PE-Investor Bridgepoint kauft AHT Cooling
Der PE-Investor Bridgepoint will die österreichische AHT Cooling Systems von Quadriga Capital und der Partners Group übernehmen. Der M&A-Deal hat ein Volumen von 585 Millionen Euro. Die Finanzierung des M&A-Deals begleiteten ING, Société Générale und Unicredit. Bridgepoint wurde beraten von Jefferies und Unicredit (M&A), Freshfields (Legal), BCG (commercial due diligence), PwC (financial, tax), Porsche Consulting und KWN (operational), URS (environmental, social, governance) und Marsh (insurance). Die Verkäuferseite wurde beraten von Macquarie und William Blair (M&A), Trummer & Thomas (legal), PwC (commercial), EY (financial) sowie KPMG (tax). Nach Zustimmung der Kartellbehörden soll die Transaktion noch im Oktober abgeschlossen werden. Quadriga hatte AHT erstmals 2003 für 35 Mio. Euro gekauft und von der Börse genommen. Zum 1. Januar 2005 verkaufte der PE-Investor seine Anteile an das Beteiligungsunternehmen Equita, kaufte sie jedoch knapp zwei Jahre später schon wieder zurück. Seit 2007 ist gemeinsam mit Quadriga auch die Partners Group investiert. Sie erwartet nach eigenen Angaben einen IRR von etwa 25 Prozent auf das investierte Kapital. Laut AHT-Chairman Philipp Jacobi ist der Umsatz des Unternehmens mit Quadriga als Mehrheitseigentümer innerhalb von zehn Jahren ausgehend von 80 Mio. Euro stark gewachsen. Für 2013 wird ein Umsatz von mehr als 330 Mio. Euro erwartet. Bridgepoint hat im deutschsprachigen Raum zuletzt das Feinchemieunternehmen Cabb von Axa Private Equity übernommen.
Axel Springer bietet nicht mehr für Scout-Gruppe
Der Verlag Axel Springer hat sich aus den Übernahmeverhandlungen um die Scout-Gruppe der Telekom zurückgezogen. Eine Sprecherin teilte mit, man habe aktuell kein Interesse an der Scout-Gruppe. Gerüchte über eine Scout-Übernahme waren im Mai dieses Jahres aufgekommen. Neben strategischen Kaufinteressenten gelten auch PE-Investoren als mögliche Käufer. Der Scout-Verkauf könnte der Telekom bis zu 2 Mrd. Euro einbringen.
Verkaufsgerüchte um Pentaplast
Der Hedgefonds SVP plant Gerüchten zufolge, den Folienhersteller Klöckner Pentaplast zu verkaufen. SVP war vor gut einem Jahr bei Klöckner Pentaplast eingestiegen und hatte damit die Basis für eine neue Finanzierung des Unternehmens gelegt. Nun soll SVP einen Exit vorbereiten, wie die F.A.Z. unter Berufung auf das Unternehmensumfeld berichtet. Die Investmentbanken Goldman Sachs und Jeffreys seien mandatiert, einen Verkauf oder Börsengang zu prüfen. Klöckner Pentaplast hatte erst im Frühjahr einen High-Yield-Bond begeben, um damit zum Teil das Eigenkapital von SVP abzulösen. Klöckner Pentaplast hat eine Wechselvolle Eigentümergeschichte hinter sich. Das Unternehmen war 2001 an die PE-Investoren Cinven und JP Morgan verkauft worden und ging 2007 für rund 1,3 Mrd. Euro an Blackstone. Der Finanzinvestor trieb die Verschuldung weiter hoch, schließlich stieg SVP 2012 über einen Debt-to-Equtiy-Swap ein. SVP ist FINANCE-Informationen zuletzt auch über die Schuldenseite bei Solarworld eingestiegen.
