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Finanzierungen: Hochtief, Symrise, QSC

Der Baukonzern Hochtief verlängert seine milliardenschwere Kreditlinie frühzeitig.
Thinkstock / Getty Images

Hochtief verlängert Kreditlinie vorzeitig

Der Baukonzern Hochtief hat seine bestehende Bar- und Avalkreditlinie im Umfang von 2 Milliarden Euro vorzeitig bis April 2019 verlängert und sich dabei deutlich bessere Konditionen gesichert. Die im Jahr 2011 refinanzierte syndizierte Kreditfazilität wäre ursprünglich bis 2016 gelaufen. Sie besteht aus einer Avallinie über 1,5 Milliarden Euro und einer Barkreditlinie über 500 Millionen Euro. Hochtief konnte im Zuge der Verlängerung die Konditionen deutlich verbessern, da sie an das „wesentlich günstigere aktuelle Marktniveau angepasst“ wurden, wie es in einer Mitteilung heißt. Im Vergleich zu 2011 hat sich das Bankenkonsortium nicht verändert. Bookrunner der jetzigen Vertragsanpassung sind Commerzbank, ING, UniCredit Bank. Facility Agent ist unverändert die Commerzbank, Filiale Luxemburg.

Symrise sammelt bei Kapitalerhöhung rund 400 Millionen Euro ein

Der Aromenhersteller Symrise hat die kurz zuvor angekündigte Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital erfolgreich durchgeführt. Im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens platzierte das Unternehmen mehr als 11 Millionen neue Aktien zu einem Preis von je 36 Euro bei institutionellen Investoren. Dadurch sammelt Symrise brutto rund 400 Millionen Euro ein.

Mit dem frischen Geld will der Aromenhersteller teilweise die geplante Übernahme des Nahrungsmittelinhaltsstoffanbieters Diana finanzieren. Mit dieser Kapitalerhöhung hat Symrise nun den ersten Finanzierungsbaustein für die Akquisition der französischen Diana Gruppe abgeschlossen. Mit dem Zukauf will der Aromenhersteller den Bereich Flavor & Nutrition deutlich auszubauen, die Rückwärtsintegration bei Rohstoffen intensivieren und in das Marktsegment für Heimtiernahrung expandieren.

QSC platziert Schuldschein

Der ITK-Dienstleister QSC hat seine Finanzierungsstruktur optimiert und Fälligkeiten verlängert. Ende 2013 hatte das Unternehmen angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus diese Schritte bereits angekündigt. In naher Zukunft soll ein fünf- bis siebenjähriger Schuldschein über 150 Millionen Euro platziert sein, teilte QSC bei der Vorstellung seiner Quartalszahlen mit.

Danach würde der ITK-Dienstleister ein noch bis September 2016 laufendes Konsortialdarlehen über zuletzt 140 Millionen Euro in deutlich geringerem Maße als bislang in Anspruch nehmen. „Das hohe Interesse auf Bankenseite wird es zudem erlauben, anders als zu Jahresbeginn geplant, das vor der Übernahme der Mehrheit an der Info AG im Jahr 2011 dort bestehende Factoring in Höhe von 11 Millionen Euro zurückzuführen“, teilte QSC weiter mit.

Stadt Leipzig gibt Debüt am Schuldscheinmarkt

Die Stadt Leipzig hat erstmals ein Schuldscheindarlehen platziert und damit 28 Millionen Euro eingesammelt. Das Darlehen läuft 20 Jahre, die Tilgung erfolgt vierteljährlich. Wie die Stadt mitteilte, prüft sie immer alternative Finanzierungsformen, um sowohl das Instrumentarium als auch den Kontrahentenkreis zu erweitern. „Aus diesem Grund ist im Rahmen einer Umschuldung neben dem klassischen Kommunaldarlehen erstmals auch ein Schuldscheindarlehen ausgeschrieben worden“, heißt es seitens des Dezernats Finanzen der Stadt Leipzig.

Die Stadt hat sich letztlich für ein Schuldscheindarlehen entschieden, weil es am günstigsten war – es war etwa 0,1 Prozentpunkte günstiger als das entsprechende Kommunaldarlehen. „Die Zinsersparnis über die gesamte Laufzeit beträgt rund 280.000 Euro“, sagt das Dezernat Finanzen weiter. Eine Privatbank, die nicht namentlich genannt wird, hat das Schuldscheindarlehen platziert. Investor ist ein großes deutsches Versicherungsunternehmen, das ebenfalls nicht namentlich benannt wird.

Die Stadt Leipzig ist in der Vergangenheit eigenen Angaben zufolge bereits mehrfach am Kapitalmarkt aktiv gewesen. Diese Aktivitäten endeten vorerst mit der Rückzahlung der in 2009 fällig gewordenen sogenannten „Bach-Anleihe“ über ein Volumen von 100 Millionen Euro.

Anfang Mai hatte schon die Stadt Bielefeld ihr Debüt am Schuldscheinmarkt gegeben und insgesamt 90 Millionen Euro eingesammelt.

