Bei Kinghero kehrt keine Ruhe ein. Im Gegenteil, die nächste Eskalationsstufe im Debakel um fehlende Dokumente ist bei der deutschen Holding des chinesischen Kleidungsherstellers erreicht. In einer Adhoc-Meldung vom heutigen Freitag wirft das deutsche Management der Kinghero AG dem ehemaligen Kinghero-CEO Zhang Yu Untreue vor.
Konkret geht es demnach um Vermögen der Kinghero Gruppe, das Yu als Sicherheiten für persönliche Geschäfte verwendet habe. Dabei beruft sich der deutsche Vorstand auf „belastbare“ Informationen und Dokumente, die er im Rahmen der laufenden Restrukturierung erhalten habe. Yu ist derzeit Manager der chinesischen Tochterunternehmen Kinghero Fashion und Xiamen Michelle. Im Namen von Xiamen Michelle hat er laut Meldung „pflichtwidrig“ 25 Prozent der Anteile an deren Tochter Kinghero Fashion zu Jahresbeginn 2013 an eine Privatperson übertragen.
Wirschaftsprüfer Grant Thornton verweigerte Kinghero das Testat
Erst im vergangenen Oktober war Yu von seinem CEO-Posten abberufen worden. Als Gründe gab das an der Frankfurter Börse notierte Unternehmen damals die Verzögerung bei der Jahresabschluss- und Konzernabschlussprüfung für das Jahr 2012 sowie den fehlenden Nachweis der Finanz- und Liquiditätslage der Unternehmen in China an. Bereits Anfang August hatte der Wirtschaftsprüfer Grant Thornton Kinghero das Testat aufgrund fehlender Dokumente verweigert.