B.Braun will bei Rhön aufstocken, Vorwürfe gegen Asklepios
Der Medizintechnikkonzern B.Braun will seine Anteile an Rhön Klinikum aufstocken. Das Unternehmen stellte beim Bundeskartellamt einen Antrag, den Anteil an auf 25 Prozent erhöhen zu dürfen. Das Unternehmen teilte mit, es sei „unverändert das Ziel, die Minderheitenposition bei der Rhön Klinikum AG nachhaltig zu sichern“. B.Braun begrüße Wettbewerbsvielfalt auf dem Gesundheitsmarkt. B.Braun hält ebenso wie Asklepios derzeit 5 Prozent an Rhön Klinikum. Die Sperrminorität wurde unlängst auf 25 Prozent angehoben, mehrere Anfechtungsklagen gegen diesen Beschluss laufen noch. Zuletzt war bekannt geworden, dass Asklepios die Bedingungen zur Aufstockung bei Rhön nicht erfüllt hatte. Auch juristisch attackieren sich die Wettbewerber auf dem deutschen Krankenhausmarkt. Rhön-Klinikum-Gründer und Aufsichtsratschef Eugen Münch hat Strafanzeige gegen den Gründer von Asklepios, Bernard Broermann, gestellt, bestätigte ein Sprecher in dieser Woche. Der Vorwurf lautet auf Marktmanipulation und Nötigung. Münch wird von der Anwaltskanzlei Bub, Gauweiler & Partner vertreten. Asklepios wies die Vorwürfe zurück. Man werde mit der Staatsanwaltschaft Kontakt aufnehmen, um die Angelegenheit zu klären. Neben Broermann richtet sich die Strafanzeige unter anderem auch gegen Asklepios-Chef Ulrich Wandschneider sowie gegen den CFO Stephan Leonhard. Die Münchener Staatsanwaltschaft hat im Rahmen ihrer Ermittlungen auch die Finanzaufsicht BaFin eingeschaltet, deren Sprecherin erklärte, die BaFin sehe keine Anzeichen für eine Marktmanipulation.
IWK Verpackungstechnik geht nach Kanada
Die kanadische Firma ATS Automation Tooling Systems will die IWK Verpackungstechnik sowie Oystar IWK USA vollständig von der Oystar Holding, einem Portfoliounternehmen von Odewald, übernehmen. IWK, das 2012 rund 82 Mio. Euro Umsatz erzielte und Verpackungsmaschinen für die Pharma- und Kosmetikindustrie herstellt, soll den Kanadiern einen besseren Zugang zu Kunden aus diesen Bereichen bieten. Der Kaufpreis beträgt umgerechnet rund 103 Mio. Euro, abhängig von Verschuldung und Working Capital rechnet ATS mit einer Nettozahlung von etwa 95 Mio. Euro, die aus vorhandenen Cash-Beständen getätigt werden soll. Im ersten vollen Jahr der Konzernzugehörigkeit soll IWK 120 Mio. kanadische Dollar zum Umsatz beisteuern. Die Kartellbehörden müssen dem M&A-Deal noch zustimmen. Ein Team der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer hat ATS bei der Übernahme rechtlich beraten. Ein Team von Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom unter Federführung von Matthias Jaletzke und Holger Hofmeister hat Verkäufer Oystar beraten.
Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom schließt Wiener Büro
Die Kanzlei Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom schließt ihr Büro in Wien. Hintergrund ist der Wechsel des Wiener Partners Rainer Wachter, der zu CMS Reich-Rohrwig Hainz wechselt. Die österreichischen Mandanten will die Kanzlei künftig von ihren anderen europäischen Büros aus betreuen. Die Partner Armand Grumberg in Paris und Stephan Hutter in Frankfurt werden die österreichische Praxis von Skadden leiten.
KKR und Permira reduzieren bei ProSiebenSat.1
Die PE-Investoren KKR und Permira reduzieren ihren Anteil an ProSiebenSat.1 Media. Über die Holding Lavena Holding 1 verkaufen sie im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens 25 Millionen Aktien an institutionelle Investoren. Der Anteil von KKR und Permira reduziert sich nach Abschluss des Verkaufs von 44 Prozent des Grundkapitals auf etwa 33 Prozent. Die Hauptversammlung von ProSiebenSat.1 hatte Ende Juli den Weg für den Ausstieg der Finanzinvestoren geebnet, indem sie die Umwandlung von stimmrechtslosen Vorzugsaktien der ProSiebenSat.1 Media in stimmberechtigte Stammaktien beschlossen hatte. Die niederländische Mediengruppe Telegraaf Media verkauft ebenfalls ihr 6-prozentige Aktienpaket an institutionellen Investoren, diese Transaktion wird die Deutsche Bank ausführen. Telegraaf Media hatte die Stimmrechte 2008 von KKR und Permira übernommen.
GSW-Übernahme ohne Einwände des Kartellamts
Das Bundeskartellamt hat in dieser Woche bestätigt, keine Einwände gegen die geplante Übernahme des Immobilienunternehmens GSW durch die Deutsche Wohnen zu haben. Damit ist eine große Hürde auf dem Weg zur Umsetzung des M&A-Deals genommen. Die Deutsche Wohnen hatte ihre Übernahmepläne Ende August publik gemacht.
