Losberger de Boer ist finanziell stabilisiert. Der Anbieter von Großzelten und modularen Raumkonzepten aus dem baden-württembergischen Bad Rappenau, dem zeitweise die Insolvenz drohte, hat frische Mittel in Höhe von 70 Millionen Euro erhalten. Zusätzlich soll noch eine Umschuldung dem Mittelständler eine Atempause verschaffen: Das operative Geschäft wurde entschuldet, ein Teil der zu hohen Verbindlichkeiten dafür in eine Holdinggesellschaft verschoben. Diese Darlehen können längerfristig bei positiver Geschäftsentwicklung zurückgezahlt werden. Das Management kann sich damit nun auf den Turnaround konzentrieren.
Bemerkenswert an dem Fall ist die Tatsache, dass klassische Geschäftsbanken trotz der Schieflage das Ruder nicht aus der Hand geben wollten. Häuser wie die SEB, die Oldenburgische Landesbank, die niederländische NIBC, die HSH-Nachfolgerin Hamburg Commercial Bank sowie IKB und RBI entwickelten ein eigenes Konzept, um ihre Kredite zu retten. Derartige Lender-led Solutions waren in den vergangenen Jahren – auch wegen der guten Konjunktur – eher selten. Und in der Regel werden diese auch eher von Hedgefonds initiiert, die die Kredite der „normalen“ Hausbanken unter par gekauft haben. Was war im Fall Losberger de Boer anders?
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