Weitere Finanzierungen

Der Technologiekonzern Linde platziert eine neue Anleihe. Das Wertpapier hat ein Volumen von 300 Millionen Euro, eine Laufzeit von 10 Jahren und wird mit 1,875 Prozent verzinst. Die Transaktion wird von Commerzbank und ING begleitet.

Der Autobauer Volkswagen hat erneut den Anleihemarkt angezapft und unter anderem eine fünfjährige Anleihe über 1 Milliarde US-Dollar mit einem Kupon von 2,125 Prozent platziert. Zudem platzierten die Wolfsburger noch einen dreijährigen Bond über 1,45 Milliarden US-Dollar, der mit 1,25 Prozent verzinst wird. Royal Bank of Scotland, Bank of America Merrill Lynch, BNP Paribas und die Citigroup haben beide Emissionen begleitet.

Seit vergangener Woche wird die erste Offshore-Renminbi-Anleihe an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Die Förderbank KfW war der Vorreiter für das als Goethe-Bond bekannte Finanzierungsinstrument. Kurz danach hat die Deutsche Bank auch noch eine auf Renminbi lautende Anleihe eines chinesischen Unternehmens in Frankfurt platziert. Deutschlands größtes Geldhaus war Underwriter einer zweijährigen Anleihe der Agricultural Bank of China in Höhe von 1,2 Milliarden Renminbi (139 Millionen Euro).

Das Immobilienunternehmen Gagfah will fünfjährige Wandelschuldverschreibung im Volumen von rund 325 Millionen Euro emittieren. Das Unternehmen kann das Emissionsvolumen um bis zu 50 Millionen Euro erhöhen. Der Kupon soll zwischen 0,75 Prozent und 1,50 Prozent jährlich liegen und halbjährlich nachträglich zahlbar sein. Mit dieser Transaktion will Gagfah unter anderem ihre Finanzierungsquellen diversifizieren und Verbindlichkeiten refinanzieren. Nach der gelungenen Refinanzierung von verbrieften Kapitalmarktkrediten über 4,5 Milliarden Euro schaltet Gagfah wieder auf Angriff: Der Immobilienkonzern will wieder größter Bestandshalter deutscher Wohnungen werden. „Bei dieser Rallye wollen wir wieder mitfahren“, kündigte Gagfah-CFO Gerald Klinck bei FINANCE-TV an.

Die Schön Klinik hat eine Obligationenanleihe über 100 Millionen Schweizer Franken platziert. Die Debütanleihe der Klinikgruppe ist mit einem Kupon von 3,25 Prozent ausgestattet. Aufgrund der großen Nachfrage hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, das Emissionsvolumen zu erhöhen. Ursprünglich wollte die Schön Klinik nur 60 bis 80 Millionen Schweizer Franken mit der Anleihe aufnehmen. Die Emission wurde unter Federführung der Neuen Helvetischen Bank und der Raiffeisen Schweiz Genossenschaft durchgeführt.

Die Ratingagentur Feri stuft mit sofortiger Wirkung das Anleiherating der Unternehmensanleihe des Fahrradherstellers Mifa von B- auf CC herab. Die Abschlüsse von Mifa sind schon seit Jahren falsch: Wie der Fahrradhersteller auf Basis noch ungeprüfter Zahlen bestätigt, lag der Jahresfehlbetrag für 2013 bei 15 Millionen Euro. Inklusive der Vorjahre entsteht ein Bilanzverlust von 28 Millionen Euro. Die Gläubiger sollen nun einem Haircut zustimmen. Hero Cycles könnte derweil die Mehrheit übernehmen.

Die Mittelstandsanleihe der Golden Gate ist Mitte Mai von Creditreform Rating im Rahmen eines Folgeratings von BB+ auf BB heruntergestuft worden. Die Ratingagentur hat die Bonitätsnote für den Immobilienentwickler ebenfalls gesenkt und zwar von B+ auf B.

JJ Auto will in Frankfurt und Warschau an die Börse gehen und damit brutto bis zu 16 Millionen Euro einsammeln. Der Automobilbauteilehersteller bietet knapp 1,8 Millionen Aktien öffentlich in Deutschland und Polen an. Die Preisspanne für die Aktien wird voraussichtlich zwischen 6,75 und 9,00 Euro liegen, teilte das Unternehmen mit.

FACC will in diesem Jahr an die Börse. Der Zulieferer von Faserverbundkomponenten und -systemen plant eine Notierung im Regulierten Markt der Wiener Wertpapierbörse.

Mutares wechselt in den Entry Standard und legt den Bezugspreis der geplanten Kapitalerhöhung auf 80 Euro fest. Hauck & Aufhäuser begleitet die Kapitalmaßnahmen als Sole Lead Manager.

IFM Immobilien will ihr Grundkapital um 28,5 Millionen Euro im Rahmen einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erhöhen.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die DZ Bank haben ein neues Globaldarlehen in Höhe von 100 Millionen Euro für die Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vereinbart.

sabine.paulus[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.

Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.