Innogy-Börsengang am 7. Oktober
Das RWE-Spinoff Innogy hat die Pläne für den Börsengang konkretisiert. Die Erstnotierung ist für den 7. Oktober geplant. Die Preisspanne hat das Unternehmen auf 32 bis 36 Euro festgelegt. Im Rahmen des IPOs ist eine Kapitalerhöhung über 10 Prozent geplant, das entspricht rund 55,6 Millionen Aktien. Außerdem sollen 8,2 Prozent der Aktien (45,5 Millionen Stück) aus dem Bestand von RWE platziert werden. Das entspricht rund 101 Millionen Aktien. Weiterhin behält sich RWE vor weitere 25,3 Millionen Bestandsaktien zu platzieren. Zudem gibt es eine Greenshoe-Option über 12,6 Millionen Aktien aus dem RWE-Bestand.
Insgesamt könnte der IPO 5 Milliarden Euro schwer werden. 1,8 bis 2 Milliarden Euro sollen an Innogy fließen, 1,5 bis 1,6 Milliarden Euro an RWE, bei Ausübung von Greenshoe-Option und Erhöhung der verkauften Bestandsaktien zwischen 2 und 3 Milliarden Euro. Für Aktien über 940 Millionen Euro hat BlackRock bereits ein bindendes Kaufangebot vorgelegt. Die Transaktion wird von Deutsche Bank und Goldman Sachs International als Joint Global Cordinators begleitet. Weitere Bookrunner sind BNP Paribas, Bofa Merrill Lynch, Credit Suisse und UBS Investment. Banco Santander, Berenberg und RBC agieren als Co-Lead-Manager.
va-Q-tec treibt IPO voran
Der Isolierspezialist va-Q-tec konkretisiert die Pläne für seinen Börsengang. Das Emissionsvolumen soll zwischen 79 und 84 Millionen Euro liegen. Das Angebot besteht aus rund 4 Millionen neuen Aktien, etwa 2 Millionen Verkaufsaktien und einer Greenshoe-Option. Etwa 45 Millionen Euro sollen va-Q-tec insgesamt zufließen, der restliche Erlös geht an die Alteigentümer, zu denen auch der PE-Investor Zouk Capital gehört. Den Preis für die Papiere legte das Unternehmen zwischen 11,20 und 13,40 Euro je Aktie fest. Die Angebotsfrist endet voraussichtlich am 29. September, die Erstnotierung ist für den 30. September geplant.
Nach dem IPO sollen sich etwa die Hälfte der Aktien in Streubesitz befinden. Begleitet wird der IPO durch Berenberg als Sole Global Coordinator und Joint Bookrunner sowie MainFirst Bank als Joint Bookrunner und equinet als Co-Lead Manager. Zudem hat va-Q-tec die Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells als Berater mandatiert.
Aevis Victoria emittiert Anleihe
Der Gesundheitskonzern Aevis Victoria hat eine Anleihe mit einem Volumen von 130 Millionen Schweizer Franken emittiert, das entspricht knapp 120 Millionen Euro. Der Bond läuft über sechs Jahre und ist mit einem Kupon in Höhe von 2 Prozent ausgestattet. Mit dem Erlös der Anleihe will Aevis Victoria bestehende Verbindlichkeiten refinanzieren. Zudem können die Mittel auch für M&A-Deals verwendet werden. Lead Manager der Transaktion war die UBS. Zu den Beteiligungsunternehmen von Aevis Victoria gehört unter anderem die zweitgrößte Schweizer Klinikgruppe Swiss Medical Network.
Kapitalerhöhung bei Ado Properties
Das Immobilienunternehmen Ado Properties hat eine Kapitalerhöhung mit einem Erlös von rund 200 Millionen Euro platziert. In diesem Rahmen hat Ado Properties etwa 5,6 Millionen neue Aktien zu einem Preis von je 35,50 Euro ausgegeben. Der Großaktionär Ado Group hat anteilig neue Aktien gezeichnet, um eine Verwässerung seiner Beteiligung zu vermeiden. Die Kapitalerhöhung wurde von Kempen & Co und UBS begleitet. Die Banken wurden von der Wirtschaftskanzlei Linklaters unter Leitung von Herbert Harrer beraten.
