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Steuervergehen? Neue Vorwürfe gegen Salzgitter AG

Die Salzgitter AG könnte laut Medienberichten eventuell gegen Steuergesetze verstoßen haben. Der Konzern hält dagegen.
Salzgitter AG

Vorwürfe gegen den niedersächsischen Stahlkonzern Salzgitter: Wie die Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung unter Verweis auf „Insider“ berichtet, hätten Steuerfahnder Anhaltspunkte dafür, dass der Stahlkonzern bei Geschäften mit dem Iran und vor allem mit Nigeria gegen Steuergesetze verstoßen haben soll.

 

Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen dabei Provisionszahlungen an Berater im Zusammenhang mit der Geschäftsanbahnung, die zumindest in Teilen fälschlicherweise als Betriebsausgaben verbucht worden sein sollen und somit steuermindernd gewirkt haben könnten. Dem Bericht zufolge betragen die Provisionszahlungen die Jahre 2005 bis 2009 und belaufen sich auf ein Gesamtvolumen von rund 100 Millionen Euro. Die Vorwürfe betreffen die Amtszeit des heutigen CEOs Heinz Jörg Fuhrmann als Finanzchef.

 

 

Salzgitter: „Sämtliche Zahlungen zutreffend behandelt“

Salzgitter bestätigte gegenüber FINANCE die laufenden Ermittlungen gegen die Salzgitter Mannesmann International (Internationales Trading), wies hingegen die Vorwürfe zurück. Der Konzern vertritt die Auffassung, „sämtliche Zahlungen zutreffend behandelt zu haben“. Salzgitter unterstütze die Ermittlungsbehörden von Beginn an, um transparent und nachvollziehbar zur Aufklärung der Sachverhalte sowie ihrer steuerlichen Anerkennung beizutragen."

Bereits im Frühjahr haben Ermittler die Salzgitter-Zentrale durchsucht. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, konnte der Konzern einen Teil des ursprünglichen Verdachts ausräumen. Demzufolge soll Salzgitter unzulässigerweise finanzielle Rückstellungen für Umweltaltlasten getroffen haben und auf diese Weise Gewinn und Steuerlast gesenkt haben.

Pikante Randnotiz bei den Ermittlungen: Der niedersächsische Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) sitzt parallel als Eigentümervertreter des Ankeraktionärs Niedersachsen im Aufsichtsrat von Salzgitter und ist zugleich für die Steuerfahndung zuständig. Die FDP-Opposition im Landtag forderte bereits eine Aufgabe des Aufsichtsratmandates. Auch Schneider weist die Vorwürfe zurück.

philipp.habdank[at]finance-magazin.de