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Finanzierungen: Barry Callebaut, JAB, FCR

Der Schweizer Schokoladen- und Kakaohersteller Barry Callebaut gibt sein Debüt am Schuldscheinmarkt und platziert ein Darlehen über 600 Millionen Euro.
wmaster890/iStock/Getty Images Plus

Barry Callebaut begibt ersten Schuldschein

Der Schweizer Schokoladenhersteller Barry Callebaut hat sein erstes Schuldscheindarlehen über 600 Millionen Euro in zwei Währungen platziert. Das Unternehmen nimmt im Zuge der Transaktion 467 Millionen in Euro und den Gegenwert von 133 Millionen Euro in Schweizer Franken auf. Die Tranchen in Euro laufen im gewichteten Durchschnitt über 7,7 Jahre bei einem Zinssatz von 1,53 Prozent. Die Tranchen in Schweizer Franken laufen im Schnitt über 8,1 Jahre mit einer mittleren Verzinsung von 1,25 Prozent.

Zwei Drittel der Erlöse des Schuldscheins sollen zur Finanzierung von Nachhaltigkeitsprojekten dienen. Ein Rahmenwerk zur Emission grüner Finanzierungen hat der Konzern Ende vergangenen Jahres veröffentlicht, das von der Nachhaltigkeitsagentur Sustainalytics geprüft wurde. Barry Callebaut erwägt nach dem Schuldscheindebüt zudem die vorzeitige Rückzahlung einer im Juni 2021 fällig werdenden Anleihe über 250 Millionen Euro.

JABs Kaffee- und Restaurant-Geschäft soll an die Börse

Die Investmentholding JAB der Milliardärsfamilie Reimann plant für die Mutterkonzerne der Kaffeemarke Jacobs und der Sandwich-Kette Pret-a-Manger den Sprung aufs Parkett, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. „Beide Gesellschaften wollen wir in den nächsten zwei bis drei Jahren separat an die Börse bringen“, sagte JAB-Chef Peter Harf vergangenen Donnerstag demnach gegenüber der „Lebensmittel-Zeitung”. Die beiden Emissionen könnten der Fachzeitschrift zufolge „Milliarden in die Kassen der Reimanns spülen”.

Bei den beiden Mutterkonzernen handelt es sich dabei um die Acorn Holding, unter deren Dach der Kaffeeanbieter Jacobs-Douwe Egberts und der amerikanische Kaffeekapsel- und Softdrink-Konzern Keurig Dr. Pepper sowie der Kaffeehausbetreiber Peet‘s gebündelt sind, und um Pret Panera, zu dem unter anderem die Sandwich-Ketten Pret-a-Manger und Panera Bread gehören. An beiden Gruppen hält JAB jeweils etwa 60 Prozent der Anteile.

FCR Immobilien plant Kapitalerhöhung

Der auf Einkaufs- und Fachmarktzentren spezialisierte Investor FCR Immobilien hat die Durchführung einer Kapitalerhöhung beschlossen. Dabei soll das Grundkapital des Unternehmens durch die Ausgabe von bis zu 521.156 neuen Aktien auf rund 4,74 Millionen Euro erhöht werden. Das Bezugsverhältnis beträgt 8:1 und der Bezugspreis wurde auf 17,50 Euro je Aktie festgelegt.

Nach einer vorbereitenden Kapitalmaßnahme im vergangenen Sommer und dem Listing im Börsensegment Scale ist die Kapitalerhöhung Teil des dreistufigen Börsengangs des Unternehmens, erklärt FCR. Im Rahmen dieses Angebots nicht bezogene Aktien sollen später zeitgleich in einem öffentlichen Angebot und im Rahmen einer Privatplatzierung angeboten werden.

Weitere Meldungen

Der Prozessautomatisierungsspezialist Onoff hat die Preisspanne für den geplanten Börsengang auf 16 bis 18 Euro je Aktie festgelegt. Bei einer vollständigen Platzierung aller Aktien läge der Streubesitz voraussichtlich bei 49,9 Prozent. Es wurde eine Lock-up-Frist von 12 Monaten vereinbart.

Das Medienunternehmen Sporttotal hat die Ende Januar beschlossene Kapitalerhöhung um bis zu 2,57 Millionen Euro vollständig platziert. Wie die Kölner mitteilten, bezogen die Altaktionäre etwa 70 Prozent der neuen Aktien, 30 Prozent zeichnete ein strategischer Investor. Den Bruttoemissionserlös über 3,08 Millionen Euro will Sporttotal zur Finanzierung von Unternehmensbeteiligungen sowie zur Finanzierung des Working Capitals verwenden.

Senivita Social Estate (SSE), ein Entwickler von Pflegeimmobilien in Deutschland, will in diesem Jahr den Sprung an die Börse schaffen. Dazu beschloss das Unternehmen, eine vereinfachte Kapitalherabsetzung durchzuführen, mit der das Grundkapital der SSE im Verhältnis 5:1 reduziert werden soll. Der Betrag des Grundkapitals und die Anzahl der Aktien verringern sich dadurch von 10 Millionen auf 2 Millionen Euro, schreibt SSE in einer Mitteilung. Vor dem Hintergrund des geplanten Börsengangs besteht damit die Möglichkeit für eine Verbesserung des Wandlungsverhältnisses der bestehenden Wandelanleihe zugunsten der Anleiheinhaber. 

Ratingmeldungen

Moody’s hat das Rating des Touristikkonzerns Tui bei Ba2 bestätigt. Den Ausblick setzte die Ratingagentur von positiv auf stabil herab. Moody’s begründet diese Entscheidung mit einer anhaltenden Marktschwäche in Tuis Tour-Veranstaltergeschäft und der bereits gesenkten Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2019.

Fitch hat das Rating des Kupferproduzenten KME bei B- bestätigt. Der Ausblick ist stabil. In der Begründung verweist die Ratingagentur auf die derzeitigen M&A-Aktivitäten des Unternehmens, die Fitch zufolge einen positiven Einfluss auf das Businessprofil von KME haben werden. Erst kürzlich gab das Unternehmen bekannt, Geschäftsteile für 119 Millionen Euro an die chinesische Hailiang Group zu verkaufen.

Moody’s hat alle Ratings der JAB Holding für eine mögliche Herabstufung unter Beobachtung gesetzt. Auch der Ausblick könnte möglicherweise auf stabil herabgesetzt werden. Als Grund für diese Entscheidung nennt Moody’s die Ankündigung der von der Milliardärs-Familie Reimann geführten Investmentholding, ihre Anteile an dem Kosmetikkonzern Coty für über 1,7 Milliarden Dollar aufzustocken.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.