Siemens stemmt Milliarden-Rückübernahme von Gamesa
Nun hat es der Markt schwarz auf weiß: Nur wenige Tage nachdem Siemens eingeräumt hatte, Übernahmeoptionen für die spanische Windenergietochter Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) zu prüfen, legt der Münchener Industrieriese ein konkretes Angebot vor: Für die restlichen ausstehenden Aktien an Siemens Gamesa bietet Siemens Energy nun 18,05 Euro in bar pro Aktie – Kostenpunkt insgesamt 4 Milliarden Euro für 32,9 Prozent der Anteile. Die übrigen 67,1 Prozent liegen bereits bei Siemens. Klappt der Deal, will der Konzern ein Delisting einleiten, womit Gamesa wieder von der Börse verschwinden würde.
Das Kaufangebot enthält eine Prämie von 27,7 Prozent auf den letzten unbeeinflussten Schlusskurs der SGRE-Aktie von 14,13 Euro vom 17. Mai. Das zusammengeführte Unternehmen, so betont es Siemens, könne von erheblichen Kosten- und Umsatzsynergien profitieren, sobald Gamesa voll in Siemens Energy integriert ist.
Die Übernahme von Gamesa ist nicht der einzige M&A-Deal, mit dem Siemens dieser Tage von sich reden macht. Schon länger läuft in München das große Reinemachen im Portfolio, im Zuge dessen Randgeschäfte angestoßen werden. So veräußert Siemens auch das Geschäft mit elektrischen Antrieben für Nutzfahrzeuge für 190 Millionen Euro an den US-Autozulieferer Meritor. „Wir haben dieses Geschäft profitabel gemacht und mit Meritor nun den idealen neuen Eigentümer gefunden, der strategisch hervorragend passt“, erklärt Siemens-CFO Ralf Thomas. Baker McKenzie unter Federführung von Jakub Lorys hat Siemens beim Verkauf an Meritor beraten.
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