Markt spekuliert über Marseille-Kliniken
Die Altenheimkette Marseille-Kliniken plant einem Bericht zufolge den Verkauf von mindestens zwei Dritteln ihrer Pflegeheime und könnte damit 150 bis 200 Mio. Euro erlösen. Angeblich würden schon verbindliche Angebote eingeholt, berichtete die Welt. Das Unternehmen soll künftig stärker auf den Bereich IT-Dienstleistung ausgerichtet werden. Als möglicher Käufer der Pflegeheime wird der PE-Investor Carlyle gehandelt. Offizielle Statements gibt es bislang nicht.
Käufer für Max Bahr soll bis 1. Oktober feststehen
Sowohl PE-Investoren als auch Strategen haben indikative Angebote für die Baumarktkette Max Bahr abgegeben. Das teilten die Insolvenzverwalter in dieser Woche mit. Ein Käufer soll möglichst schon bis zum 1. Oktober präsentiert werden. Für Praktiker dagegen sieht die Lage düster aus. Dort sind lediglich einzelne Filialstandorte auf Interesse gestoßen, ein Verkauf der Konzernkette im Ganzen ist gescheitert.
Munich Re übernimmt Einheit für Wetterrisiken
Die Munich Re übernimmt vom Rückversicherer Renaissance Re die Geschäftseinheit für Wetterrisiken RenRe Energy Advisors (Real). Das Geschäft beinhaltet auch den Handel mit Warenkontrakten auf Öl und Gas. Munich Re arbeitet mit Real schon seit mehr als drei Jahren als Anbieter von Risikokapital zusammen. Durch den M&A-Deal kann Munich Re die Diversifikation bei Wetterderivaten erweitern und zusätzliche Regionen und Branchen abdecken.
M&A-News: Personalien
Florian Fautz wird Global Head of M&A Execution bei der HSBC. Zurzeit leitet Fautz das Beratungsgeschäft in Deutschland. Seine neue Stelle soll er im Laufe dieses Jahres antreten. Der 51-Jährige ist 2007 von Dresdner Kleinwort zur HSBC gewechselt. Der vormalige M&A-Leiter Alain Renaud ist zurzeit in einem Sabbatical.
Hogan Lovells muss künftig auf Christoph Wagner verzichten, der die Kanzlei Ende August überraschend verlassen hat. Wagner leitete das Berliner Büro und war europaweiter Ko-Chef für Unternehmenstransaktionen, Medien und Telekommunikation. Über seine Pläne für die Zukunft ist bislang nichts bekannt. Die Kanzlei sprach von einem „vereinbarten Abgang“, wollte die Hintergründe aber nicht kommentieren. In Branchenkreisen wird gemunkelt, sein Abschied von Hogan Lovells könnte mit einem Beitrag für die F.A.Z. in Zusammenhang stehen, in dem der Jurist Pläne der Deutschen Telekom zur Drosselung von Internetzugängen kritisch beleuchtet hat. Der Konzern ist ein großer Mandant der Kanzlei.
Ulrich Tobias Ackert ist neuer M&A Tax Partner von KPMG in München. Bereits von 2007 bis 2009 war er als Senior Manager im Unternehmen tätig. Der 40-jährige Rechtsanwalt und war zuletzt Partner bei Watson Farley & Williams, wo er seit 2009 den Steuerbereich in München aufgebaut hat. Er berät zu steuerlichen Aspekten bei M&A-Deals, insbesondere im Bereich Private Equity. Zum 1. Oktober wird auch Martina Füchsl aus dem Münchner Steuerteam von Watson Farley & Williams als Senior Managerin zu KPMG in das Münchner M&A Tax Team wechseln.
Michael Brellochs ist neuer Associated Partner im Münchener Büro von Noerr. Der 37-Jährige wechselt von Allen & Overy. Er ist spezialisiert auf Aktien- und Kapitalmarktrecht sowie die Begleitung von M&A-Deals. Mit Brellochs sind nun rund 30 Rechtsanwälte am Münchener Kanzleistandort im Fachbereich Corporate tätig, darunter neun Equity Partner. Brellochs wird in München insbesondere mit Gerald Reger und Tobias Bürgers zusammenarbeiten.
