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Finanzierungen: LEG Immobilien, EEW, Centrotec Sustainable

LEG Immobilien hat eine Wandelschuldverschreibung über 400 Millionen Euro emittiert um vergangene Akquisitionen zu finanzieren.
Jeng Niamwhan/iStock/Thinkstock/Getty Images

LEG Immobilien emittiert Wandelanleihe

Das Wohnungsunternehmen LEG Immobilien hat eine unbesicherte Wandelschuldverschreibung über 400 Millionen Euro unter Ausschluss der Bezugsrechte emittiert. Der Bond läuft über acht Jahre und wird mit 0,875 Prozent verzinst. Der anfängliche Wandlungspreis wurde bei 118,4692 Euro festgesetzt. Dies entspricht einer Wandlungsprämie von 45 Prozent über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der LEG-Aktie am Tag des Bookbuilding. Mit dem Geld plant LEG Immobilien die vergangenen Akquisitionen zu finanzieren. Außerdem sollen die Mittel für allgemeine Unternehmenszwecke genutzt werden. Vor kurzem hatte auch der Branchenkollege TAG Immobilien den Markt für Wandelanleihen angezapft.

EEW mit erster Schuldscheinemission

Der Müllverbrenner EEW hat zum ersten Mal ein Schuldscheindarlehen platziert. Das genaue Emissionsvolumen ist nicht bekannt. Allerdings teilte das Unternehmen mit, dass das anfängliche Zielvolumen von 300 Millionen Euro aufgrund der hohen Nachfrage deutlich aufgestockt wurde.

Die Tranchen sind sowohl fest als auch variable verzinst und mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren ausgestattet. EEW-CFO Markus Hauck will die Mittel zur Rückzahlung eines Gesellschafterdarlehens sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden. Deutsche Bank, Helaba und die Bank of China Luxemburg haben die Transaktion begleitet.

Centrotec Sustainable schließt Schuldschein ab

Centrotec Sustainable, ein Hersteller von Produkten im Bereich der Gebäudetechnik, hat seinen unbesicherten Schuldschein über 90 Millionen Euro platziert. Bei der Ankündigung Mitte Juli hatte das Briloner Unternehmen erklärt, mindestens 50 Millionen Euro einsammeln zu wollen. Der Schuldschein wurde sowohl in festverzinslichen als auch in variablen Tranchen mit Laufzeiten von sieben und zehn Jahren begeben. Die Bayerische Landesbank begleitete die Transaktion. Der Erlös soll zur allgemeinen Refinanzierung und für die Unternehmensentwicklung genutzt werden.

Metalcorp begibt Anleihe über 50 Millionen Euro

Der niederländische Metallhändler und -produzent Metalcorp hat eine Mittelstandsanleihe über 50 Millionen Euro begeben. Diese besitzt eine Laufzeit von fünf Jahren und wird mit 7 Prozent verzinst. Mit dem Geld soll zu einem Teil die Schuldverschreibung 2013/2018 zurückgezahlt als auch die Geschäftstätigkeit von Metalcorp ausgebaut werden.

Die Niederländer bieten die Anleihe im Rahmen eines Umtauschgebots, eines öffentlichen Angebots und in einer Privatplatzierung an. Inhaber der Schuldverschreibung 2013/2018 können im Zuge des Umtauschangebots ihre Schuldverschreibungen im Verhältnis 1:1 gegen neue Schuldverschreibungen eintauschen. Dabei erhalten sie zusätzlich eine Umtauschprämie von 25 Euro je umgetauschter Schuldverschreibung sowie die aufgelaufenen Stückzinsen. Im Juni hatte das Unternehmen bereits einen neuen Mini-Bond über 70 Millionen Euro platziert.

Weitere Finanzierungen

Der Energiekonzern RWE kündigt seine nachrangige 1-Milliarde-Dollar-Hybridanleihe zum 12. Oktober. RWE hatte den Bond 2012 begeben. Der Zinskupon liegt bei 7 Prozent. Die Rückzahlung erfolgt zum Nominalbetrag. Nach der Abspaltung der Innogy hat der Konzern begonnen, seine Finanzierungsstrategie neu zu justieren und das Hybridvolumen zu reduzieren.

Zu der kürzlich bekanntgewordenen Schuldscheintransaktion von Grünenthal gibt es nun weitere Details. Das Pharmaunternehmen hat einen Schuldschein über 300 Millionen Euro begeben, der sich in Tranchen mit Laufzeiten zwischen drei und sieben Jahren aufteilt. Nach eigenen Angaben ist es die erste Transaktion des Unternehmens auf dem Schuldscheinmarkt. Allen & Overy hat Grünenthal bei der Transaktion beraten.

Mann + Hummel soll Berichten zufolge einen Schuldschein über 250 Millionen Euro für grüne Projekte anstreben. Weitere Details sind nicht bekannt.

Das österreichische Biotechunternehmen Apeiron Biologics erhält von der Europäischen Investitionsbank ein Darlehen über 25 Millionen Euro. Mit dem Geld beabsichtigt das Unternehmen neue Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankung zu entwickeln. Außerdem plant Apeiron Biologics weitere Arbeitsplätze zu schaffen. Das Darlehen wurde durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen ermöglicht.

