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Szenarioplanung in Echtzeit: Warum moderne Unternehmen agile Finanzplanung brauchen

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Die klassische Jahresplanung sollte durch szenariofähige Modelle ergänzt werden. Foto: Vitaliy - adobe.stock.com (KI-generiert)
Die klassische Jahresplanung sollte durch szenariofähige Modelle ergänzt werden. Foto: Vitaliy - adobe.stock.com (KI-generiert)

Unternehmensplanung ist kein statisches Excel-Produkt mehr. Sie ist zu einem strategischen Steuerungsinstrument geworden – und für CFOs überlebenswichtig. Denn die Rahmenbedingungen bleiben rau: erhöhte Finanzierungskosten, volatile Rohstoffmärkte, geopolitische Unsicherheiten, Fachkräftemangel und eine Digitalisierung, die Geschäftsmodelle in immer kürzeren Zyklen verändert. Hinzu kommen Makrotrends wie schwankende Wechselkurse oder neue Zölle und Handelstarife, die internationale Wertschöpfungsketten unmittelbar beeinflussen und die Unsicherheit verstärken.

In diesem Umfeld reicht ein einmal erstelltes Jahresbudget nicht mehr aus. Investoren und Banken erwarten laufend belastbare Antworten: Wie verändert sich der Cashflow bei steigenden Zinsen? Welche Finanzierungsspielräume bleiben, wenn Absatzmärkte schwächeln? Wie wirken sich Energiekosten oder Personalkostensteigerungen auf EBIT und Liquidität aus? Wer solche Fragen erst nach Wochen beantworten kann, verliert an Vertrauen und Handlungsfähigkeit. Gefragt ist eine Planung, die über das reine Budget hinausgeht – dynamisch, szenariofähig und kontinuierlich aktualisiert.

Rolling Forecasts als Lösung für mehr Flexibilität

Empfehlenswert ist es, die klassische Jahresplanung durch szenariofähige Modelle und Rolling Forecasts zu ergänzen. Das Budget bleibt ein verbindlicher Orientierungsrahmen, doch Forecasts bringen die notwendige Flexibilität. Konkret heißt das: Die relevanten Stellschrauben – etwa Zinsen, Absatzmengen oder Kostenstrukturen – werden transparent geplant und regelmäßig in Szenarien durchgespielt. Ein praktisches Beispiel: Mit einem „4+8“- oder „6+6“-Forecast lässt sich die Planung laufend um Ist-Daten ergänzen und realistisch fortschreiben.

Dynamische Planung mit Szenarien

Quelle: FTI-Andersch

So entsteht eine dynamische Planung, die den Blick nach vorne richtet, Abweichungen frühzeitig sichtbar macht und gezieltes Gegensteuern ermöglicht. Für Investoren und insbesondere Private-Equity-Fonds bietet dieser Ansatz einen klaren Mehrwert: Sie erhalten vergleichbare, belastbare Daten – schnell und in konsolidierter Form. Szenariofähige Modelle schaffen Sicherheit und eröffnen zugleich die Chance, Potenziale systematisch zu nutzen.

Excel versagt bei der Szenarioplanung

Damit diese Ansätze in der Praxis funktionieren, braucht es eine solide technologische Basis. Excel stößt hier klar an Grenzen: zu fehleranfällig, zu langsam, zu unübersichtlich. Moderne Planungssysteme schaffen Abhilfe, indem sie Daten zentral bündeln, Schnittstellen zu Vorsystemen automatisieren und Szenarien in Sekunden durchrechnen. Das reduziert Fehler, beschleunigt Prozesse und ermöglicht den strukturierten Umgang mit großen Datenmengen.

Doch Technik allein löst keine Planungsprobleme. Szenarien sind nur so belastbar wie die Annahmen, auf denen sie beruhen. Wer falsche Prämissen eingibt, bekommt auch im besten Tool falsche Ergebnisse. Deshalb bleibt es entscheidend, die Treiber des Geschäfts realistisch zu definieren, kontinuierlich zu hinterfragen und konsequent zu aktualisieren. Genau hier wird eine werttreiberbasierte Planung unverzichtbar: Sie stellt sicher, dass die relevanten Hebel identifiziert werden und Szenarien nicht nur schnell, sondern auch inhaltlich belastbar sind.

Planungslösungen wie Lucanet schaffen Abhilfe

Spezialisierte Lösungen wie die Lucanet CFO-Solution-Platform oder vergleichbare Systeme zeigen, wie innovative Technologie und Methodik zusammenspielen: Auf der einen Seite eine verlässliche Datenbasis, auf der anderen Seite belastbare Prämissen. Darüber hinaus liegt der besondere Vorteil solcher Systeme in der Einfachheit, der Transparenz und Flexibilität: CFOs können automatisiert Szenarien und Pläne – etwa Rolling Forecasts – miteinander vergleichen, Abweichungen sofort identifizieren und durch Drill-Downs Ursachen bis ins Detail nachvollziehen. So wird Lucanet zum Enabler, um den maximalen Ertrag aus modernen Planungsansätzen zu erzielen.

Unternehmensplanung wird damit zum zentralen Steuerungsinstrument in unsicheren Märkten – technologiegestützt, szenariofähig und werttreiberbasiert. Das erfordert ein starkes methodisches Fundament – und genau hier setzt die werttreiberbasierte Planung an. Wer all diese Fähigkeiten vereint, verschafft sich Klarheit und Geschwindigkeit – und genau das macht den Unterschied zwischen Reagieren und Gestalten.

Stephan Kleinert ist Managing Director des Geschäftsbereichs Corporate Finance & Restructuring bei FTI-Andersch.