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GFKL platziert High-Yield-Bond über 365 Millionen Euro

Der Forderungsmanager GFKL hat einen Bond über 365 Millionen Euro platziert. Damit refinanziert sich der neue Eigentümer.
Kirillm/iStock/Thinkstock/Getty Images

Der Forderungsmanager GFKL hat einen High-Yield-Bond über 365 Millionen Euro begeben. Mit den neuen Mitteln refinanziert die Private-Equity-Gesellschaft Permira ihren Einstieg bei dem Essener Inkasso-Dienstleister. Permira hatte GFKL im Mai vom Konkurrenten Advent übernommen. Der Kaufpreis lag bei rund 600 Millionen Euro, wie FINANCE aus mit der Transaktion vertrauten Kreisen erfahren hatte.
 
Permira hatte den Deal zunächst über eine Bridge Facility finanziert. Drei Wochen nach dem endgültigen Vollzug des Deals kann diese Finanzierung jetzt durch den Erlös der neuen Anleihe abgelöst werden. Der Bond wurde von der Luxemburger Holdinggesellschaft Garfunkelux Holdco 3 platziert und wird mit 7,5 Prozent verzinst. Er läuft bis 2022. GFKL wurde bei der Transaktion von einem CMS Hasche Sigle-Team um Oliver Dreher und Marcel Hagemann beraten. Permira ließ sich von Latham & Watkins beraten.

Internationalisierung läuft an: Permira kauft für GFKL zu

Der britische PE-Investor gibt bei GFKL gleich kräftig Gas. Bei der Übernahme hatte Permira bereits angekündigt, dass GFKL weiter wachsen solle. Der Investor will den Konsolidierungstrend am Markt für Forderungsmanagement nutzen und GFKL internationaler aufstellen. Den ersten Schritt in dieser Strategie haben Permira und GFKL  vergangene Woche bereits getan.

Noch bevor die eigene Brückenfinanzierung refinanziert war, nahm der Investor erneut Geld in die Hand, um GFKL mit dem britischen Forderungsmanager Lowell zu fusionieren. Dazu hatte Permira vor dem Zusammenschluss der beiden Dienstleister eine Mehrheitsbeteiligung an der Lowell-Group von der Private-Equity-Gesellschaft TDR Capital übernommen. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Der kanadische Pensionsfonds Ontario Teachers‘ Pension Plan und das Lowell-Management bleiben beteiligt. Die Transaktion soll im vierten Quartal abgeschlossen werden.

Durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen soll einer der größten Forderungsmanager in Europa entstehen. Permiras Kalkül: Die Kompetenzen von Lowell in der Datenanalyse und beim Kauf von Kreditportfolios soll sich mit der Erfahrung von GFKL im treuhänderischen Servicing von Forderungen und bei der Auslagerung von Geschäftsprozessen paaren. Diese Stärken kombiniert, soll das neu formierte Unternehmen weiter an Größe zulegen. Die CEOs beider Häuser sollen das Unternehmen gemeinsam führen.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.