsführer. Als weiterer Geschäftsführer wird Volker Göddertz bestellt, bisher Leiter Beschaffung und Logistik. Ein Team von CMS Hasche Sigle um Lead Partner Dr. Jürgen Frodermann und Dr. Sebastian Becker hat Chiron bei dem M&A-Deal beraten.
Die Investmentfirma CoBe Capital hat zum Jahreswechsel die Übernahme der Firma Warendorfer Küchen von der AFG Arbonia-Forster-Holding abgeschlossen. Warendorfer Küchen war ursprünglich ein Tochterunternehmen von Miele & Cie und entwickelt Luxusküchenmöbel. Für CoBe Capital ist der M&A-Deal die erste Investition in Deutschland, betreut wurde sie von Managing Director Dr. Henning Walf. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Der Falz- und Kuvertieranlagenhersteller Mathias Bäuerle GmbH ist aus der Insolvenz verkauft worden. Ein Konsortium aus einem Schweizer Investor, drei ausländischen Mathias-Bäuerle-Vertretungen sowie einer Gruppe von Mitarbeitern hat den Geschäftsbetrieb rückwirkend zum 1. Dezember 2012 übernommen. Die Ebner Stolz Mönning Bachem Unternehmensberatung hat Insolvenzverwalter Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger & Partner während des M&A-Deals sowie bei Auswahl und Ansprache der Investoren beraten.
Die Beteiligungsgesellschaft S-UBG hat gemeinsam mit einem neuen Management den Bäckereiausrüster Anneliese Mertes GmbH zu einem nicht genannten Preis aus der Insolvenz übernommen. Mit schlankeren Strukturen, verbesserten Prozessen und einer neu strukturierten Finanzierung soll das Unternehmen wieder profitabel arbeiten. S-UBG war vor der Insolvenz als Minderheitsgesellschafter im Unternehmen engagiert.
Das Schweizer Unternehmen Sulzer hat das Karbon-Geschäft von Thermoset mit Sitz in Wisconsin übernommen. Die Einheit erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von ca. 18 Mio. US-Dollar. Sulzer will damit seine Position am internationalen Markt für Nutzfahrzeuge und PKW stärken.
Die Leipold Gruppe hat die Teilproduktion für Abzweigklemmen vom Unternehmen Wöhner übernommen. Mit dem M&A-Deal will die Gruppe, die bislang nur Komponenten für das Innere der Klemmen produzierte, zum Vollproduzenten aufsteigen. Die Leipold Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Umsatz von 67,3 Mio. Euro.
Der Schweizer Hersteller von Verbindungstechniksystemen Huber+Suhner hat das US-Unternehmen Astrolab für einen nicht genannten Preis übernommen. Die Finanzierung des M&A-Deals erfolgt aus eigenen Mitteln. Astrolab erwirtschaftete in diesem Jahr einen Umsatz von etwa 20 Mio. US-Dollar. Der M&A-Deal soll das Produktportfolio erweitern und zugleich die Marktpräsenz von Huber + Suhner in Nordamerika stärken.