Weitere Finanzierungen
Rocket Internet weitet sein Rückkaufprogramm für Wandelanleihen aus. Der Konzern will zusätzliche 85 Millionen Euro in den Rückkauf von Anleihen stecken. Das ursprünglich geplante Rückkaufprogramm ist mit einem Volumen von 164 Millionen Euro fast abgeschlossen, wie das Unternehmen mitteilte. Zudem hat die Startup-Schmiede die Aufnahme in den regulierten Handel beantragt.
Die Börsengänge der Bahn-Töchter Arriva und Schenker könnten laut Medienberichten offenbar platzen. Die Pläne sollten eigentlich 4 Milliarden Euro einbringen. Weiterhin heißt es, die Bahn erhalte von der Bundesregierung eine Finanzspritze über 2,4 Milliarden Euro.
Das Photovoltaikunternehmen Heliatek, das der Venture-Capitalist-Gesellschaft eCapital gehört, hat in einer Finanzierungsrunde 80 Millionen Euro eingeworben. Angeführt wird die Finanzierungsrunde von Innogy. Zudem haben sich Engie, BNP Paribas und die CEE Group beteiligt. Auch die bisherigen Investoren Aqton, BASF Ventures, eCapital, HTGF, Innogy Venture Capital, Tudag und Wellington Partners haben wieder investiert. Insgesamt hat Heliatek 42 Millionen Euro Eigenkapital erhalten. 20 Millionen Euro stellt die Europäische Investitionsbank als Darlehen bereit, während weitere 18 Millionen Euro aus Fördermitteln stammen. Als Berater hatte Heliatek Rothschild Global Advisory mandatiert.
Der Schweizer Bausausrüster AFG Arbonia-Forster-Holding hat eine Kapitalerhöhung mit einem Bruttoerlös von 37,8 Millionen Schweizer Franken (rund 35 Millionen Euro) abgeschlossen. Das Unternehmen hat dafür 2,64 Millionen neue Aktien ausgegeben. Die Hauptaktionärin Artemis Beteiligungen hat mit 1,3 Millionen Aktien knapp die Hälfte der neuen Anteile erworben und hält künftig rund 28,6 Prozent. Mit dem Erlös der Kapitalerhöhung will AFG die Übernahme der Koralle Gruppe finanzieren. Die Aktien wurden zu einem Preis von je 14,30 Schweizer Franken ausgegeben. Sole Bookrunner der Transaktion ist die UBS.
Das Immobilienunternehmen Deutsche Konsum REIT will eine Pflichtwandelanleihe mit einem Volumen von rund 14 Millionen Euro begeben. Die Wandelschuldverschreibungen mit einem Kupon von 0,25 Prozent haben eine Laufzeit von zwei Jahren und können nach drei Monaten erstmals gewandelt werden. Der anfängliche Wandlungspreis beträgt 8,50 Euro je Aktie. Sämtliche Anleihe werden von der Hauptaktionärin Obotritia Capital gezeichnet. Die Oddo Seydler Bank begleitet die Transaktion.
Die Halloren Schokoladenfabrik begibt eine Anleihe mit einem Volumen von bis zu 10 Millionen Euro. Der Bond soll über fünfeinhalb Jahre laufen und wird mit 4 Prozent jährlich verzinst. Den Emissionserlös verwendet das Unternehmen neben der Refinanzierung auch für Investitionen in Maschinen und Anlagen. Halloren platziert die Anleihe direkt durch die Gesellschaft.
Das Maschinenbauunternehmen Singulus Technologies erhöht sein Kapital durch die Ausgabe von 2 Millionen neuen Aktien. Der Bezugspreis liegt bei 3,25 Euro je Aktie, was einem erwarteten Erlös von rund 6,6 Millionen Euro entspricht.
Caerus Debt Investments hat ein Hotelportfolio für die HR-Group finanziert. Als Berater war die Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells unter Leitung von Patrick Mittmann tätig.