Die German Reprap, ein Hersteller von 3D-Druckern, sammelte in einer Finanzierungsrunde einen siebenstelligen Betrag ein. Lead-Investor bei der Transaktion war die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft, die dadurch auch neuer Minderheitsgesellschafter des Unternehmens ist.

Das finnisch-schweizerische Biotechnologieunternehmen Aurealis Pharma hat in einer Series-A-Finanzierungsrunde 5,6 Millionen Schweizer Franken eingesammelt. Zu den Geldgebern gehörten sowohl Schweizer als auch ausländische Privatinvestoren sowie die finnischen Innovationsagentur Tekes und Finnvera. Aurealis Pharma plant, mit dem Geld ein Krebsarzneimittel sowie ein Mittel zur Behandlung chronischer Wunden weiterzuentwickeln.

Im Rahmen der am 11. April beschlossenen Kapitalerhöhung des Finanzinvestors Deutsche Cannabis wurden 560.111 neue Aktien zu einem Ausgabepreis von je 1 Euro gezeichnet. Die Aktionäre konnten neue Aktien in einem Bezugsverhältnis von 1:1 erwerben. In einem weiteren Schritt plant der Finanzinvestor nun weitere rund 1,9 Millionen Aktien gegen Einlage sämtlicher Geschäftsanteile an der Medicann Handels GmbH auszugeben. Dabei werden sowohl Carsten Siegemund als auch die Intercap Beteiligungs UG jeweils 50 Prozent der Geschäftsanteile der Medicann Handels GmbH übertragen. Im Gegenzug erhalten sie beide rund 970.000 nennwertlose Inhaber-Stückaktien der Deutschen Cannabis.

Die Beteiligungsgesellschaft Kids Brands House plant gezeichnete Wandelanleihen von bis zu 3 Millionen Euro noch in diesem Jahr in Aktien umzuwandeln. Das Wandlungsverhältnis beträgt 1:1. Außerdem beabsichtigt die Beteiligungsgesellschaft eine neue Wandelanleihe über bis zu 1,5 Millionen Euro unter Ausschluss der Bezugsrechte zu begeben. Diese soll bis zum 31. Januar 2020 laufen und einen Zinskupon von 4 Prozent besitzen. Der Bond soll im Rahmen einer Privatplatzierung bei strategischen Investoren platziert werden. Bei einer späteren Ausübung des Wandlungsrechts werden die Teilschuldverschreibungen im Verhältnis 1:1 in Aktien der Kids Brands House gewandelt.

Der Immobilienentwickler Eyemaxx Real Estate hat im Zusammenhang mit einem Immobilienprojekt, eine Bezugsrechtskapitalerhöhung beschlossen. Dabei beabsichtigt das Unternehmen bis zu 416.666 neue Aktien zu einem Bezugspreis von 12 Euro auszugegeben. Dadurch hofft Eyemaxx, knapp 5 Millionen Euro einzusammeln. Aktionäre als auch Inhaber der Wandelschuldverschreibungen 2016/2019 und 2017/2019 sollen neue Eyemaxx-Aktien zeichnen können.

Codon, ein Produzent autologer Zelltherapien, plant eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte. Dabei will das Unternehmen das Grundkapital um bis zu 10 Prozent erhöhen. Der Aufsichtsrat muss diesem Plan allerdings noch zustimmen. Mit dem Erlös beabsichtigt Codon, die Einführung eines neuen Produkts zu finanzieren.

Die Technologieholding Max 21 hat eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte beschlossen. Dabei sollen rund 1,36 Millionen neue Aktien zu einem Bezugspreis von 1,63 Euro je Aktie ausgegeben werden. Max 21 will mit dem Erlös das weitere Unternehmenswachstum finanzieren, wobei insbesondere das Working Capital der Hauptbeteiligungen Binect und Keyidentity gestärkt werden soll.

Ratingmeldungen

Euler Hermes bestätigt das Rating des Autozulieferers Grammer bei BBB. In ihrer Begründung weist die  Ratingagentur unter anderem auf die angemessene Stabilität von Strategie, Management und Kundenbeziehungen als auch auf das moderate Finanzrisiko des Unternehmens hin. Im Frühjahr war das Rating zeitweise auf Abstufung geprüft worden. Grund war das Engagements des aktivistischen Investors Hastor.

Moody’s bestätigt das Rating des Automobilzulieferers Hella bei Baa2 und verbessert den Ausblick von stabil auf positiv. Grund hierfür sei unter anderem die graduelle Verbesserung der Kreditkennzahlen des Unternehmens. Außerdem erwartet die Ratingagentur eine weitere Verbesserung dieser.

Moody’s bestätigt das Corporate Family Rating von Ba1 des Rüstungskonzerns Rheinmetall und auch alle weiteren Ratings des Unternehmens. Darüberhinaus verbesserte die Ratingagentur den Ausblick von stabil auf positiv. Moody’s begründet dies unter anderem mit der Erwartung, dass die Einnahmen des Unternehmens steigen und dadurch auch die Kreditkennzahlen verbessert würden.

Fitch bewertet die Deutsche Post weiterhin mit BBB+. Die Ratingagentur weist in ihrer Begründung unter anderem auf das ausbalancierte Geschäftsmodell des Unternehmens hin als auch auf das erhöhte Paketaufkommen durch den Online-Handel. Allerdings befinde sich die Deutsche Post im klassischen Briefgeschäft unter Druck. Der Ausblick ist stabil.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.