Air Berlin erhält Kredit über 150 Millionen Euro
Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin musste in der vergangenen Woche Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Lucas Flöther ist der vorläufige Sachverwalter und der Düsseldorfer Insolvenzprofi Frank Kebekus der Generalbevollmächtigte. Auch die Tochtergesellschaft Air Berlin Technik hat einen entsprechenden Antrag gestellt, andere Konzerntöchter sollen in Kürze folgen. Nur die Tochtergesellschaften Niki und Leisure Cargo sollen nicht betroffen sein. Als Grund für die Insolvenz gab die Airline an, dass keine positive Fortführungsprognose mehr bestünde. Hintergrund war, dass der Großaktionär Etihad seine finanzielle Unterstützung für Air Berlin eingestellt hatte.
Die Bundesregierung hat dem Unternehmen über die Staatsbank KfW einen Übergangskredit über 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, damit der Flugbetrieb in den kommenden drei Monaten aufrecht erhalten werden kann. Der Kredit ist mit Air-Berlin-Assets wie beispielsweise Start- und Lande-Slots besichert, während der Bund für ihn garantiert. Die Verhandlungen über den Verkauf der Geschäftseinheiten sind bereits angelaufen.
Max Automation schließt Kapitalerhöhung ab
Der Maschinenbaukonzern Max Automation hat eine Barkapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte abgeschlossen. Rund 2,6 Millionen neue Aktien wurden ausgegeben. Nach Angaben von Max Automation überstieg das Investoreninteresse das Angebot um ein Vielfaches. Von den neuen Aktien wurden 70 Prozent bei einer Beteiligungsgesellschaft des langjährigen Ankeraktionärs Günther SE platziert. Die restlichen Aktien platzierte Max Automation bei weiteren institutionellen Investoren. Der Ausgabepreis lag bei 7 Euro je neuer Aktie, sodass dem Düsseldorfer Unternehmen neue Mittel über 18,7 Millionen Euro zufließen. Mit diesem Geld soll das weitere Konzernwachstum finanziert werden. Die Transaktion wurde von Lang & Schwarz Broker als Sole Lead Manager begleitet. Zuletzt hatte Max Automation bereits einen bestehenden Konsortialkredit aufgestockt.
Scout24 reduziert Schulden
Der Münchener Internet-Konzern Scout24 hat mit einer vorzeitigen Tilgungszahlung auf seinen Konsortialkredit die Restschuld von 680 Millionen Euro auf 650 Millionen Euro reduziert. Gleichzeitig verringern sich die Zinsaufwendungen um 510.000 Euro jährlich. Insgesamt verschafft sich Scout24 damit nach eigenen Angaben mehr finanzielle Flexibilität im Schlussquartal. Das Unternehmen hatte Ende vergangenen Jahres einen neuen Konsortialkredit abgeschlossen.
Weitere Finanzierungen
Der Verpackungsspezialist Gerresheimer strebt Finanzkreisen zufolge einen Schuldschein über 150 Millionen Euro an und das Pharmaunternehmen Grünenthal verdoppelt einen Schuldschein von 150 auf 300 Millionen Euro.
Pyrolyx, ein Unternehmen, das auf die Rückgewinnung von Carbon Black aus Altreifen spezialisiert ist, ist seit der vergangenen Woche an der australischen Wertpapierbörse ASX gelistet. Im Zuge des IPOs gab das Münchener Unternehmen rund 23.990 Chess Depositary Interests (CDI) aus, wobei 15 CDIs einer Pyrolyx-Aktie entsprechen. Der Emissionswert betrug am Settlement-Tag 14,96 Euro je Aktie. Insgesamt flossen Pyrolyx 23,9 Millionen Euro aus dem Börsengang zu. Mit dem Geld will das Unternehmen unter anderem den Bau neuer Produktionskapazitäten in den USA finanzieren. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen die erste deutsche Aktiengesellschaft, die an der australischen Börse gelistet ist.
BDT Media Automation, ein Produzent von Datenspeicherlösungen und Systemlösungen für Druck- und Automatisierungstechnik, bietet eine neue Anleihe erneut zur Zeichnung an. Das Papier ist nachrangig, läuft bis 2014 und wird mit 8 Prozent verzinst. Zudem können Halter der 2012 begebenen Anleihe ihre Papiere in den neuen Bond umtauschen. Sie erhalten eine Umtauschprämie von 20 Euro je umgetauschte Anleihe sowie Stückzinsen über 62,14 Euro. Das Volumen für Neuzeichnungen und den Umtausch liegt bei bis zu 2,1 Millionen Euro. Das Gesamtvolumen der neuen Anleihe kann damit auf 5 Millionen Euro steigen.
Das Biotechnologieunternehmen Deutsche Biotech Innovativ plant eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte. Dabei sollen 3.758 neue Aktien angeboten werden. Der Ausgabepreis soll 39,91 Euro betragen, sodass Deutsche Biotech Innovativ mit einem Erlös von 150.000 Euro rechnet. Dieser soll zur Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs dienen.
Ratingmeldungen
S&P verschlechtert das Langfristrating des Rohstoffkonzerns K+S von BB+ auf BB. Der Ausblick ist stabil. Die Ratingagentur begründet diesen Schritt unter anderem mit dem unerwartet langsamen Schuldenabbau des Unternehmens.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.