Schroder European Real Estate Investment Trust hat mit der pbb Deutschen Pfandbriefbank zwei Kreditlinien über insgesamt 30,5 Millionen Euro abgeschlossen. Bei der Transaktion wurde Schroder durch King & Wood Mallesons begleitet. Die Darlehen dienen zum Teil der Finanzierung von zwei Immobilienportfolios.
Die Versicherungsplattform FinanceFox hat unter anderem Target Global und Horizons Ventures als neue Investoren gewonnen. Sie haben dem deutsch-schweizerischen Unternehmen 28 Millionen US-Dollar Kapital bereitgestellt.
Die Dorea Gruppe, ein Portfoliounternehmen des PE-Investors Quadriga Capital, übernimmt die Meritus Seniorenzentren von der Antaris Health Care Holding. Die Banken DZ Bank und die Deutsche Apotheker- und Ärztebank finanzieren den M&A-Deal und refinanzieren Dorea. Das Volumen der Transaktion ist nicht bekannt. Die Wirtschaftskanzlei Ashurst hat die Banken bei der Finanzierung beraten. In Federführung waren Bernd Egbers und Isabell Pöller. Für Dorea war die Rechtsanwältin Christina Ungeheuer tätig.
Die Warenhauskette Strauss Innovation hat erneut Insolvenz angemeldet. Erst vor etwa einem Jahr hatte der Frankfurter Investor Deutsche Mittelstandsholding das Unternehmen übernommen. In der Folge wurden 20 der vorher 77 Filialen geschlossen, die Mitarbeiterzahl sank von rund 1.100 auf etwa 670.
Die Corestate Capital Holding erwirbt für mehr als 100 Millionen Euro bis zu 31 Einzelhandelsimmobilien in Deutschland. Die Helaba hat die Transaktion finanziert. Corestate Capital hatte die Kanzlei Baker & McKenzie als Berater mandatiert. Das Team leitete Filip Kurkowski.
Ratingmeldungen
Fitch hat das Rating für die vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten des Energieversorgers E.on von BBB+ auf A- hochgestuft. Das langfristige Emittentenausfallrisiko bleibt weiterhin bei BBB+. Der Ratingausblick ist stabil. Fitch hat die Heraufstufung damit begründet, dass E.On nach der Abspaltung seiner Sparte Uniper über ein stärker fokussiertes Geschäftsmodell verfüge. Außerdem erzielte E.on nach der Abspaltung die Mehrheit seiner Einnahmen aus regulierten oder fast regulierten Märkten.
Die Ratingagentur Moody’s hat das Rating des Roboterbauers Kuka von Ba2 auf Ba1 hochgestuft. Der Ratingausblick ist stabil. Als Grund für die Verbesserung nennt die Ratingagentur die konservative Bilanz des Unternehmens sowie das verbesserte Geschäftsprofil und die stärkere Diversifizierung.
Der MEP Green Bond des Münchener Energieversorgers MEP Werke hat das Zertifikat Climate Bond Certified vom Climate Bond Standards Board des Non-Profits Climate Bonds Initiative erhalten. Aus dem Emissionsprogramm, das 100 Millionen Euro umfassen soll, wurde bisher eine 25 Millionen Euro schwere Tranche platziert. Die Nachhaltigkeits-Ratingagentur Oekom Research hat den Bond ebenfalls gegen die Climate Bond Standards v2.0 verifiziert.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat das Rating des Autozulieferers Schaeffler von BB auf BB+ angehoben. Grund für die Verbesserung der Bonitätsnote sind die kürzliche Refinanzerung der IHO Holding und die angekündigte Senkung der Verschuldung von Schaeffler um rund 1,6 Milliarden Euro.
Die Ratingagentur Scope hat das Rating der Anleihe der Immobilien-Projektgesellschaft Salamander-Areal Kornwestheim (IPSAK) bei BBB bestätigt. Die Beurteilung basiert unter anderem auf dem großen Marktanteil des Unternehmens in Ludwigsburg, Kornwestheim und Kassel sowie auf stabilen Einkünften, die die Volatilität des Entwicklungsgeschäfts teilweise ausgleichen.
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