Rechtsanwalt Martin Ströhmann (40) wird Local Partner im Bereich M&A/Corporate bei White & Case in München. Er kommt von Kirkland & Ellis International und berät PE-Investoren, Hedgefonds sowie Unternehmen in grenzüberschreitenden M&A-Deals, insbesondere in Krisenphasen.
Die Raiffeisen Centrobank hat Ivo Holdener als Leiter der M&A-Beratung im Team Financial Institutions an Bord geholt. Der 37-jährige Holdener war zuvor in London und Zürich unter anderem bei Credit Suisse First Boston, Bank of America Merrill Lynch sowie bei Perella Weinberg Partners tätig.
Weitere M&A-Deals
Das Hamburger Biotechunternehmen Evotec hat über eine Kapitalerhöhung den PE-Investor BVF Partners aus den USA an Bord geholt. BVF beteiligt sich mit 30 Mio. Euro an dem Tec-Dax-Unternehmen. Der PE-Investor kauft rund 12 Mio. neue Aktien zu je 2,55 Euro und hält eine Kaufoption auf noch einmal so viele Aktien zu je 4 Euro innerhalb der kommenden 30 Monate. Wird die Option voll gezogen, stiege der BVF-Anteil an Evotec auf mehr als 81 Prozent.
Der Verpackungshersteller Tetra Pak hat das dänische Unternehmen DSS Silkeborg gekauft. DSS ist nach Angaben des Käufers europäischer Marktführer für Membrantechnik zur Anwendung in der Milchverarbeitung. DSS eröffnen sich als Mitglied des Tetra-Pak-Konzerns neue Wachstumschancen. Die bestehenden Vertriebskanäle werden durch internationale Markttätigkeiten ergänzt. Finanzielle Details des M&A-Deals wurden nicht genannt.
Der nordrhein-westfälische Flüssiggasanbieter Westfa übernimmt die Oldenburger Vitogaz Deutschland. Der gemeinschaftliche Umsatz beider Unternehmen beträgt rund 180 Mio. Euro. Während Westfa überwiegend Privathaushalte versorgt, konzentriert sich Vitogaz auf den Vertrieb von Autogas. Das Unternehmen ist Teil der an der französischen Börse gelisteten Rubis-Gruppe.
Der Anbieter von Risiko-Management-Lösungen Wolters Kluwer Financial Services, hat die Übernahme des österreichischen Anbieters von Meldewesen-Software für Finanzinstitute Svenson abgeschlossen. Svenson war zuvor Teil von SmartStream. Die Bedingungen des M&A-Deals wurden nicht offengelegt.
Das österreichische Öl- und Gasunternehmen OMV hat eine 40-prozentige Beteiligung an einem Explorationsblock westlich von Madagaskar von Niko Resources übernommen. OMV übernimmt die Betriebsführerschaft im Block vor Bohrbeginn, der für Anfang 2015 geplant ist. Abhängig von der Genehmigung der örtlichen Behörden soll die Übernahme der Beteiligung in Kürze abgeschlossen sein. Niko Resources bleibt mit 35 Prozent weiter beteiligt, weiterer Partner im Projekt ist das Unternehmen EnerMad (25 Prozent). Die Parteien haben Stillschweigen über den Kaufpreis vereinbart.
Die Schweizer HelveticWind, ein Joint Venture von fünf Schweizer Energieversorgern, hat drei Windparks in Brandenburg übernommen. Ein Team von CMS Hasche Sigle um Lead Partner Jochen Lamb hat HelveticWind bei der Transaktion beraten.
Der Klinikbetreiber Median Kliniken übernimmt den Gesundheitspark Bad Gottleuba mit fünf Fachkliniken und einer Familienklinik vom bisherigen Alleininhaber Karl Heinrich Rehfeld. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Median wurde beraten von Ferber & Co. (M&A) sowie Hogan Lovells (Legal).
Die Übernahme des Naturkosmetikunternehmens Logocos (Umsatz rund 50 Mio. Euro) ist abgeschlossen. Die Gesellschafter um Gründer und Mehrheitsgesellschafter Hans Hansel haben 100 Prozent der Anteile an Ulrich Grieshaber verkauft, der seit 2011 bereits geschäftsführender Vorstand ist. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Hogan Lovells hat die bisherigen Gesellschafter mit einem Team um den Hamburger Partner Andreas H. Meyer beraten. Finanzberater für Logocos war Franz & Partner (Ulrich Franz), Ulrich Grieshaber wurde von Wedekind, Nielsen und Rick (Marc Christian Wedekind) begleitet.